COLLECTION BACCARA Band 0269
es.“
„Natürlich, nach deinen Erfahrungen mit Max. Aber bei euch hat es wenigstens ein Happy End gegeben. Weißt du, ich habe mir immer wieder gesagt, dass es falsch ist, aber …“ Janey schüttelte den Kopf. „Ich bin alles so leid, Sara – den Markt, zu versuchen, für Jessie die Fassade aufrechtzuerhalten. Ich schlafe kaum noch, ich kann mich nicht konzentrieren, und ich habe keinen Appetit. Ich habe schon vier Kilo abgenommen.“
„Freu dich doch. Solange ich dich kenne, willst du abnehmen.“
„Aber ich will nicht seinetwegen abnehmen.“
„Du hast nicht seinetwegen abgenommen, sondern weil du …“
„Sprich es nicht aus.“ Welche Frau verliebte sich ein zweites Mal in einen Mann, der ihr schon einmal so viel Kummer bereitet hatte? Und doch hatte sie es getan. „Die Frage ist, wie gehe ich damit um? Und sag mir jetzt nicht, dass nur ich diese Frage beantworten kann.“ Sie sah ihre Freundin an, als hätte sie diese Plattitüde von sich gegeben. „Er wird nicht hierbleiben.“
„Bist du sicher?“
„Ja.“
„Janey, glaub jetzt bitte nicht, dass ich Noah verteidigen will, aber bist du wirklich sicher, dass er keine echten Gefühle für dich hegt?“
„Er ist hierhergekommen, um diesen Megamart in Plains City zu bauen. Das ist ihm wichtiger als alles andere.“
„Wenn du dich dem Markt nicht in den Weg stellst, dann bleibt Noah länger. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?“
Janey überlegte einen Moment lang. Die Chance, dass der Markt nicht gebaut wurde, war verschwindend klein. Welchen Unterschied machte es also, ob sie den Kampf jetzt beendete oder später verlor? Sie könnte mit Noah zusammen sein, die Nächte in seinen Armen verbringen und tagsüber die Minuten zählen, bis er wieder bei ihr war. Sie verlangte nicht viel. Ein paar Wochen, ein paar Monate.
Und am Ende wäre sie wieder genau dort, wo sie jetzt auch war. Nur hätte sie auch noch ihre Selbstachtung verloren. „Er wird trotzdem gehen. Sobald der Markt fertig ist. Und Jessie würde noch mehr leiden.“
„Lass Jessie mal aus dem Spiel. Das Mädchen ist so zäh wie seine Mutter.“
„Die Mutter ist im Moment nicht besonders zäh.“
„Ich meine nur, dass Jessie sich an die Situation anpassen wird. Solange sie weiß, dass du sie liebst, ist alles okay. Und es schadet nicht, wenn du glücklich bist, Janey.“
Glücklich? Janey wusste gar nicht mehr, was das war. Sie hatte nie aufgehört, Noah zu lieben, und sie würde auch jetzt nicht damit aufhören, egal, wie sich die Dinge dieses Mal entwickelten.
„Was wirst du also tun?“, fragte Sara.
„In Bezug auf Noah? Nichts. Und was den Markt betrifft …“ Ich werde tun, was ich tun muss, dachte Janey. Genau wie Noah. „Ich weiß es nicht“, sagte sie. „Aber es wird mehr als eine Petition notwendig sein.“
Noah saß noch am Küchentisch, als Janey zurückkehrte.
„Wir müssen mit Jessie reden“, sagte er.
„Was sollen wir ihr sagen? Es hat sich nichts geändert.“
„Du warst immer stärker als ich, Janey.“
„Nein, ich musste mir nur selbst nichts beweisen. Und das muss ich immer noch nicht.“
Er blickte sie an, offensichtlich verwundert über die Verärgerung in ihrer Stimme.
„Das Leben ist einfacher, wenn man sich nicht ständig auf die Zukunft konzentriert, Noah.“
„Was soll das denn heißen?“
„Ganz einfach. Du machst dir so viele Gedanken, wo du hin willst, dass du gar nicht bemerkst, was auf dem Weg dorthin passiert. Und wenn du an deinem Ziel angelangt bist, nimmst du dir keine Zeit, es zu genießen – du richtest deinen Blick schon wieder auf das nächste Ziel.“
„Und deine Art zu leben ist besser? Du bist so damit beschäftigt, in der Gegenwart zu leben, dass du über die Zukunft überhaupt nicht nachdenkst.“
„Doch, ich denke darüber nach.“
„Was ist mit deinen Träumen, Janey? Kannst du irgendwann sagen, ja, ich habe meine Träume gelebt und meine Ziele erreicht. Und wenn nicht, wirst du es bedauern?“
„Im Leben eines jeden Menschen gibt es Dinge, die er bedauert, Noah.“
„Bei mir nicht“, sagte er. „Wenn ich meine Ziele nicht erreiche, dann weiß ich zumindest, dass ich es versucht habe.“
„Und was kannst du vorzeigen?“
Er schwieg einen Moment. Wahrscheinlich fiel ihm außer seiner Karriere nichts ein. Als er sagte: „Ich habe eine Tochter“, hätte sie am liebsten geweint.
„ Ich habe eine Tochter“, erwiderte sie leise. „Du hast eine Freundin, die du hin und wieder
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