COLLECTION BACCARA Band 0287
das Problem?“
Sie sah ihn besorgt an. „Der Zirkus ist meine Familie“, sagte sie.
„Ach so!“ Er nickte. „Du glaubst also, dass ich etwas gegen den Zirkus habe, weil ich dagegen bin, dass die Kinder dort auftreten?“
„Nein, das ist es nicht. Ich habe nur das Gefühl, dass dir nicht klar ist, was der Zirkus für mich bedeutet. Er ist mein Leben“, antwortete Esme.
Last schüttelte den Kopf. „Es tut mir schrecklich leid, Esme“, sagte er und nahm sie in die Arme. Er erkannte, wie sehr er sie verletzt hatte. „Lass dich von meiner großen Klappe nicht abschrecken!“
Sie unterdrückte ein Lächeln und entwand sich ihm. „Last, du bis einer der großzügigsten Menschen, die ich jemals getroffen habe. Ganz zu schweigen davon, dass du auch noch gut aussehend, sexy und intelligent bist.“
„Schön, dass du meine guten Seiten zu schätzen weißt“, sagte er und versuchte, sie wieder an sich zu ziehen. „Komm her. Ich werde dir beweisen, dass meine Klappe auch Gutes tun kann.“
Doch er musste erkennen, dass er mit seinen Überredungskünsten nicht weiterkam. „Ich brauche dich“, sagte er. „Ich sage das, weil es die Wahrheit ist und weil ich nicht den Fehler meiner Brüder wiederholen will, nicht früh genug über ihre Gefühle zu reden. In der Hinsicht lasse ich Mason gern den Vortritt.“
„Bloß das Sheriffamt willst du ihm nicht überlassen“, sagte Esme. „Du wirst bestimmt ein guter Sheriff.“
„Endlich bin ich so weit, über den Tellerrand meiner Familie hinwegzusehen“, erklärte er. „Das habe ich von dir gelernt.“
„Ich bin längst nicht so perfekt, wie du zu glauben scheinst“, sagte Esme. „Übrigens habe ich von dir auch etwas Wichtiges gelernt: der Gefahr ins Gesicht zu lachen.“
„Wirklich?“ Last kratzte sich am Kopf. „Tu ich das denn?“
„Allerdings“, sagte Esme und musste lachen. „Ständig. Ich finde das sehr anziehend.“
„Kriege ich dafür Bonuspunkte?“, fragte Last und versuchte nochmals, Esme an sich zu ziehen. Er hatte Angst, sie zu verlieren. Sein Verhalten hatte sie verwirrt. Wenn er so weitermachte, würde sie sich nie für ihn entscheiden. Und das wollte er – Teil ihres Lebens sein. „Komm her“, sagte er.
Zu seiner Überraschung sank sie in seine Arme. „Bitte keine Küsse vor den Kindern“, murmelte sie, „auch wenn es noch so verlockend wäre.“
„Sorry.“
Sie küsste ihn flüchtig auf die Wange und löste sich sofort aus seiner Umarmung.
Schade, dass sie nicht allein waren. Am liebsten hätte Last seinem Verlangen nach ihr freien Lauf gelassen. „Komm bald wieder!“, rief er ihr hinterher.
Er blickte ihr nach. „Verdammt“, murmelte er. „Es muss doch einen Weg geben, ihr zu beweisen, dass wir füreinander bestimmt sind. Und dass uns kein Zirkus, keine Familie und kein Sheriffposten auseinanderbringen können!“
8. KAPITEL
„Super“, sagte als, während sie die Küche betrat, in der Esme gerade mit Helga Teig ausrollte. „Noch ein Familienproblem!“
Esme hob den Kopf. Unwillkürlich musste sie an Lasts Verdacht wegen Nanette denken. „Das ist bei dieser Familie doch nichts Neues.“
„Ich frage mich trotzdem, wer um alles in der Welt Last die Idee in den Kopf gesetzt hat, sich als Masons Gegner aufstellen zu lassen!“ Mimi schüttelte den Kopf. „Mason ist außer sich vor Wut, seit er davon erfahren hat.“ Sie senkte die Stimme. „Unter uns, ich glaube, er hat Angst, Last könnte ihn schlagen.“
Esme rollte weiter den Teig aus. Am liebsten wollte sie sich aus der Diskussion heraushalten. „Ich weiß auch nicht, was Last dazu bewogen hat.“
„Könntest du nicht mal mit ihm reden?“, fragte Mimi.
Esme zögerte. „Worüber denn?“, fragte sie mit einem unguten Gefühl im Bauch, denn ihr schwante die Antwort bereits.
„Dass er seine Kandidatur zurückzieht, natürlich“, antwortete Mimi barsch. „Auf mich hört er ja nicht. Du bist die Einzige, die Einfluss auf ihn zu haben scheint.“
„Das stimmt nicht“, erwiderte Esme. „Ihn interessiert grundsätzlich nicht, was ich sage.“
„Er hat mir aber erzählt, dass er deinetwegen einen Job an der Highschool angenommen hat. Um ein Auge auf dich zu haben.“
Esme blinzelte. „Was soll das denn? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass er den Job angenommen hat, weil er unterrichten wollte.“
„Ach, das auch“, sagte Mimi wegwerfend. „Aber die verrückten Jefferson-Männer lassen die Frauen, die sie lieben, nicht aus den
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