Collection Baccara Band 0282
Menschen zu füllen, die sich nach getaner Arbeit einen Drink genehmigen wollten. Wieder einmal war Will über den zur Schau gestellten Wohlstand erstaunt. Jeder neue Gast verstärkte den Eindruck, dass man sich in einer Schatzkammer befand. Kostspielige Uhren, Diamantschmuck, Laptops, teure Handys und aufwendige Garderobe. Sogar die Aktentaschen waren aus feinstem Leder und selbstverständlich mit Monogrammen versehen.
Die weiblichen Gäste waren ausnahmslos sehr attraktiv. Selbst wenn sie nicht mit natürlicher Schönheit gesegnet waren, verfügten sie doch über Tricks und Mittel, um unerhört anziehend auszusehen.
Will fragte sich, wie viele Schönheitschirurgen es wohl allein durch die hier anwesenden Frauen zu Reichtum gebracht hatten.
Er selbst gehörte zu den Glücklichen, die kein Skalpell nötig hatten. Das Aussehen hatte er von seinen dunkelhaarigen Großvater, und er hatte schnell gelernt, diese Gabe einzusetzen. Mit einem ansprechenden Äußeren war das Leben viel leichter. Das galt für seinen Erfolg bei Frauen ebenso wie für sein geschäftliches Vorwärtskommen.
Der Barkeeper stellte das Glas vor ihm ab. „Hier ist Ihr Single Malt, Sir. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“
Will nahm einen gefalteten Hundert-Dollar-Schein aus seiner Brieftasche und schob ihn diskret in die Hand des jungen Mannes. „Sie könnten mir vielleicht eine Auskunft erteilen, Karl. Was wissen Sie über Mercy Jones?“
„Mercy? Sie meinen die Leiterin der Tierpension?“
Will nickte und trank einen Schluck von seinem Scotch.
„Mal sehen“, sagte Karl und begann, ein Glas zu polieren. „Die Tierpension ist eines von Miss Devons Projekten. Sie hat Mercy in einem Tierheim kennengelernt.“
„Ich habe gehört, dass sie für die Tierrettung gearbeitet hat“, erklärte Will und sah den jungen Mann fragend an.
„Das ist richtig. Aber Gerüchten zufolge hatte sie selbst auch Rettung nötig. Sie gehört zu den stillen, zurückhaltenden Frauen. Ich sehe sie manchmal in der Kantine. Aber sie bleibt meistens für sich.“
„Hat sie häufig Verabredungen?“, fragte Will.
„Nicht, dass ich wüsste. Aber eine der Kellnerinnen kennt sie besser. Ich kann sie ja mal fragen.“
„Vielen Dank, Karl. Das wäre sehr freundlich.“
Karl musste einige neue Bestellungen entgegennehmen.
Aber in Anbetracht des mehr als großzügigen Trinkgelds war Will sicher, dass der Barkeeper so viel über Mercy herausfinden würde, wie er nur konnte. Will hatte die Dinge ins Rollen gebracht. Jetzt war es Zeit, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Er würde seinen wunderbar milden Scotch genießen und über Drina und das verfluchte Diamanthalsband nachdenken.
Vermutlich hatte Drina vor, das Ding zu stehlen. Allerdings konnte Will sich nicht vorstellen, was sie damit anfangen wollte, wenn sie es erst hatte. Das Halsband war bestimmt versichert. Da es ein so ungewöhnliches Stück war, würde die Polizei höchstwahrscheinlich davon erfahren, wenn es auf den Markt käme. Er bezweifelte, dass irgendein seriöser Händler es kaufen würde. Zumindest nicht in den nächsten zwei Jahren.
Alles in allem war es nicht gerade ein intelligentes Vorhaben. Drina war aber keine dumme Frau. Sie hatte noch nie einen solchen Fehler begangen. Was war nur mit ihr los? Wurde sie allmählich verwirrt? Oder war an dem Halsband etwas Besonderes, was er bisher noch nicht entdeckt hatte?
„Mr. Desmond?“, wandte Karl sich mit einem triumphierenden Lächeln an ihn.
Ganz schön clever, der Junge, dachte Will. Er hat meinen Namen herausgefunden. Und offensichtlich auch noch etwas anderes. Die Investition der hundert Dollar hat sich gelohnt.
„Mercy hat keinen festen Freund. Sie verbringt sehr viel Zeit im Pet Quarters“, erzählte Karl stolz.
Will unterdrückte ein Lächeln. Das war schon eine Information, mit der er etwas anfangen konnte.
„Sie ist eng befreundet mit Gilly, die auch im Pet Quarters arbeitet“, fuhr Karl fort. „Ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass Mercy alles tut, um eine Prämie von der Hotelführung zu bekommen. Sie möchte in größere Geschäftsräume umziehen.“
„Handelt es sich um eine hohe Prämie?“, fragte Will.
Karl nickte. „Mercy setzt alles daran, das Tagesgeschäft so auszuweiten, dass Piper das gesamte Nachbargebäude in eine große Tierpension umwandelt. Wenn Mercy das schafft, bekommt sie die Prämie. Ich weiß nicht genau, um wie viel es sich handelt. Aber ich kann es bestimmt herausfinden.“
„Nein,
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