COLLECTION BACCARA Band 0287
Fernbedienung.“
„Das ist doch ein Witz, oder?“
„Ganz und gar nicht.“ Lachend schnallte er sich los. „Ein Mann muss eine Fernbedienung in der Hand halten, um richtig ‚abhängen‘ zu können.“
Drei Stunden später saß Brad mit Elena auf der Couch. Er hatte den Arm um ihre Schultern gelegt. Sie schmiegte sich an ihn, während Babe auf ihrem Schoß döste.
Nachdem sie zehn Minuten lang die hirnloseste Show gesehen hatten, die er jemals eingeschaltet hatte, nahm er die Fernbedienung. „Das ist eine unglaubliche Verschwendung von Sendezeit“, sagte er und suchte nach einer interessanteren Sendung.
„Das ist doch der Sinn des Abhängens“, murmelte Elena schläfrig. „Auf der Couch sitzen und eine TV-Show ansehen, die weder informativ ist noch zum Nachdenken anregt.“
Brad zappte durch die Programme und blieb bei einem Nachrichtensender stehen. Elena schüttelte den Kopf. „Das möchte ich lieber nicht sehen.“
„Warum nicht?“, fragte er. Der Nachrichtensprecher kündigte gerade eine Reportage über die verschiedenste Bräuche zum Valentinstag an.
Sie richtete sich auf. „Ich mache mir nichts aus diesem Tag.“
Brad überlegte, welchen Grund sie dafür haben könnte, als es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Natürlich! Wie hatte er das vergessen können? Vor ein paar Tagen hatte sie ihm erzählt, dass ihr Mann sie am Valentinstag verlassen hatte.
„Denk nicht daran, was im letzten Jahr passiert ist.“ Er legte den Arm um sie. „Ich bin sicher, dass du auch schöne Erinnerungen an einen Valentinstag hast.“
„Eigentlich nicht.“ Sie setzte Babe auf die Couch und stand auf. Mit der leeren Popcornschüssel und den Getränkedosen ging sie in die Küche.
Brad folgte ihr. „Es gibt keinen unvergesslichen Valentinstag?“
Sie lächelte schief. „Der letzte ist absolut unvergesslich.“
„Das meinte ich nicht, und das weißt du auch.“ Brad stellte sich vor sie. „Was ist mit den Jahren zuvor? Hat er dir keine Blumen geschenkt oder dich zumindest zum Essen ausgeführt?“
„Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Das Einzige, was ich je von ihm bekommen habe und was vielleicht im weitesten Sinne als romantisch gelten kann, war ein Anruf, in dem er mir mitteilte, dass wir an einer politischen Wohltätigkeitsveranstaltung teilnehmen müssten und ich mir für diesen Anlass ein schickes Kleid kaufen sollte. Das war an einem Valentinstag.“
„Das ist alles?“ Brad konnte nicht glauben, dass ein Mensch so gefühllos sein konnte.
Elena nickte lachend. „Und dann hat er sich mit ein paar Kollegen zur Happy Hour getroffen und praktischerweise vergessen, nach Hause zu kommen und mich abzuholen.“
„Er ist ohne dich zum Dinner gegangen?“
„Mach nicht so ein geschocktes Gesicht.“ Sie ließ Wasser in das Spülbecken laufen, um das wenige Geschirr zu spülen, das sie benutzt hatten. „Letztendlich hat er seine Sekretärin zum Dinner mitgenommen.“
Brad war empört, dass ein Mann Elena so schäbig behandeln konnte. „Unglaublich. Was für ein mieser Typ!“
Sie zuckte mit den Schultern, als wäre es egal. „Eigentlich war ich nicht überrascht. Ich wusste gleich nach den Flitterwochen, auf was ich mich eingelassen hatte.“
„Warum bist du bei ihm geblieben?“
Elena drehte sich zu ihm und lächelte ihn traurig an. „Einerseits, weil ich wollte, dass unsere Ehe funktioniert, und andererseits, weil ich nicht wusste, wohin ich hätte gehen sollen.“
„Aber …“
Sie legte den Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Mir war nicht sofort bewusst, dass ich so einen Mistkerl geheiratet hatte“, erklärte sie. „Michael konnte seine Untreue gut verbergen, und ich war nur zu gern bereit, seine Entschuldigungen zu akzeptieren.“
Brad zog sie in seine Arme. „Du wusstest wirklich nicht, was los war?“
„Zugegeben, ich wusste es“, gestand sie und legte den Kopf an seine Brust. „Ich wollte mir nur nicht eingestehen, dass ich mir so sehnlichst eine Familie wünschte, dass ich dafür alles in Kauf nahm.“
„Wie hast du es geschafft, vier Jahre bei ihm zu bleiben?“
„Es war nicht so schlimm.“ Sie schüttelte den Kopf. „Michael war nicht unangenehm oder ausfällig. Die meiste Zeit führte jeder sein eigenes Leben. Er ging seinen Weg, und ich ging meinen.“ Um Verständnis bittend blickte sie zu Brad auf. „Solange ich verheiratet war, gehörte ich wenigstens zu jemandem. Verstehst du das?“
Brad wusste
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