COLLECTION BACCARA Band 0273
wir eine Riesenhochzeit veranstalten, und dass du möglichst schnell einen Stall voll Kinder produzieren willst.“
„Wie viele denn?“, fragte er erschrocken.
„Na, mindestens fünf. Darunter mache ich’s nicht.“
„Du willst fünf Kinder? Bist du sicher?“
Sie wirkte eigentlich nicht so überzeugt.
„Zwei“, sagte er entschlossen. „Zwei ist eine gute Zahl. Mehr passen gar nicht in den Hubschrauber.“
„Vier“, konterte sie breit lächelnd. „Und wir brauchen auf jeden Fall einen größeren Hubschrauber. Eine Familienkutsche. Geräumig und sicher.“
„Findest du nicht, das ist ein bisschen dick aufgetragen? Dann denkt jeder, dass du eigentlich gar keine ernsthafte Bindung willst.“
„Damit hätten sie gar nicht so unrecht.“
„Du bist ganz schön durchtrieben. Wenn ich nicht aufpasse, verdirbst du mich für alle anderen Frauen.“
„Danke für das Kompliment. Aber das ist nicht meine Absicht. Ich will nur eine Weile spielen.“
„Du bist einfach unglaublich, Serena“, sagte er seufzend. „Aber wahrscheinlich verdirbst du mich trotzdem für alle anderen Frauen.“
Der Fischeintopf schmeckte vorzüglich, und beim Essen setzten sie ihre angeregte Unterhaltung fort. Beide genossen den Flirt.
Nachdem Theo die Teller abgeräumt hatte, fragte Pete Serena: „Kaffee, oder zuerst ein Dessert?“ Und als Theo den Mund öffnete, um zu widersprechen, musterte Pete ihn nur kühl. „Falls es hier nichts gibt, fahren wir eben woanders hin.“
Sie bekamen ihren Kaffee und auch ihr Dessert. Und sogar ein Taxi, ohne dass sie es bestellt hatten.
Gegen zehn Uhr kamen sie an dem weißen Haus auf dem Hügel an. Serena wartete, bis Pete das Taxi bezahlt hatte, und blickte dabei auf die Haustür. „Keine Haie“, sagte er. „Was für eine Überraschung.“
„Nico ist ziemlich locker. Er hat wohl kaum etwas dagegen, dass wir bei Theo gegessen haben.“
„Nein? Da bin ich mir nicht so sicher.“ Er lächelte sie entwaffnend an.
Nico hatte das Außenlicht für sie angelassen, aber bevor Serena sich überlegen konnte, wie der Abend weitergehen sollte, ging die Tür auf, und Nico starrte seine Cousine wütend an.
„Du bist ja noch wach“, sagte sie überrascht. Sonst ging er doch viel früher ins Bett.
„Weißt du, wie viele Leute mich heute Abend deinetwegen angerufen haben?“
Sie tat erstaunt. „Ja, wer denn alles?“
„Zweimal hat Theo angerufen, dann Marianne Papadopoulos, und zu allem Überfluss auch noch deine Mutter. Frag mich nicht, wer es ihr gesteckt hat, dass du mit einem Mann unterwegs bist.“ Er betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen.
Serena stemmte ärgerlich die Hände in die Hüften. „Wir haben nur etwas gegessen, und selbst das konnten wir bloß eingeschränkt. Wann bist du zum letzten Mal bei Theo gewesen? Hat er sich da auch geweigert, dir Austern und Wein zu servieren?“
Um Nicos Mundwinkel zuckte es.
„Lach jetzt bloß nicht“, warnte Serena ihn.
„Das würde ich nie tun.“ Breit grinsend ging Nico wieder ins Haus. „Wir sind hier nicht in Australien“, sagte er über die Schulter. „Nicht mal in Athen. Was hast du denn erwartet?“
Er warf Pete einen bedeutungsvollen Blick zu. „Du hast fünf Minuten. Ich brauche meinen Schlaf. Wenn ich morgen nicht fit bin und Sam etwas passiert, dreht Chloe mir den Hals um. Und falls Serena in den nächsten fünf Minuten etwas passiert, drehe ich dir den Hals um. So läuft das hier. Willkommen in Sathi.“ Damit drehte er sich um und verschwand im Haus.
„Na schön“, seufzte Serena. „Vielleicht habe ich ein bisschen danebengelegen, als ich vorhin meinte, Nico würde sich keine Gedanken machen. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass nicht er sich Gedanken gemacht hat, sondern die anderen. Was sagst du dazu? Bestimmt findest du es schrecklich.“
„Nein“, sagte Pete gedehnt. Er schien sich köstlich zu amüsieren. „Nico mag mich offenbar. Er hat mir fünf Minuten gegeben.“
Ich mag dich auch, dachte Serena. Und das war für sie im Moment das größere Problem. „Komm mit, ich zeige dir meinen Lieblingsplatz im Garten.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ging ums Haus herum ans Ende des Gartens, von wo aus man das mondbeschienene Meer sehen konnte. Am besten konnte sie nachdenken, wenn sie einfach nur hier saß und aufs Meer blickte.
Hier müsste sie sich bald mal hinsetzen und darüber nachdenken, was sie von dem Mann neben ihr wollte. Vor ein paar Tagen noch hatte sie
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