COLLECTION BACCARA Band 0287
„Wie sieht es nach dem Lunch aus?“
„Um zwei Uhr bin ich im Haus deiner Eltern, um ein Gespräch mit der Sekretärin deiner Mutter zu arrangieren, Jennifer Anderson, und um deine Eltern auf den neuesten Stand der Ermittlungen zu bringen.“
Zuversichtlich, dass er jetzt hinaus ins Foyer konnte, ohne Fiona zu schockieren, wandte er sich zur Tür.„Okay. Wir werden gemütlich essen und anschließend zu meinen Eltern fahren.“ Als sie Anstalten machte zu protestieren, schüttelte er den Kopf. Ein Nein würde er nicht akzeptieren. „Keine Diskussion, Elena. Gewöhn dich daran, dass ich dich chauffiere, bis dein Wagen repariert ist.“
Nachdem sie den Gesprächstermin mit Jennifer Anderson festgelegt hatte, saß Elena mit Brads Eltern auf der sonnenüberfluteten Veranda des Herrenhauses Lake Shore Manor . Natürlich wollten sie über die Fortschritte in dem Fall informiert werden. Elena wünschte nur, sie könnte ihnen mehr Neues berichten.
„Ich habe mit Ihren Kindern gesprochen, außer mit Seth, und auch mit einigen Angestellten der Connelly Corporation.“ Behutsam setzte Elena die feine Teetasse auf den Unterteller. Sie war den Umgang mit so kostbarem Porzellan nicht gewohnt. Wenn sie das Geschirr angeschlagen hätte, hätte es zweifellos ein Vermögen gekostet, es zu ersetzen.
„Haben Sie etwas erfahren, was uns weiterbringt?“, fragte Brads Mutter.
Auch mit sechzig war Emma Connelly noch eine auffallend attraktive Frau mit einer bezaubernden Ausstrahlung und einer Anmut, die man nur bei Adeligen fand.
Aber die Ereignisse der letzten Monate hatten Spuren hinterlassen. Traurigkeit und Sorge zeichneten sich auf ihren ansonsten makellosen Gesichtszügen ab, und in ihren blauen Augen spiegelte sich die Angst wider, die sie immer noch verfolgte. Emma, die frühere Prinzessin von Altaria, hatte nicht nur einen versuchten Anschlag auf das Leben ihres ältesten Sohnes miterleben müssen, sondern sie hatte auch ihren Vater Fürst Thomas und ihren Bruder Prinz Marc durch ein tragisches Bootsunglück verloren.
Elena bedauerte, nicht dazu beitragen zu können, die innere Anspannung der Frau abzubauen. „Leider habe ich nichts in Erfahrung bringen können, Mrs. Connelly, was wir nicht bereits wissen.“
„Das kann ich so nicht akzeptieren.“ Grant Connellys stahlgraue Augen und sein energisches Kinn ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass er ein Mann war, der gewohnt war, Antworten zu fordern und sie auch zu bekommen. „Irgendjemand hätte fast unseren Sohn getötet. Ich will, dass dieser Kerl gefasst wird.“
„Das wollen wir alle, Dad“, warf Brad laut ein. Er verließ seinen Platz an der breiten Terrassentür und setzte sich neben Elena auf den weißen Zweisitzer aus Korb. „Aber solche Dinge brauchen Zeit.“ Er legte den Arm um ihre Schultern, worauf Emma und Grant verwirrte Blick tauschten. „Elena hat intensiv daran gearbeitet, alle Fakten zusammenzutragen und auszuwerten, und dabei sogar ihre Gesundheit riskiert.“
„Das gehört nicht zur Sache“, sagte Elena hastig.
Sie schüttelte seinen Arm ab und bedachte Brad mit einem Blick, der ihn, wie sie hoffte, zum Schweigen bringen würde. Ihr war weder wohl dabei, intime Details aus ihrem Leben irgendjemandem anzuvertrauen, noch war sie glücklich über den misstrauischen Gesichtsausdruck der Connellys, als sie die Vertrautheit zwischen ihrem Sohn und Elena sahen. Sie musste sich unbedingt wieder auf die Ermittlungen konzentrieren.
„Mr. Connelly, da Ihr Sohn der Thronfolger von Altaria ist und es keine Anschläge auf sein Leben gegeben hat, bevor er die Nachfolge von Fürst Thomas angetreten ist, gehen wir davon aus, dass das Attentat politischer Natur war.“ Sie wählte ihre Worte mit Bedacht. In diesem Fall war Fingerspitzengefühl angesagt.
Grant nickte. „Aber wir wissen nicht, warum“, sagte er und rieb sich über das Gesicht.
Emma Connelly war nicht die Einzige, die wegen der Unruhe in ihrem Leben gestresst war. Die kleinen Fältchen in Grants vornehmem Gesicht waren in den letzten Monaten zu tiefen Sorgenfalten geworden, und Elena hätte schwören können, dass auch seine Haare grauer geworden waren. Vor allem an den Schläfen.
„Nein, wir wissen noch nicht, warum“, stimmte sie zu. „Was wir aber wissen, ist, dass es sich bei dem Schützen um einen Profihandelt. Er hat absichtlich einen öffentlichen Platz gewählt, um nach dem Anschlag in der Menge untertauchen zu können. Das sagt uns, dass es einen konkreten Grund
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