COLLECTION BACCARA Band 0285
erwähnt?“
Adam schüttelte den Kopf. „Über diese Zeit ihres Lebens redet sie nicht.“ Er sah nachdenklich aus dem Fenster. „Sie verbringt viel Zeit mit ihrer Schwester und engagiert sich unglaublich in ihrem Job. Sie hat eine sehr enge Verbindung zu ihren Patienten, besonders zu den ganz kleinen Kindern. Keine Ahnung, woher das kommt.“
Das klang so gar nicht nach der Melanie, die Luke gekannt hatte. Sie hatte im Gegensatz zu ihm nie viel für Kinder, geschweige denn für Babys übriggehabt. Dabei konnte er sich Melanie gut mit einem Baby im Arm vorstellen. Seinem Baby.
Er griff nach seinem Weinglas. Sinnlos, sich Dinge auszumalen, die nie geschehen würden. Wahrscheinlich würde sie ihn nicht einmal mehr küssen.
„Themenwechsel“, sagte er energisch. „Ich habe ein Apartment gefunden, und jetzt muss ich mich an die Einrichtung machen. Dazu brauche ich Beistand.“
„Kein Problem.“ Adam grinste. „Ich bin ein Mann, der gern einkaufen geht.“
Das Erste, was Luke sich für sein neues Apartment kaufen musste, war ein Bett. Und dieser Gedanke führte ihn natürlich sofort wieder zurück zu Melanie. „Genau dafür brauche ich dich.“
5. KAPITEL
In der Park Tavern rutschte Melanie unruhig auf ihrem Stuhl neben Carissa herum. Vor ihr stand ihr zweites Glas Chardonnay. Sophie und Marie waren gerade gekommen.
„Entschuldigt mich.“ Carissa stand auf und schob sich mit ihrem Bauch an ihr vorbei. „Ihr habt keine Vorstellung, wie oft ich heute schon auf der Toilette war.“
Melanie lächelte kurz und ließ den Blick dann wieder über den Raum mit der Bar und der kleinen Tanzfläche wandern. Heute war ihr nicht nach Tanzen zumute.
Luke konnte jede Sekunde auftauchen, und sie spürte Schmetterlinge im Bauch. Schmetterlinge, die sich auch durch den Wein nicht besänftigen ließen.
„He, da ist Adam mit seinen Freunden!“, rief Sophie und winkte durch den Raum.
Melanie bemühte sich um einen gelassenen Gesichtsausdruck. Auf keinen Fall sollten ihre Kolleginnen mitbekommen, was sie für Luke empfand. Was immer das auch genau war …
Allerdings hatte zumindest Marie sowieso nur Augen für Luke. „Oho. Das ist mal ein erfreulicher Neuzugang. Den würde ich nicht von der Bettkante stoßen.“
Wider Willen drehte Melanie sich zu Luke um. Der helle Pullover betonte seine gebräunte Haut und die engen Jeans betonten seinen knackigen Po.
„Der gehört mir“, verkündete Marie und schlüpfte aus ihrer Jacke, unter der sie eine durchsichtige schwarze Bluse und ein rotes Top mit Spitzenbesatz trug. „Ich glaube, ich muss mir unbedingt noch einen Drink holen.“
„Sie ist wirklich unglaublich“, sagte Sophie und beobachtete, wie Marie der Männerrunde mit schwingenden Hüften entgegenging.
Früher hatte Melanie sich immer über Maries unverblümte Art amüsiert, aber heute hätte sie ihre Kollegin am liebsten erwürgt.
Jetzt stand Marie direkt neben Luke. Er schien über irgendetwas zu lachen, was sie sagte, und Melanie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Sie leerte ihr Weinglas und griff nach Maries Erdbeer-Daiquiri.
Inzwischen hatte ihre Kollegin Luke auf die Tanzfläche gelotst. Natürlich tanzte er mit ihr, denn kein Mann würde Marie widerstehen können.
Melanie bereute es zutiefst, dass sie heute Abend gekommen war.
Luke drehte den Kopf und sah sich suchend im Raum um.
Sein Blick fiel auf Melanie.
Quer durch den Raum sah er sie an, und die Intensität dieses Blickes traf sie mitten ins Herz.
Melanie konnte sehen, dass er etwas sagte, aber über die Musik und die lauten Gespräche war es unmöglich, ihn zu verstehen. Dann jedoch kam er auf sie zu.
Sie hielt die Luft an, während sie ihn anblickte. Marie berührte seinen Arm, aber er schenkte ihr keine Beachtung, sondern ging direkt auf Melanie zu.
„Hi“, sagte er. „Du bist also hier.“
In seinem Ton lag etwas Erwartungsvolles, so als wäre ihre Anwesenheit eine Reaktion auf seinen Vorschlag, ihre Affäre wiederaufzunehmen. War sie das vielleicht auch?
Melanie lächelte etwas gezwungen und wandte sich dann ihrer Schwester zu. „Du erinnerst dich sicher an Carissa.“
„Natürlich. Hallo, Carissa. Schön, dich wiederzusehen.“
„Hallo, Luke.“ Carissas Blick wanderte zwischen Luke und Melanie hin und her. „Ich habe schon gehört, dass du wieder in Sydney bist.“
Luke schaute Melanie an, als fragte er sich, was sie ihrer Schwester wohl erzählt hatte.
„Und das hier ist Sophie, eine Kollegin“, sagte
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