COLLECTION BACCARA Band 0287
hättest die Treppe da drüben benutzen können.“
Sie richtete sich auf. An der Wand befanden sich solide breite Stufen. „Du mieser Kerl!“, sagte sie. „Warum hast du nicht früher etwas davon gesagt?“
„Weil ich dir dabei helfen wollte, deine Ängste zu überwinden“, sagte er und küsste ihren Hals. „Du bist doch gar nicht hier hereingeplatzt, um mir zu sagen, dass du nicht die Initiative ergreifen kannst. Im Gegenteil, du hast es gerade getan!“
Mit einem empörten Aufschrei setzte Esme sich auf. „Last Jefferson, ich kann dich nicht ausstehen! Du bist ein egoistischer …“
Er stieß sie zurück, setzte sich auf sie und schob ihren Rock hoch. „Halb nackt siehst du einfach zum Anbeißen aus.“
„Du kriegst gleich großen Ärger mit mir!“, warnte sie ihn.
Er lachte.
„Vielleicht will ich dich ja bloß als Liebhaber!“
Er grinste. „Zumindest in der Hinsicht passen wir perfekt zusammen.“
„Das reicht aber nicht“, sagte sie.“
„Ich bin ganz deiner Meinung“, antwortete er und küsste ihre Brustspitze. „Etwas Zuneigung wäre auch nicht verkehrt.“
„Kannst du bitte endlich von mir runtergehen?“
Er drehte sich und nahm sie mit, sodass sie jetzt auf ihm saß. „Also schieß los. Ich halte meine Hände im Zaum, versprochen.“
In dieser Position fühlte sie sich wenigstens etwas selbstbewusster.
„Du hast dich also für das Amt des Sheriffs beworben?“
„Ja. Das weißt du doch schon.“
„Mimi sagt, du hast den Antrag schon vor deiner Reise nach Kalifornien gestellt.“
„Stimmt.“
„Aber mir hast du erzählt, dass du nach Afrika zum Bungee-Jumping willst.“
„Na und? Das ist doch kein Widerspruch. Beide Vorhaben erfordern Mut. Der Wettkampf mit meinem Bruder sogar noch mehr.“
„Warum tust du das eigentlich?“
Er streichelte ihren Arm und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Keine Ahnung.“
Esme holte tief Luft. „Mimi will, dass Mason gewinnt.“
„Natürlich will sie das. Sie liebt ihn schließlich, auch wenn er sich weigert, das zu erkennen.“
Esme schüttelte den Kopf. Mimi tat ihr leid. „Ich verstehe euch Männer nicht.“
„Wir verstehen uns ja selbst nicht“, antwortete Last ernst. „Aber wir wurschteln uns durch.“
„Du hattest recht wegen Mason und …“
„Still“, sagte Last. „Gewissheit bringt da nur eine DNA-Analyse.“
Er hatte recht. Doch Esme musste an die Traurigkeit in Mimis Augen denken. „Wirst du ihn darauf ansprechen?“
„Nein, das geht uns schließlich nichts an. Es ist Mimis und Masons Leben.“
„Last“, fragte Esme, „warum glaubst du eigentlich, dass du immun gegen den Familienfluch bist?“
Er grinste. „Weil ich die Legende angestoßen habe. Aber das bleibt unter uns!“
„Nur wenn du mich einweihst. Vielleicht schreibe ich dann sogar in meiner Dissertation darüber.“
„Das hatte aber nichts mit Zauberei zu tun“, sagte Last.
„Soll das etwa heißen, dass du die Ereignisse manipuliert hast, damit deine Familie an den Fluch glaubt?“
„Das klingt zu negativ“, antwortete er. „Lass es mich lieber so ausdrücken: Ich habe ihnen mithilfe von gewissen Machenschaften und Tricks auf die Sprünge geholfen.“ Er ließ eine Hand über ihren Schenkel gleiten und drehte sich mit Esme um, sodass sie nun wieder unter ihm lag. „Jetzt bist du meine Komplizin.“
„Und was ist mit dir?“
Last bedeckte Esmes Hals mit zarten Küssen und küsste dann ihre Brüste.
Sie stöhnte lustvoll auf.
„Ich bin nicht so dumm wie meine Brüder. Niemals würde ich die Frau meines Lebens ziehen lassen, weil ich zu stur bin, sie zu erkennen.“
„Ich kann nicht fassen, dass du deinen Brüdern das angetan hast“, sagte sie keuchend und half Last, seine Jeans auszuziehen.
„Ich habe ihnen nur Gutes getan. Glaub mir, das ging nicht ohne Tricks.“
Esme hatte zunehmend Schwierigkeiten, sich auf ihre Unterhaltung zu konzentrieren. Sie stand kurz davor, die Kontrolle über sich zu verlieren. „Ich kann mich aber noch deutlich an die Geschichte mit dem Seelöwen erinnern …“
„Hör auf“, sagte Last. „Das ist mir peinlich!“
Sie lachte. „Du warst so liebenswert in deiner Hilfsbereitschaft. Und du hast tatsächlich über Schmerzen und Liebe geredet.“
„Man wird doch wohl noch an seine eigene Legende glauben dürfen“, sagte Last.
Dann küsste er Esme wieder, und sie vergaß alles völlig um sich herum.
Last erwachte und sah hoch zum Oberlicht des Heubodens. Erstmals fiel
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