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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Verstand irgendwann wieder zu arbeiten begann, saß Noah schon auf der Bettkante. Janey fühlte sich plötzlich total allein und leer.
    Er wollte aufstehen, doch sie hielt ihn fest. „Bleib“, flüsterte sie. „Nur dieses eine Mal, Noah.“
    Sie spürte, wie die Anspannung von ihm abfiel. Er stieg zurück in ihr Bett und zog Jessie in seine Arme. „Nur dieses eine Mal“, wiederholte er.

    Jessie war gern bei Devlins, vor allem in letzter Zeit. Sie waren eine richtige Familie, auch wenn Sara nicht Joeys leibliche Mutter war.
    Der Streit ihrer Eltern bei den Feierlichkeiten am Unabhängigkeitstag hatte ihr sehr zugesetzt. Es musste etwas geschehen, aber sie wusste nicht, was.
    „Mach nicht so einen Lärm“, rief Joey aus dem Nachbarzimmer. „Ich will schlafen.“
    Jessie stand auf und ging zu seinem Zimmer. „Ich mache keinen Lärm“, sagte sie von der Tür aus.
    „Du seufzt alles zwei Sekunden“, sagte er. „Was ist mit dir los?“
    Jessie überlegte, ob sie mit Joey über ihr Problem sprechen sollte. Joey Devlin war ein Jahr jünger als sie, ein Kind, das noch ein Nachtlicht brauchte. Aber er hat Erfahrung, dachte sie. Sein Vater und Sara hatten sich selbst und alle anderen in der Stadt jahrelang gequält, bevor Max endlich merkte, dass er Sara wirklich liebte und nicht ohne sie leben wollte. Jessie verstand nicht, was so Tolles an der Liebe war, aber Erwachsene konnten sich dadurch ganz schön aus der Ruhe bringen lassen.
    „Wenn du meine Frage nicht beantworten willst, dann kannst du ja wieder ins Bett gehen.“
    „Es ist wegen meiner Mom – und Noah.“ Sie wollte ihn Dad nennen, doch es klang in ihren Ohren irgendwie merkwürdig. „Schon bevor meine Mom die Sache mit dem Markt erfahren hat, waren sie ständig wütend aufeinander, und ich dachte … da du ja … Du könntest vielleicht – ich weiß nicht – verstehen …“ Sie schaffte es nicht, ihn um Hilfe zu bitten, deshalb ließ sie den Rest des Satzes in der Luft hängen.
    Zu ihrer Überraschung richtete er sich auf und sah sie ernst an. „Sie schaffen es nicht allein“, sagte er. „Erwachsene können eine Menge, aber wenn es um so was geht, sind sie totale Versager.“
    „Das kann man wohl sagen“, klagte sie und setzte sich auf seine Bettkante. „Ich weiß, dass ich irgendetwas tun müsste, aber was? Ich bin nur ein Kind, und sie hören nicht auf mich.“
    „Ich weiß“, sagte Joey, „trotzdem habe ich meinem Dad ins Gesicht gesagt, dass er die Sache mit Sara in Ordnung bringen soll.“
    „Du hast ihm gedroht, zu deiner Mom zu ziehen.“
    „Es hat funktioniert, oder?“
    „Ich wohne aber schon bei meiner Mom“, sagte Jessie. „Und ich kann nicht damit drohen, dass ich zu Noah ziehe. Dann hätte er gewonnen, und das kann ich meiner Mom nicht antun.“ Sie wollte sich nicht einmal vorstellen, wie sehr es ihre Mutter verletzen würde, wenn sie so etwas sagte. Außerdem wollte sie Erskine gar nicht verlassen. Und obwohl sie erst neun Jahre alt war – fast zehn –, war sie nicht so dumm, etwas anzudrohen, was sie gar nicht einhalten wollte.
    „Du musst irgendwas tun, um ihre Aufmerksamkeit auf dich zu lenken“, meinte Joey und gähnte. „Nur weil sie selbst unglücklich sind, lösen sie das Problem nicht, aber wenn sie merken, wie unglücklich du bist …“
    Er ließ sich zurückfallen und zog die Decke bis ans Kinn. Ende der Unterhaltung.
    Doch er hatte ihr eine Menge Stoff zum Nachdenken gegeben, und das tat Jessie die ganze Nacht. Am Morgen war sie der Lösung zwar nicht näher, aber sie wusste, dass sich nichts ändern würde, wenn sie dem Problem aus dem Weg ging. Noah und ihre Mom hatten das zehn Jahre lang getan. Und wohin hatte es geführt?

    Janey war weg, das Bett neben ihm war leer.
    Noah war enttäuscht. Er schlug die Decke zurück und ging nach unten, ohne sich vorher anzuziehen.
    Er fand Janey auf allen vieren in der Küche. Ihr Anblick ließ ihn an die vergangene Nacht denken. Sie war beim Sex so unersättlich, neugierig und furchtlos wie in allen anderen Bereichen ihres Lebens. „Was machst du da?“, fragte er und ging an die Kaffeemaschine. Hoffentlich merkte sie nicht, dass er schon wieder scharf auf sie war.
    Janey setzte sich auf die Fersen und sah zu ihm. „Du hast es vielleicht nicht gemerkt, aber ich bin mit dem Fußboden noch nicht fertig.“
    „Ich war gestern Abend zu beschäftigt, um dem Boden Aufmerksamkeit zu schenken – diesem zumindest.“ Er ging neben ihr in die Hocke. „Was aber den

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