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COLLECTION BACCARA Band 0285

COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver
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und in den neuen Kleiderschrank im Kinderzimmer legte. Dann drehte sie sich zu ihrer Schwester um.
    Carissa sah nicht auf, weil sie damit beschäftigt war, eine Quiltdecke für das Kinderbett zu nähen. Sie war im achten Monat schwanger und entsprach dem Idealbild einer glücklichen Ehefrau und baldigen Mutter.
    Mit anderen Worten: Sie war das genaue Gegenteil von Melanie. Aber das war ihre eigene Entscheidung; zumindest versuchte sie sich das immer einzureden. Dennoch spürte sie einen Kloß in der Kehle, als sie Carissa ansah.
    „Was meinst du – lila oder gelb?“ Carissa hielt zwei Stoffstücke in die Höhe.
    „Lila“, antwortete Melanie ohne nachzudenken.
    „Dann sind wir ausnahmsweise einmal einer Meinung.“ Carissa summte leise zu der Klaviermusik mit, die sie aufgelegt hatte.
    „Carrie.“ Melanie atmete tief ein. „Wir müssen miteinander reden.“
    „Was? Entschuldige bitte.“ Carissa sah auf und bemerkte Melanies Gesichtsausdruck. Sie legte ihr Nähzeug zur Seite, schaltete den tragbaren CD-Player aus, der neben ihr lag, und widmete ihre ganze Aufmerksamkeit ihrer Schwester.
    „Was ist los?“
    „Luke ist zurück.“
    Drei kleine Wörter, aber sie änderten alles. Ihr Leben, das sie sich in den vergangenen Jahren so mühsam aufgebaut hatte, war auf einmal in seinen Grundfesten erschüttert.
    Besorgnis trat in Carissas Augen. „Woher weißt du das? Hast du ihn gesehen?“
    Oh ja. „Das habe ich.“ Sie räusperte sich. „Mehr als einmal sogar.“
    Carissa runzelte die Stirn. „Was meinst du damit?“
    In knapper Form erläuterte sie, was geschehen war – Lukes Freundschaft mit Adam, und wie er bei ihnen übernachtet hatte.
    „In deinem Bett? Oh, Melanie. Das tut mir leid.“ Carissa stützte ihr Kinn in die Hände. „Oder tut es mir nicht leid? Ist es gut?“
    „Ich weiß nicht.“ Melanie griff nach den Stoffstücken für den Quilt und schob sie hin und her. „Er ist noch immer der attraktivste Mann, den ich kenne. Und er sieht mich noch immer so an wie früher.“
    „Aha …“ Carissa dachte kurz nach. „Und ist das gut?“
    „Das weiß ich auch nicht. Aber das war noch nicht alles – der Übernachtungsgast für euer Haus… von der Auktion…“ Melanie nickte, als Carissa sie ungläubig ansah. „Ja, das war Luke. Er ist allein gekommen, und wegen des Sturms konnte ich nicht zurückfahren. So hatten wir zumindest Zeit zum Reden.“
    Carissa beugte sich vor und griff nach der Hand ihrer Schwester. „Hast du es ihm gesagt?“, fragte sie mit sanfter Stimme.
    Mit einer Hand wischte Melanie die Tränen fort. Das Mitgefühl ihrer Schwester weckte den lange Zeit verdrängten Schmerz. Sie konnte es ihm nicht sagen. Nicht jetzt. Vielleicht später.
    Melanie sah zu Boden und schüttelte den Kopf. „Ich … es tut mir leid, ich sollte nicht mit dir …“ Eine schwangere Frau sollte sich nicht mit so traurigen Dingen beschäftigen müssen.
    „Hör auf damit. Sag mir, was dir durch den Kopf geht.“
    „Ich denke daran, ob er mich vielleicht mit nach Queensland genommen hätte, wenn ich nicht zuerst mit ihm Schluss gemacht hätte.“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern. „Ich werde nie wissen, ob er sich vielleicht für mich entschieden hätte – statt für eine der Frauen, die seine Eltern für ihn auswählen würden. Ob er die Wahrheit gesagt hat.“ Diese Fragen würde sie den Rest ihres Lebens mit sich herumtragen.
    „Was ist mit dem Brief? Hast du ihn danach gefragt?“
    „Er hat ihn nie bekommen.“
    Mitfühlend drückte Carissa ihre Hand. „Wenigstens weißt du jetzt Bescheid.“
    Sie wusste vielleicht, dass Luke den Brief nicht gelesen hatte, aber dafür gab es andere Fragen. Hatten seine Eltern ihn geöffnet und weggeworfen? Oder war er einfach nie angekommen? Diese Ungewissheit blieb.
    „Abgesehen von seinem Aussehen und seiner Wirkung auf dich, hat er sich ansonsten verändert?“, fragte Carissa.
    Unwillkürlich rief sie sich den Morgen in den Bergen ins Gedächtnis. Seine Nähe, seinen Geschmack. „Nun ja, er küsst noch genauso gut wie früher.“
    „Er hat dich geküsst ?“ Abrupt ließ Carissa ihre Hand los, schob den Sessel zurück, auf dem sie saß, und stand mit einiger Mühe auf. „Okay, das ist ein Fall für Kaffee und Kuchen. Oder in meinem Fall für Saft.“ Sie ging in die frisch renovierte Küche.
    Einige Minuten später goss Melanie sich köstlich duftenden Kaffee in eine Tasse, während Carissa den Lamington-Kuchen anschnitt, den Ben heute gekauft

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