Collection Baccara Band 0282
Richtung. Oder seinem Nachbarn in den Schwanz beißen. Oder dem eigenen Schwanz hinterher jagen.
Die vier Hunde, die Mercy an der Leine hatten, benahmen sich dagegen recht ordentlich. Und das, obwohl Wills Meute für viel Ablenkung und Aufregung sorgte.
Für Will war es wenig hilfreich, dass die eiligen Passanten auf der Madison Avenue kein Verständnis für seine Probleme hatten und sehr gereizt reagierten. „Okay“, sagte er und holte tief Luft. „Das reicht jetzt. Wollt ihr nun in den Park oder nicht?“
Mercy sah amüsiert dabei zu, wie er sich aus dem Gewirr der Hundeleinen befreite und die Hunde in die richtige Richtung schob. „Gut so“, sagte sie. „Mit Logik kann man sie immer überzeugen.“
Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu, erreichte aber nur, dass sie laut auflachte.
„Will, Sie müssen den Rudelführer spielen. Sie dürfen keine Angst zeigen.“
Er schnaubte. „Angst? Ich?“
Mercy ging ein Stück voran. Je zwei Hunde trotteten brav links und rechts neben ihr her. „Sie müssen sich Respekt verschaffen. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Wenn Sie nervös sind, werden die Hunde es auch.“
Will schnitt eine Grimasse und folgte ihr, so gut er konnte. Aber von Ordnung und gutem Betragen konnte bei seiner kleinen Truppe keine Rede sein. Buster trieb es besonders schlimm und sprang immer wieder nach Aufmerksamkeit heischend an Will hoch.
Mercy setzte ihren Weg unbeirrt fort. Will würde den richtigen Dreh schon herausfinden. Er bewahrte die Ruhe und ließ sich nicht so leicht von seinem Vorhaben abbringen. Das war ihr schon aufgefallen.
Es war ein schöner sonniger Nachmittag, und Mercy genoss ihren Spaziergang in vollen Zügen. Die Spaziergänge mit den Hunden an der frischen Luft gehörten zu den Arbeiten, die sie am liebsten tat. Und nun hatte sich auch noch Will zur Gesellschaft. Das war aufregend und verheißungsvoll.
Gilly, raffiniert und erfindungsreich wie immer, hatte alles daran gesetzt, dass Mercy und Will allein sein würden. Sie hatte Will eine haarsträubende Geschichte von einem Notfall im Hundesalon aufgetischt und ihn gefragt, ob er beim Spaziergang nicht ihre vier Hunde übernehmen könnte.
Als Will zustimmte, war sie gemächlich und vielsagend lächelnd in Richtung Pflegesalon verschwunden. Den Notfall hatte sie offensichtlich schon vergessen.
Will, der das Ganze bestimmt durchschaute, hatte sich nichts weiter anmerken lassen.
Mercy tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie nun auch Gelegenheit hätte, mit Buster zu trainieren. Es war also für Will keine vergeudete Zeit. Zu schade, dass Will den Hund nicht behalten würde.
„Mercy?“, rief Will mit Verzweiflung in der Stimme.
Sie hielt kurz vor einer Straßenecke und drehte sich um. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, konnte sie sich vor Lachen kaum halten. Es war erstaunlich, wie sehr ein einzelner Mann in nur vier Hundeleinen verwickelt werden konnte. Diesmal brauchte er zweifellos Hilfe. Nachdem sie ihn aus seiner Notlage befreit hatte, gab sie ihm ihre vier Hunde. Sie selbst übernahm seine kleine Meute, die inzwischen außer Rand und Band geraten war.
Der Rest des Weges verlief nun wesentlich ruhiger. Aber alle waren erleichtert, als sie endlich den Park erreichten.
Will atmete auf, als sie die Hunde von den Leinen gelöst und zum Toben geschickt hatten.
„Das war ziemlich gut“, sagte Mercy. „Wenigstens für das erste Mal.“
„Versuchen Sie bloß nicht, mich zu trösten, Miss Jones. Es war ein Desaster, und ich kann mich nur entschuldigen“, erwiderte Will mit gespielter Zerknirschung.
„Das ist nichts, wofür Sie sich entschuldigen müssten.“
Sie setzten sich auf eine Bank und sahen den spielenden Hunden zu. Der Park war an diesem Tag nicht sehr voll, und die anderen Hunde schienen friedfertig zu sein.
„Buster kommt mir sehr glücklich vor“, bemerkte Will schließlich.
„Das ist er auch. Er liebt es, mit anderen Hunden zu spielen. Ich hoffe, bei Ihrem Neffen wird er manchmal die Gelegenheit dazu haben.“
„Dafür werde ich sorgen. Es ist bestimmt gut für beide.“
Sie nickte. „Ich finde es sehr schade, dass Sie Buster nicht behalten.“
„Ich reise sehr viel. Es wäre Buster gegenüber nicht fair.“
„Das ist wahr. Für einen Hund braucht man viel Zeit.“
Will lächelte. „Ich habe mich nicht geirrt. Das ist ein ganz wunderbarer Urlaub.“
„Wie lange werden Sie denn noch bleiben?“
„Das kann ich nicht genau sagen. Ich warte auf die Ergebnisse einer
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