COLLECTION BACCARA Band 0273
„Auch auf meine Nachrichten haben Sie nicht geantwortet.“
„Der Termin mit dem Lieferanten lässt sich nachholen. Wir sollten uns lieber mit der Mitarbeiterbefragung beschäftigen“, sagte er zu Emily.
Emily wusste, dass er das nur als Ausrede nutzte, um Stella loszuwerden. Bisher hatte er Emilys Vorschläge so widerwillig angenommen, dass sie ihre Zweifel hatte, ob er wirklich etwas an der Situation seiner Firma ändern wollte. Aber sie war hier, um ihm dabei zu helfen, Porter and Son zu retten. Nur weil sie miteinander intim geworden waren, bedeutete dies nicht, dass sich an der Zielsetzung etwas geändert hatte.
„Das ist eine gute Idee“, sagte sie, gleich nachdem Stella das Büro verlassen hatte. „Wir könnten eine Umfragebox aufstellen und Fragebögen verteilen.“
Nick umarmte sie. „Ich hätte da aber auch noch einen anderen Vorschlag.“
„Das war ernst gemeint.“ Emily befreite sich aus seiner Umarmung und stellte ihre Aktentasche auf dem Schreibtisch ab.
„Sie werden es zwar nicht ernst nehmen, aber wir können es ja versuchen“, sagte Nick.
Sie gingen in die Fertigungshalle. Da fiel Emily auf, dass die Fließbänder, deren Anordnung sie vor ein paar Tagen hatte ändern lassen, wieder an der gleichen Stellen standen wie zuvor. Sie teilte es Nick sofort mit.
„Stimmt. Das ist mir gar nicht aufgefallen, als wir hereingekommen sind.“
Nick ging zu seinem Vorarbeiter Marty Henshaw. „Warum habt ihr die Fließbänder wieder umgestellt?“
„Wir haben dreißig Jahre lang so gearbeitet, und unserer Meinung nach ist es besser so.“
„Überrascht dich das?“, fragte sie Nick, als er wieder zu ihr kam.
Er rollte mit den Augen.
„Es ist deine Firma. Ich bin nur hier, um Vorschläge zu machen“, sagte sie.
„Sie geben sich doch alle Mühe.“
„Glaubst du wirklich, sie hätten das auch getan, wenn sie gewusst hätten, dass es irgendwelche Konsequenzen für sie hat?“
„Was soll das jetzt bedeuten?“
„Das muss ich wohl nicht weiter erläutern“, sagte Emily und wollte gehen. Aber Nick hielt sie am Arm fest.
„Ich habe einen Termin“, sagte sie kühl. „Und ich brauche mein Auto.“
„Sag mir erst, wie du das gemeint hast.“
„Ich bin hier, um dich in Firmenangelegenheiten zu beraten. Was deine Mitarbeiter oder dein Privatleben betrifft, halte ich mich raus.“
„Letzte Nacht schien das aber nicht so.“
„Letzte Nacht war etwas anderes. Nick, wir wissen nicht, wo uns das alles hinführen wird. Ist es nicht etwas zu früh, dass ich mich in deine privaten Angelegenheiten einmische?“
Er zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich würde ich deine Ratschläge sowieso nicht befolgen. Ich kann ziemlich stur sein.“
„Das habe ich gemerkt. Trotzdem brauche ich jetzt mein Auto.“
„Aber …“
„Es hat nichts mit unserer Meinungsverschiedenheit zu tun. Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich mit jemandem zu einem Geschäftsessen treffe.“ Sie ging zurück in das Büro, holte ihren Terminplaner, schlug ihn auf und reichte ihn Nick.
Dieser wusste bereits, was darin stand. Er hatte sich all ihre Termine in den nächsten Wochen notiert, damit er sie an die Pflegefamilien weitergeben konnte. So wussten sie, wann sie Emily zufällig über den Weg laufen mussten.
Er gab ihr den Terminplaner zurück.
„Deine Autoschlüssel hätte ich auch gern“, sagte sie.
„Nein.“
„Dann muss ich mir eben ein Taxi rufen.“ Emily griff nach ihrem Handy. Doch Nick nahm es ihr aus der Hand.
„Ich fahre dich.“
„Das ist wirklich sehr nett von dir, Nick. Aber ich treffe einen neuen Klienten.“
Nick sah sie überrascht an.
„Ich bin hier bald mit meiner Arbeit fertig“, sagte sie. „Aber meine Hypothek habe ich längst noch nicht getilgt.“
Nick hatte nicht damit gerechnet, dass sie so bald wieder einen neuen Job suchen würde. Er wollte ihr doch helfen, die Vergangenheit zu bewältigen. Deshalb plante er, weitere „zufällige“ Begegnungen mit ihren Pflegefamilien zu arrangieren, und musste aus diesem Grund in ihrer Nähe bleiben. „Ich nehme dich mit.“
„Sei mir nicht böse, aber es wäre mir unangenehm, wenn mein derzeitiger Klient bei einem Treffen mit meinem neuen Klienten dabei wäre.“
„Ich kann dir aber mit Rat und Tat zur Seite stehen.“
„Das ist nicht dein Ernst.“
Nick lächelte. „Oder ich kann mich einfach anderweitig beschäftigen, während du dich mit ihm triffst. Vielleicht sollten wir noch bei mir zu Hause vorbeifahren,
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