COLLECTION BACCARA Band 0287
seinem Blick.
„Nein, natürlich nicht. Nur weil ich mit einem Mann zum Dinner verabredet war?“
Er lehnte sich zurück und spielte gedankenverloren mit dem Stiel seines Glases. „Mit einem sehr viel älteren, verheirateten Mann. Bestimmt will er sein unmögliches Verhalten heute Abend wiedergutmachen. Morgen schickt er Ihnen wahrscheinlich Blumen, vielleicht auch noch Pralinen. Wer weiß? Womöglich lässt er sich sogar zu Diamanten hinreißen.“
„Diamanten? Oh bitte, jetzt übertreiben Sie aber.“
„Immerhin ist er ziemlich reich.“
„Tatsächlich?“ Dass er nicht arm war, hatte sie unschwer an seinem ganzen Auftreten und seiner Kleidung erkennen können. Aber reich? Keine gute Nachricht.
Bei seiner Macht und seinem Geld hatte Elliot vermutlich eine Menge zu verlieren, wenn er eine dreiundzwanzig Jahre alte Tochter als Fehltritt aus seiner Vergangenheit anerkannte. Sie hätte sich besser ausführlich über ihn informieren sollen, bevor sie den Kontakt zu ihm aufgenommen hatte. Stattdessen hatte sie sich mit dem zufriedengegeben, was er von sich preisgab.
Import-Export, das hatte er ihr bei ihrem ersten Treffen gesagt. Was bedeutete das genau? Wollte er sie mit dieser vagen Auskunft einfach auf Abstand halten? Womöglich hielt er sie für eine Schmarotzerin … Das würde seinen wenig höflichen Abgang heute Abend erklären.
Diamanten – was für ein Witz!
Ein entsetzlicher Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Nahm Connor etwa an, sie sei eine … Prostituierte?
Das reichte nun wirklich! Was bildete sich dieser Kerl bloß ein? Wütend funkelte sie ihn an. „Oh, ich verstehe. Es ist immer interessant zu wissen, was die Leute über einen denken.“ Zu allem Überfluss füllten sich ihre Augen mit Tränen. Rasch drehte sie das Gesicht zur Seite, um sich zu fangen.
Das fehlte ihr noch. Hatte sie nicht oft genug gelesen, dass eine Frau nie und unter gar keinen Umständen in Gegenwart eines Mannes weinen durfte? Erst recht nicht bei einem Candle-Light-Dinner? Männer empfanden nur Verachtung für Frauen, die sich hinter Tränen versteckten. Sophie hasste sich ja selbst dafür.
Nachdem sie die Kontrolle über sich zurückgewonnen hatte, bemerkte sie Connors plötzlich angespannte Haltung. Er wirkte sichtlich betroffen.
„Sie wussten gar nichts vom Reichtum der Frasers?“, hakte er behutsam nach.
Sophie zuckte die Schultern.„Elliot Frasers Vermögensverhältnisse sind mir egal.“
„Hören Sie, ich …“ Sanft legte Connor eine Hand auf ihren Arm. „Ich wollte selbstverständlich nicht andeuten, dass … Aber mich hat schon interessiert, warum Sie sich mit ihm treffen.“
Als sie missbilligend auf seine Hand blickte, zog er sie schnell von ihrem Arm zurück. „Ganz schön neugierig, der Herr“, entgegnete sie kühl.
Schweigend betrachtete Connor sie aus seinen dunklen, unergründlichen Augen. Die Atmosphäre zwischen ihnen war aufgeladen mit unausgesprochenen Emotionen. Ihre Blicke trafen sich, und das deutliche Verlangen in seinen Augen raubte ihr schier den Atem. Eilig sah sie zur Seite und versuchte sich auf die tanzenden Paare zu konzentrieren. Doch die ganze Zeit war sie sich bewusst, dass Connor zurückgelehnt dasaß und sie intensiv musterte.
Viel klarer hätte er es auch mit Worten nicht ausdrücken können: Er misstraute ihr.
Und gleichzeitig begehrte er sie. Diese Erkenntnis ließ ihr Herz schneller schlagen.
Sie empfand nämlich genauso. Seit der Begegnung in seinem Büro träumte sie davon, den Kuss zu wiederholen. Immer wieder malte sie sich in allen Details aus, wie ihre Lippen sich trafen, wie er sanft ihre Brüste streichelte …
In diesem Moment trat der Ober an ihren Tisch, um abzuräumen und ihnen die Dessertkarte zu reichen. Connor bestellte einen Espresso, während Sophie sich ein Stück Trüffeltorte mit frischen Erdbeeren gönnte.
„Reden wir zur Abwechslung doch mal über Sie“, meinte Sophie. Da sie das Schweigen nicht länger ertragen konnte, beschloss sie, dass Angriff die beste Verteidigung sei. „Sie stellen nicht etwa Nachforschungen über mich an, oder?“
Ein kurzes Aufflackern in seinen Augen, doch sogleich hatte er sich wieder im Griff. „Wohl kaum.“
Sie kannte den Grund dafür selbst nicht, aber das glaubte sie ihm einfach nicht. „Was auch immer Sie denken: Es ist nicht so, wie es scheint.“
„Warum sagen Sie dann nicht offen und ehrlich, was Sie mit Elliot Fraser zu schaffen haben?“
„Das ist eine Privatangelegenheit zwischen ihm
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