COLLECTION BACCARA Band 0273
herauskommen kannst, in dem du dich die ganze Zeit versteckst?“
Roger sah sie noch einen Moment an und ging dann davon.
Nick legte die Arme um sie und lehnte den Kopf auf ihre Schulter. Gemeinsam beobachteten sie, wie Roger in sein Auto stieg und davonfuhr.
Emily schloss die Tür. Plötzlich kam es ihr falsch vor, die nächsten Tage mit Nick zu verbringen. Sie wusste, dass Roger wieder zu ihr zurückwollte. Aber er wollte sie auch verletzen, wie Nick behauptet hatte. Trotzdem hatte er die Wahrheit gesagt. Sie war verschlossen. Und warum sollte gerade Nick sie aus ihrem Elend befreien können? Sie war schon so oft verletzt worden, dass sie gar nicht mehr daran glaubte, jemanden zu finden, der sie wirklich liebte. Das würde sowieso nie passieren, da sie jeden von sich wies, der versuchte, sich ihr anzunähern.
Nick war so geduldig und hartnäckig gewesen. Aber was wäre, wenn sie auch ihm nicht ihr Herz öffnen könnte? Würde er es leid sein, darauf zu warten, bis sie über ihre Vergangenheit als Pflegekind hinwegkam? Konnte sie das überhaupt? Nick hatte ihr zwar noch nicht gestanden, dass er sie liebte. Doch wenn er das wirklich tat, vielleicht konnte er sie dann auch so akzeptieren, wie sie war, mit all ihren Schwächen und Problemen.
„Was geht jetzt in dir vor?“, fragte Nick.
„Ich weiß es nicht.“ Sie war vollkommen durcheinander und wusste nicht, wie es mit ihr und Nick weitergehen sollte.
Und dann war da auch noch Roger.
„Du hast genau richtig gehandelt, Emmy, indem du ihm den Ring zurückgegeben hast. Jetzt müsste sogar er kapiert haben, dass Schluss ist.“
„Na hoffentlich.“ Aber sie glaubte nicht recht daran. Roger war auf seine eigene Art und Weise genauso hartnäckig wie Nick. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann bekam er es auch. Und wenn er es nicht bekam, dann konnte er sehr unangenehm werden.
Emily nahm Nick den Stringtanga ab und ging zurück in das Schlafzimmer.
Nick folgte ihr. Als er in den Raum kam, stand sie einfach nur da und starrte vor sich hin.
Sie zog sich wieder in sich zurück, und das direkt vor Nicks Augen. Er war stinksauer. Und das war alles nur Rogers Schuld. Nick hatte so lange gebraucht, Emilys Herz für sich zu gewinnen und sie so weit zu bringen, dass sie ihrer Beziehung eine Chance gab, und nun hatten ein paar Worte von ihrem Exverlobten gereicht, um alles wieder kaputt zu machen.
Sie hatte Schuldgefühle, weil sie Roger weggeschickt hatte.
„Du hattest keine andere Wahl, Emmy. Lass ihn nicht wieder an dich heran.“
„Ich weiß nicht, Nick. Vielleicht wäre es besser, wenn du nach Hause gehst. Ich möchte jetzt lieber allein sein.“
Das war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Nach alledem, was passiert war, schickte sie ihn weg? „So leicht wirst du mich nicht los.“ Er klappte ihren Koffer zu, ergriff ihre Hand und führte Emily aus dem Schlafzimmer.
Als sie an der Haustür waren, wurde ihm aber klar, was er da tat. Und was er damit zerstören konnte.
„Emmy? Vielleicht sollten wir einfach nur gemeinsam zu Abend essen. Was meinst du?“
Emily sah Nick an und brachte es nicht über das Herz, Nein zu sagen. Das hatte er nicht verdient. Sie nahm Nick den Koffer ab, schaltete das Licht aus und zog die Tür hinter sich zu. Die Fahrt verlief schweigsam.
Emily dachte die ganze Zeit über ihre Situation nach, die nicht gerade sehr ermutigend war.
Noch vor wenigen Stunden war alles anders gewesen. Nun wusste sie nicht mehr, was sie tun sollte. Und als sie in Nicks Haus ankamen, brachte sie das noch mehr durcheinander, da sie jetzt weit weg von ihrer gewohnten Umgebung war.
„Sollen wir essen gehen oder etwas bestellen?“, fragte Nick.
„Ich bin müde, Nick. Gestern Nacht habe ich wirklich nicht viel geschlafen.“
Er nahm sie in die Arme. „Es tut mir leid, Emmy. Ich hätte dich gar nicht erst hierherbringen sollen. Aber ich konnte dich auch nicht allein in deinem Haus lassen. Wir müssen nicht darüber reden, wenn du es nicht möchtest. Aber du darfst Roger gegenüber keine Schuldgefühle haben.“
Nick wirkte verärgert. Emily umarmte ihn und merkte, wie sehr sie sich selbst nach seiner Nähe sehnte.
Roger kannte sie schon viel länger als Nick, und trotzdem hatte er nie einen Versuch unternommen, ihr bei ihren Problemen zu helfen. Als er sie dann verließ, hatte sie alles nur in sich hineingefressen. Anstatt ihn anzuschreien oder ihn zu beschimpfen, hatte sie sich einfach zurückgezogen. Das Schlimmste daran
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