Collection Baccara Band 0282
Und jedes Mal, wenn er gerade in sie eindrang, wachte sie mit seinem Namen auf den Lippen auf, mit klopfendem Herzen und voller Sehnsucht.
Die Träume waren so real. So unglaublich, so herrlich real.
Irgendwie hatte sie es in den letzten fünf Jahren geschafft, diese Gefühle auszuschalten – wie hätte sie sonst überleben sollen? Doch das Wiedersehen mit Trace hatte alle Emotionen an die Oberfläche gezerrt, die sie geleugnet und begraben hatte.
Seufzend lehnte sie die Stirn gegen die kühlen Kacheln. Sie war nicht sicher, ob sie es ertragen könnte, ihn noch einmal zu sehen.
Doch könnte sie es denn ertragen, ihn nicht zu sehen?
Sie trocknete sich ab, bürstete sich die Haare und runzelte die Stirn, als sie die dunklen Ringe unter ihren Augen sah. Nichts, was nicht mit einer Schicht Schminke behoben werden könnte, dachte sie kläglich. Sorgfältig legte sie ein deckendes Make-up auf und tuschte sich die Wimpern. Dann zog sie einen türkisfarbenen Pullover an, in der Hoffnung, die lebhafte Farbe würde sie nicht ganz so blass erscheinen lassen.
Da Becca wusste, dass ihre Mutter wieder sehr spät nach Hause gekommen war, schlich sie auf Zehenspitzen die Treppe hinunter und versuchte, jedes Geräusch zu vermeiden. Sie nahm ihre Tasche vom Küchentisch, kramte nach ihrem Autoschlüssel und verließ leise das Haus.
Eine Bewegung auf der Veranda ließ sie zusammenzucken. Vor Schreck fielen ihr die Schlüssel aus der Hand.
Trace!
Die Hände in den Taschen seiner schwarzen Lederjacke, stand er lässig gegen das Geländer gelehnt. Seine Arbeitsstiefel und der Saum seiner abgewetzten Jeans waren von einer feinen Schicht Dreck überzogen. Einen Moment lang fühlte Becca sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Trace kam frühmorgens von der Arbeit in den Weinbergen, und sie war auf dem Weg ins College. In den wenigen Minuten, die sie für sich ergatterten, existierte nichts anderes auf der Welt als sie beide.
Becca blinzelte, und der Moment war vorbei. Sie beobachtete, wie Trace sich aufrichtete und ihr zunickte. „Guten Morgen, Becca.“
Guten Morgen, Becca ? Gestern war es ein Auf Wiedersehen, Becca gewesen, nachdem er sie geküsst und ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte. Und jetzt besaß er die Frechheit, auf ihrer Veranda zu stehen, als gehörte er dahin, und einfach zu sagen Guten Morgen, Becca ?
Er trat zu ihr. „Ich hätte geklopft, aber ich dachte mir, dass deine Mutter noch schläft.“
Vielleicht reagierte sie wegen des Schlafmangels so unleidlich. Oder sie war auch endlich zur Vernunft gekommen. Auf jeden Fall wollte sie keine Schwäche zeigen. Trace sollte nicht merken, dass das, was gestern zwischen ihnen geschehen war, sie fast um den Verstand gebracht hatte.
Sie bückte sich, um ihre Schlüssel aufzuheben, doch er war schneller als sie.
Verärgert sah sie ihn an. „Was willst du hier, Trace?“
Ein Dieselmotor wurde gestartet, und Trace blickte über die Straße und beobachtete, wie ein weißer Truck aus einer Einfahrt auf die Straße fuhr. Er wartete, bis der Truck sich entfernt hatte. Dann sagte er: „Mein Benehmen gestern war unmöglich.“
Er entschuldigte sich tatsächlich? Das hätte sie als Letztes von ihm erwartet. Wieder überraschte er sie. „Schon gut.“
„Nein, ist es nicht.“
Er reichte ihr die Schlüssel und berührte dabei mit den Fingerspitzen ihre Handfläche. Ein Prickeln durchlief ihren Körper. Als sie die Hand zurückziehen wollte, hielt er sie fest.
„Die Sache ist die …“ ihre Blicke begegneten sich, „… es tut mir nicht leid.“
Wenn das ein Versuch sein sollte, sie durcheinanderzubringen, dann war er gelungen. Becca konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Sie schloss die Augen und holte tief Luft. „Trace …“
„Was ich sagen will“, unterbrach er sie mit rauer Stimme, „es tut mir nicht leid, dass ich dich geküsst habe.“
Sie öffnete die Augen und versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, was ihr jedoch nicht gelang. „Warum machst du das?“, flüsterte sie.
Er strich mit dem Daumen über ihre Fingerknöchel. „Wir hatten immer guten Sex.“
Sie wurde rot. Eigentlich sollte sie beleidigt sein, doch seine Aussage entsprach der Tatsache. Sie hatten guten Sex gehabt. Fantastischen Sex sogar. „Das liegt lange Zeit zurück.“
„Manche Dinge ändern sich nicht, Becca.“
„Alles ändert sich“, entgegnete sie ruhig.
„Manchmal wird es noch besser.“ Er streichelte über ihren kleinen Finger. „Sag mir, dass du
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