COLLECTION BACCARA Band 0269
Menschen aus dem Weg gingen und einander ignorierten. Er stand auf und wollte gehen.
„So ist es recht. Verschwinde endlich von hier, Bryant. Und steig erst wieder aus deinem Schlitten, wenn du Erskine schon lange hinter dir gelassen hast.“
„George Donaldson?“ George hatte schon an der Highschool eine große Klappe gehabt. Offensichtlich hatte sich daran nichts geändert.
„Wir brauchen dich hier nicht. Und Janey schon gar nicht“, sagte George.
„Lass mich raten. Janey will immer noch nichts von dir wissen.“
„Er hat dich durchschaut, Donaldson.“
Noah hätte wetten können, wenn jemand anderes als Mike Shasta das gesagt hätte, wäre George richtig sauer geworden. Doch so ging er einfach an die Theke und stellte sein Glas ab. „Jeder weiß, dass Clary hinter ihr her ist. Den guten alten Bryant scheint das aber nicht abzuschrecken.“ Er warf Noah einen bösen Blick zu.
Noah hielt die Hände hoch. „Oh, je, ich vergaß, der Mann hat eine Waffe.“
„Janey hat keine“, sagte George, „aber ich wette, dass sie es trotzdem schaffen wird, dich und dein Megamart-Projekt zu vertreiben. Ich frage mich nur, wie lange es wohl dauern wird.“
„Solange ich eine Tochter hier habe“, sagte Noah, „werdet ihr mich niemals ganz loswerden. Und in der Zeit, in der ich weg bin, habt ihr dann einen schönen, großen Megamart in Plains City, der euch an mich erinnert.“
„Janey sieht das anders“, wiederholte George, „und wir haben sie aus gutem Grund zur Bürgermeisterin gewählt. Ich setze auf sie.“ Er klatschte einen Geldschein auf den Tresen.
Die anderen folgten seinem Beispiel.
Es war schon Nachmittag, als er den General Store betrat. „Wenn das nicht Noah Bryant ist“, begrüßte Mrs. Halliwell ihn freundlich. „Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich zu mir kommst.“ Sie trat hinter dem Tresen hervor und umarmte ihn herzlich.
„Tut mir leid, dass ich noch nicht hier war, Mrs. Halliwell. Es war so viel los – nein, das ist keine Entschuldigung. Ich hätte kommen sollen, bevor …“
„Unsinn.“ Sie umarmte ihn noch einmal. „Du warst beschäftigt, und ich wusste, dass du irgendwann vorbeischauen würdest. Sobald du bereit bist.“
Sobald er bereit war. Mrs. Halliwell kennt mich besser, als ich mich selbst kenne, dachte Noah. Sie hatte immer gewusst, wie sie mit ihm umgehen musste, und wusste es heute noch. „Sie haben sich überhaupt nicht verändert“, sagte er und setzte sich auf eins der Fässer vor dem Tresen, wie er es schon getan hatte, als er damals für sie gearbeitet hatte. „Und dieser Laden auch nicht.“
Jeder Kunde, der Mrs. Halliwells Geschäft betrat, wusste, dass er Zeit mitbringen musste. Zeit war wichtiger als Geld. Wenn man nirgendwo in der Stadt das fand, was man suchte, konnte man sicher sein, dass man bei Halliwells das Gesuchte fand – wenn man die Geduld aufbrachte, danach zu suchen.
„Sie sind die Erste heute, die mich nicht wie einen Feind behandelt, es sei denn …“
„Ich habe schon davon gehört“, unterbrach Mrs. Halliwell.
„Und Sie reden trotzdem noch mit mir?“
„Ich weiß, dass Janey der Meinung ist, der Markt sei schlecht für Erskine, aber ihr beide …“ Sie seufzte. „So etwas hat Euch doch früher nicht auseinanderbringen können. Ihr wart so verliebt, und je größer die Probleme waren, desto fester habt ihr zusammengehalten.“
„Ja“, stimmte er nachdenklich zu.
„Die Menschen hier haben das vergessen, Noah, aber sie werden sich schon bald wieder daran erinnern. Und dann werden sie sich fragen, ob es wirklich um den Markt geht oder darum, dass es dein Projekt ist. Und sie werden anfangen zu spekulieren, wann ihr beide da weitermacht, wo ihr aufgehört habt.“
„So weit wird es nicht kommen. Sicher, da ist Jessie, und wenn sie Teil meines Lebens werden soll, wird Janey es natürlich auch. Aber nur als Mutter meiner Tochter. Zwischen uns ist nichts mehr, und da wird auch nie wieder etwas sein.“
„Bist du dessen sicher, Noah? Bist du sicher, dass dich wirklich nur das Geschäft zurück nach Erskine gebracht hat? Jetzt musst du auch an Jessie denken. Janey ist eine erwachsene Frau – was immer zwischen euch geschehen mag, sie kann damit umgehen und ihr Leben weiterleben. Jessie nicht. Sie ist ein kleines Mädchen, auch wenn sie versucht, so tapfer und erwachsen zu sein. Wenn du ihr wehtust …“
„Ich will keinen Ärger.“
„Du hättest eigentlich wissen müssen, dass schon deine Rückkehr für
Weitere Kostenlose Bücher