COLLECTION BACCARA Band 0269
Aufzug zu dem Treffen der Stadträte von Plains Council kam? Miss Erskine? Er schnaubte verächtlich. Er hatte noch nie eine Bürgermeisterin erlebt, die in einem figurbetonten roten Pullover und knallengem schwarzen Rock ans Rednerpult getreten war.
Selbst der alte Verbandsvorsitzende am Ende des Tisches hatte sich aufgerichtet und ihr Beachtung geschenkt. Und wenn selbst dieser Greis ihren Reizen gegenüber offen war, wie sollte er sich dann gegen sie wehren?
Er musste sich etwas einfallen lassen, sonst stand seine weitere berufliche Karriere auf dem Spiel. Wenn er diesen Auftrag vermasselte, würde er vermutlich seinen Job verlieren. Und der Verlust des Jobs bedeutete für Noah den Verlust seiner Identität.
In dem Moment sah er zwei Lichter auf sich zukommen. Es war das Scheinwerferlicht eines uralten Käfers, leicht zu erkennen. Noah blieb abwartend neben seinem Wagen stehen. Es konnte nur Janey sein. Er erkannte deutlich ihr Gesicht, als sie an ihm vorbeifuhr, so nah, dass er sich gegen seinen Porsche drücken musste, um seine Füße zu retten.
Noah riss die Wagentür auf und hupte laut.
Janey fuhr weiter.
Er wollte schon in den Wagen springen und ihr nachfahren, als ihr Bremslicht aufleuchtete. Sie setzte den Wagen zurück und stoppte direkt vor seinem Porsche. Dann öffnete sie die Tür.
Graziös stellte Janey das linke Bein auf den Boden, ein unglaublich langes, wunderbar geformtes Bein. Ihr Fuß steckte in schwarzen High Heels, ihr kurzer Rock war hochgerutscht und entblößte ihren schönen Oberschenkel. Ihm wurde ganz heiß bei diesem verführerischen Anblick. „Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte sie arglos.
Er trat an den Wagen, legte einen Arm auf das Autodach, den anderen auf die Tür. „Du hättest mich fast angefahren!“
„Habe ich aber nicht.“ Sie stellte das zweite Bein auf den Boden und zog ihren Rock zurecht. Sehr zu seiner Enttäuschung. „Könntest du mich bitte rauslassen?“
Er trat einen Schritt zurück.
„Bringen wir es hinter uns“, sagte sie. „Es ist kalt, und ich möchte endlich nach Hause.“
Und er wollte diesen Supermarkt bauen, der ihn endlich zurück auf die Karriereleiter bringen würde. Anschließend würde er aus Erskine verschwinden. Jessie konnte ihn dann in Kalifornien besuchen.
„Wenn du es so eilig hast, warum hast du dann angehalten?“
„Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass du mit mir über das sprechen willst, was heute Abend geschehen ist. Und dieser Platz ist dafür so gut wie jeder andere.“
Besser, dachte er. Keine Zeugen, kein Tratsch, keine Tochter, die mitten in die Diskussion platzen konnte, nur sie beide.
„Dein Verhalten heute Abend war ganz schön hinterhältig“, begann er.
„Hinterhältig?“
„Ja, hinterhältig.“
„Ich bin die Bürgermeisterin von Erskine, und dein Vorhaben hat eine große Auswirkung auf meine Stadt. Was ist also hinterhältig daran, wenn ich mich einmische?“
„Bürgermeisterin. Welche Bürgermeisterin kommt so aufgedonnert zu einem Treffen der Stadträte.“ Er ließ seinen Blick über ihren Rock und den engen Pullover gleiten. „Das lenkt ab.“
„Du warst abgelenkt?“
„Darum geht es nicht.“
„Nein, es geht darum, dass du keinen Widerstand erwartet hast. Heimlich, still und leise hast du deinen Antrag eingebracht, und dann bist du durch Erskine stolziert, als wäre Jessie der einzige Grund für deinen Aufenthalt in dieser Gegend.“
„Ich habe dir gesagt, dass ich geschäftlich hier bin.“
„Und als ich es genauer wissen wollte?“
„Da habe ich dir gesagt, dass ich eine Art Scout bin, und wenn du die falschen Schlüsse ziehst …“
Sie schnaubte verächtlich.
„Zu meinem Job gehört es, neue Standorte für unsere Märkte zu finden.“
„Und es gehört dazu, jeden anzulügen, der zu früh hinter deine Pläne kommen könnte.“
„Ich habe eine Pressenotiz in die Zeitung gesetzt. Und ich habe ein Interview gegeben.“
„Nachdem du die Liegenschaft gekauft und den Stadtrat von Plains City bereits in der Tasche hattest.“
„Nun, wie es scheint, habe ich den Stadtrat nicht in der Tasche. Ich könnte Montag mit den Bauarbeiten beginnen, wenn du nicht dazwischengefunkt hättest. Jetzt muss ich mindestens sechs Wochen warten. Und das in einem Land, wo die Bausaison sehr kurz ist.“
„Ich bin genauso überrascht wie du“, sagte Janey. „Das Entscheidungsgremium im Stadtrat ist nicht gerade für seine Flexibilität bekannt. Als ich ins Rathaus kam, war ich sicher,
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