Collection Baccara Band 0282
ihn gesetzt, aber er nahm ihre Geste als gutes Zeichen.
„Er ist ein richtiger Schatz“, bemerkte Mercy.
„Ja, ich glaube, ich habe einen guten Fang gemacht.“
„Das denke ich auch. Trotzdem ist es keine gute Idee, sich von ihm ablecken zu lassen. Auch wenn Sie vielleicht verrückt nach Hundespeichel auf Ihrem Anzug sind.“
Er musste lachen. „Was meinen Sie damit?“
„Wenn Sie ernsthaft vorhaben, Buster richtig zu erziehen, müssen Sie ihm zeigen, wer der Boss ist.“ „Aber es ist doch nicht schlimm, wenn er mich abschleckt, oder?“
„Es steckt mehr dahinter“, erklärte Mercy und sah ihm in die Augen. „Ein Hund braucht immer einen Rudelführer. Sonst kommt er in Versuchung, diese Position selbst einzunehmen. Und das wäre für niemanden gut. Er braucht jemanden, bei dem er sich sicher fühlt. Sein ungestümes Verhalten ist ein Zeichen dafür, dass er Sie als ebenbürtig oder rangniedriger betrachtet. Wenn Sie dann lachen und ihn streicheln, bestärken Sie sein Verhalten. Er würde niemals wagen, sich auf seinen Rudelführer zu stürzen und ihn abzuschlecken.“
„Aber wann ist es denn angebracht, ihn zu streicheln?“, fragte Will interessiert.
„Wenn er es verdient hat und zum Beispiel ein Kommando richtig ausgeführt hat.“
„Ist er dafür nicht noch zu jung?“
Mercy schüttelte den Kopf. „Nein, er ist alt genug. Versuchen Sie doch mal, ihn sich hinsetzen zu lassen.“
Will setzte den Hund behutsam auf den Boden. „Sitz!“
Buster sprang fröhlich an Wills Bein hoch.
„Sitz!“, wiederholte Will den Befehl.
Buster sprang wieder hoch, steckte den Kopf zwischen Wills Knie und wollte offensichtlich hinter den Ohren gekrault werden.
Mercy schüttelte den Kopf, stand auf und korrigierte Buster mit einem Fingerschnippen und einer sanften Berührung. Wie von Zauberhand setzte sich der Welpe und blickte Will erwartungsvoll hechelnd an.
„Sehen Sie“, sagte Mercy und setzte sich wieder auf die Bettkante, „er möchte Ihnen gefallen. Gehorsam liegt in seiner Natur. Jetzt sollten Sie ihn loben.“
Will zögerte einen Moment, ließ sich dann neben dem Hund nieder, streichelte ihn und lobte ihn mit warmer Stimme. Eigentlich hatte er befürchtet, sich dabei wie ein kompletter Idiot vorzukommen. Aber das war seltsamerweise nicht der Fall. Seine ganze Konzentration war auf den Hund gerichtet.
Buster legte sich auf den Rücken und präsentierte ihm seinen unbehaarten Babybauch. Als Will ihn dort streichelte, begann er, mit seinen Milchzähnen an Wills Fingern zu knabbern. Dann drehte er sich auf die Seite und wollte sich mit besagten Milchzähnen über die Achthundert-Dollar-Schuhe seines Herrchens hermachen.
Will hörte Mercys Lachen und blickte auf. „Diese Runde geht wohl an Buster“, erklärte lächelnd und versuchte, den Hund von seinen Schuhen abzulenken.
Sie nickte. „Das sehe ich genauso.“
„Ist das denn in Ordnung? Jetzt mit ihm zu spielen?“
„Das ist das Beste, was Sie tun können. Er hat sehr gute Anlagen. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeiten richtig einsetzen, wird Buster ein ganz außergewöhnlicher Hund.“
Bei der Erwähnung seines Namens blickte Buster auf, ging auf Mercy zu und machte sich an ihren Schnürsenkeln zu schaffen.
Sie tadelte ihn mit fester Stimme und hob ihn dann auf ihren Schoß. „Dass er alles zerkauen möchte, ist völlig normal. Welpen tun das, bis sie ungefähr ein Jahr alt sind. Er muss nur wissen, was er darf und was nicht“, erklärte Mercy und zog einen Gummiknochen aus der Tasche.
Buster kaute sofort darauf herum. „Woher wissen Sie das alles?“, fragte Will. Er saß immer noch im Schneidersitz auf dem Fußboden.
„Ich habe viele Bücher gelesen und Videos studiert. Außerdem habe ich in einem Tierheim gearbeitet. Dort habe ich viel gelernt. Auch wenn es oft sehr traurig war, Hunde zu sehen, die von ihren Besitzern zugrunde gerichtet worden waren. Dabei ist es so einfach, einem Hund ein langes glückliches Leben zu ermöglichen. Aber die Menschen sind manchmal so …“
„Dumm?“, ergänzte er ihren Satz.
Sie nickte. „Ja, genau.“
Mercy begann, mit Buster zu spielen, und Will beobachtete sie schweigend. Keine Frage, sie besaß eine wirkliche Gabe im Umgang mit Tieren.
Buster sprang nun auf dem Bett herum und haschte glücklich und höchst konzentriert nach dem Gummiknochen, den Mercy ihm hinhielt.
„Als Kind wollte ich immer einen Hund haben“, sagte er schließlich. „Aber meine Eltern waren dagegen. Sie
Weitere Kostenlose Bücher