COLLECTION BACCARA Band 0287
für den Anschlag gibt und dass es nicht einfach ein Verrückter ist, der in der Gegend herumballert. Sobald wir den Grund für den Anschlag kennen, werden wir schnell herausfinden, wer den Schützen engagiert hat.“
„Entschuldigen Sie, Mr. Connelly.“ Eine Hausangestellte betrat die Veranda. „Da ist ein Anruf für Sie.“
„Sagen Sie dem Anrufer, dass ich in einem Meeting bin“, sagte Grant abweisend.
„Ich denke, diesen Anruf wollen Sie entgegennehmen.“ Die Frau ließ nicht locker. Sie arbeitete seit vielen Jahren im Haus und kannte die Connellys gut. „Es ist dieser Albert Dessage, den Sie in Europa engagiert haben. Ich soll Ihnen sagen, dass es wichtig ist.“
Elena erkannte sofort den Namen ihres europäischen Kollegen, der auf Altaria für die Connellys an dem Fall arbeitete.
„Er ist auf Leitung zwei.“
„Danke, Ruby.“ Grant nahm das schnurlose Telefon entgegen. Er wartete, bis Ruby die Veranda verlassen hatte, und drückte dann die Taste für den Anruf. „Was haben Sie herausgefunden, Dessage?“ Grant hielt sich nicht mit höflichen Begrüßungsfloskeln auf.
Elena sah, dass Grants besorgter Blick direkt zu Emma hinüberglitt. Er hörte noch ein paar Sekunden zu, bevor er schließlich sagte: „Ja, sie ist hier. Moment, bitte.“ Er reichte Elena das Telefon. „Dessage möchte mit Ihnen sprechen, Mrs. Delgado.“
Grant Connellys Gesichtsausdruck nach zu schließen, hatte der Fall eine entscheidende Wende genommen. Sie nahm ihm das Telefon aus der Hand. „Detective Delgado am Apparat, Mr. Dessage.“
„Unsere Vermutung, dass Fürst Thomas und Prinz Marc ermordet wurden, ist gerade von Interpol bestätigt worden.“ Dessages Stimme knackte an ihrem Ohr. „Auf dem Boot war Plastiksprengstoff deponiert. Eine Zeitschaltuhr hatte die Explosion ausgelöst, als das Boot ein paar Meilen von der Küste entfernt auf offener See war. Die beiden hatten keine Chance. Sie waren in dem Moment verloren, als sie das Boot betraten.“
„Gibt es Hinweise, wer dafür verantwortlich ist?“
„Noch nicht“, erwiderte der Mann. „Aber versichern Sie bitte den Connellys, dass Fürst Daniel und seine Frau in Si
cherheit sind und rund um die Uhr von der Royal Guard bewacht werden.“ „Das mache ich.“ Elena spürte Brads Hand auf ihrer Schulter.
Sie blickte auf und sah, dass Emma leise in ihr mit einem Monogramm verziertes Taschentuch weinte. Offensichtlich hatte Grant ihr bereits mitgeteilt, dass ihr Vater und ihr Bruder tatsächlich ermordet worden waren.
„Sonst noch etwas?“, fragte Elena Dessage.
„Ja.“ Die Verbindung wurde immer schlechter, und Elena musste sich total darauf konzentrieren, was der Mann sagte. „Sagen Sie den Connellys … Familie in Sicherheit sein sollte … Attentate … zielgerichtet auf Thron …“
Es knackte noch einmal, und die Verbindung war unterbrochen, bevor Elena antworten konnte.
Als sie sich wieder den Connellys zuwandte, versuchte Grant gerade, die weinende Emma zu trösten. „Mr. Dessage sagt, und ich stimme ihm zu, dass wir ziemlich sicher sein können, dass der Anschlag auf das Leben Ihres Sohnes in direktem Zusammenhang mit dem Thron steht.“
„Was ist mit meinen anderen Söhnen?“, fragte Emma unter Tränen. Sie sah erst Brad an und blickte dann flehentlich zu Elena. „Sind sie auch in Gefahr?“
„Mach dir um uns keine Sorgen, Mom. Wir sind in Sicherheit.“
Elena nickte. Vorsichtig legte sie das Telefon auf dem Glastisch ab. „Das stimmt, Mrs. Connelly. Solange Fürst Daniel der Regent ist und solange er lebt, gibt es keinen Grund, warum es der Attentäter auf Ihre anderen Kinder absehen sollte.“
Elena blickte zu Brad. Sie war dankbar, dass er in der Thronfolge zu weit hinten stand, als dass er in Gefahr sein könnte. „Trotzdem sollten Sie vorsichtig sein. Wenn Ihnen irgendetwas Verdächtiges auffällt oder Sie sich irgendwie bedroht fühlen, wenden Sie sich bitte sofort an die Polizei.“ Elena stand auf, um sich zu verabschieden.
„Ich habe Sicherheitskräfte hier im Haus“, sagte Grant, „und ich werde die Wachleute in der Firma anweisen, die Vorsichtsmaßnahmen zu verstärken. Wäre es ratsam, auch meine Söhne hier unter Personenschutz zu stellen?“
„Nein, Mr. Connelly“, erwiderte Elena ehrlich. „Das halte ich nicht für erforderlich. Trotzdem sollten sie vorsichtig sein, da die Männer der Familie diejenigen sind, die den Thron erben können.“
„Okay.“ Grant erhob sich und schüttelte ihr die Hand.
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