COLLECTION BACCARA Band 0285
Autostunden von Sydney entfernt; der Weg dorthin war jedoch alles andere als ausgebaut. Mit einiger Besorgnis steuerte Melanie ihr Auto durch den Eukalyptuswald und betete, dass der ramponierte Motor durchhalten würde.
Zu allem Überfluss hingen auch noch dunkle Wolken über ihr, aus denen es sicher bald wie aus Eimern schütten würde. Der Waldweg, der zu dem Häuschen führte, war hoffentlich auch in drei Stunden noch befahrbar, wenn der glückliche Gewinner und seine Begleitung für den Abend eingetroffen waren und sie selbst zurückfahren konnte.
Der glückliche und sehr wohlhabende Gewinner, wie Melanie in Gedanken ergänzte. Wer es wohl war? Nun, sie würde ihn begrüßen, dafür sorgen, dass alles für einen romantischen Abend bereit war, und dann schnell das Weite suchen.
Sie sah das Haus vor sich, das auf einer kleinen Anhöhe stand und eine wunderbare Aussicht auf die Berge bot. Im Moment allerdings interessierten sie nur die bedrohlich dunklen Wolken.
Sie klemmte den Karton mit ihren Einkäufen vorsichtig unter den Arm, während sie die Tür aufschloss. Gleichzeitig trafen die ersten Regentropfen ihr Gesicht.
Im Haus musterte Melanie die einladende Umgebung. Auf dem hellen Holzboden lagen weinrote Teppiche. Ein gemauerter Kamin und abstrakte Wandgemälde verliehen dem Wohnraum eine warme Atmosphäre. An dem schwarzen Klavier am Fenster komponierte Ben seine Musikstücke.
Sie machte eine kurze Runde durch die anderen Räume – zwei gemütliche Schlafzimmer, das großzügige Bad und die Sauna mit dem kleinen Pool.
Nachdem sie das Feuer im Kamin angezündet hatte, kümmerte Melanie sich um das Essen. Sie hatte einen Krabbencocktail, ein Fleischragout mit grünem Salat und frisch gebackenem Brot vorbereitet. Als Dessert gab es Erdbeeren mit Sahne. Nicht schlecht für eine Frau, die sich nur selten zum Kochen in die Küche wagte.
Sie schob das Ragout zum Aufwärmen in den Ofen und begann, den Tisch zu decken. Rote Kerzen, eine Flasche Wein … alles fertig, und noch genügend Zeit, bevor ihre Gäste eintrafen.
Es gab keinen Fernseher, und sie hatte auch nicht daran gedacht, ein Buch mitzubringen. Unruhig lief Melanie immer wieder zum Fenster und schaute hinaus auf die sturmumtosten Bäume. Sie musste etwas tun, um diese innere Spannung zu lindern, die sie seit der Begegnung mit Luke quälte.
Ein heißes Schaumbad – das war jetzt genau das Richtige!
Kurz darauf legte sie eine von Bens Rock-CDs ein, die sie im Regal gefunden hatte, drehte die Lautstärke auf und stieg in die Badewanne.
Draußen heulte der Wind, und der Regen schlug gegen die Scheiben. Vielleicht würde sie heute Abend allein in der Hütte bleiben. Eigentlich auch keine schlechte Perspektive …
Als das Wasser kühl zu werden begann, hüllte Melanie sich in ein großes flauschiges Handtuch und ließ sich vor dem prasselnden Kaminfeuer nieder. Sie seufzte genüsslich auf.
Dann löste sie ihr Haar und öffnete das Handtuch, um sich von den Flammen wärmen zu lassen. Fast ohne es zu merken, ließ sie die Hände langsam über ihren Körper wandern. Über die Schultern, die geschwungenen Hüften und ihren flachen Bauch. Es war lange her, dass fremde Hände ihre nackte Haut berührt hatten.
Lukes Hände.
Ihre Brüste fühlten sich voll an, die Spitzen richteten sich unter der Berührung auf, und Melanie begann leise zu stöhnen.
Vielleicht sollte sie sich endlich wieder auf eine Affäre einlassen. Heute Abend wäre die perfekte Gelegenheit gewesen. Der großzügige Spender der zehntausend Dollar hätte das Angebot wahrscheinlich nur zu gern angenommen.
So aber war Adam der einzige Mann, der die sexy Unterwäsche sah, die sie unter ihrer schlichten Tracht trug, und auch das nur, wenn sie sie zum Trocknen aufhängte.
Melanie warf einen nachdenklichen Blick auf ihr eigenes Spiegelbild in dem großen Panoramafenster. Du bist eine arme Frau, liegst hier nackt und allein mitten in der Wildnis.
Plötzlich hatte sie ein seltsames Gefühl. Ihre Haut begann zu kribbeln, und sie hob unwillkürlich die Hände vor den Körper, während sie hinaus in die Dunkelheit blinzelte. Da war nichts zu sehen außer dem weiter anhaltenden Regen.
Melanie schüttelte den Kopf über sich selbst und griff nach ihrer Spitzenunterwäsche, die niemand richtig würdigen konnte.
Ich werde mir hier draußen noch lebenswichtige Körperteile abfrieren. Was im Grunde vielleicht sogar ganz gut war, da die nackte Frau dort im Haus Melanie war.
Luke rieb sich das
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