COLLECTION BACCARA Band 0287
und mir und geht niemanden etwas an“, erwiderte sie frostig. Als er darauf nicht reagierte, fügte sie hinzu: „Sie halten mich wohl für völlig gefühllos.“
Der verletzte Ausdruck in ihren blauen Augen und der gekränkte Zug um ihren Mund trafen ihn mitten ins Herz. Von einer Sekunde auf die andere löste sein Verdacht sich in Nichts auf. Im Stillen schimpfte er sich einen Dummkopf. Schließlich sollte gerade er Wahrheit und Lüge auseinanderhalten können! Sir Frank lag mit seinen Vermutungen falsch. Sophie war unschuldig.
„Nein“, gestand er schuldbewusst, „ich halte Sie nicht für gefühllos.“
Sofort hellte sich ihre Miene auf, und sie schenkte ihm ein so strahlendes Lächeln, dass er sich wie der mieseste Schuft auf der Welt vorkam. Scherzhaft drohte sie ihm mit dem Zeigefinger. „Das will ich Ihnen auch geraten haben.“
Wortlos sah Connor zu, wie sie mit Genuss ihre Torte verzehrte. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie die dunkle Schokolade auf ihrer Zunge schmolz … Mit wachsender Erregung beobachtete er, wie sie die rosigen Lippen um eine Erdbeere schloss und davon abbiss.
Er seufzte auf und nahm einen Schluck von seinem Espresso. Sosehr er Sophie auch begehrte: Sie war wie eine verbotene Frucht für ihn. Trotzdem ließ er sich zu etwas hinreißen, das in seiner Position absolut unverzeihlich war. Er stand auf und fragte: „Haben Sie Lust zu tanzen?“
5. KAPITEL
Connor zu küssen war bereits wie das Paradies gewesen, doch mit ihm zu tanzen war pure Magie. Zu den romantischen Klängen von „How Deep Is Your Love“ bewegten sie sich eng aneinandergeschmiegt über die Tanzfläche. Sophie spürte seinen muskulösen, männlichen Körper an ihrem, und eine ungeahnte Erregung ergriff sie.
Während er sie fest in seinen starken Armen hielt, hauchte er dicht an ihrem Ohr: „Entspann dich, Sophie. Genieße den Tanz.“ Seine Lippen streiften ihren Hals.
Seufzend schmiegte sie sich noch dichter an ihn, und ein heißes Prickeln rieselte über ihre Haut. Mit den Fingerspitzen strich er ganz zart an ihrer Wirbelsäule entlang, liebkoste ihren Nacken, drückte die Lippen auf ihr Haar.
Oh, was für eine wundervolle Erfindung Tanzen doch war! Der perfekte Vorwand zum Kuscheln … Von ihren Freundinnen wusste Sophie, wie sehr sie es genossen, einen ganzen Abend in den Armen des Lovers über die Tanzfläche zu schweben. Ihr selbst war allerdings schleierhaft, wie das gelingen sollte, ohne dabei vor Sehnsucht dahinzuschmelzen. Sophie hielt es schon jetzt kaum mehr aus, so heiß war ihr inzwischen. Vielleicht lag es aber auch an Connor O’Brien. Er gehörte eben zu einer besonderen Klasse Mann.
Connor suchte ihren Blick, die Augen dunkel vor Verlangen. Wieder überlief sie ein erregendes Prickeln. Als sie dann seine harte Männlichkeit an ihrer Hüfte spürte, entschloss sie sich zum Rückzug. Abrupt befreite sie sich aus seiner Umarmung – beinahe stieß sie ihn schon zurück. „Es ist einfach zu heiß“, keuchte sie atemlos. „Viel zu heiß.“
Mit zitternden Fingern strich sie ihr Kleid glatt und lief zu ihrem Tisch zurück, um Zeit zu gewinnen und sich zu sammeln. Dort stürzte sie mit einem Zug ein Glas Wasser hinunter. Connor gab dem Ober ein Zeichen und beglich die Rechnung. Enttäuscht beobachtete sie, wie er aufstand und die Autoschlüssel aus der Tasche zog.
„Gehen wir? Ich fahre dich nach Hause.“
Schon bereute sie ihre lächerliche Flucht von der Tanzfläche. Connor hielt sie bestimmt für furchtbar uncool. Himmel, es war nicht mal Mitternacht! Wenn er sie jetzt nach Hause brachte, war der Abend vorbei. Und es würde kein weiterer folgen.
Beim Aufstehen sah sie, wie sich das Mondlicht auf den dunklen Wogen des Meeres spiegelte. Aus einem plötzlichen Impuls heraus schlug sie vor: „Eigentlich möchte ich noch nicht gehen. Was hältst du von einem Strandspaziergang?“
Sophie bemerkte sein Zögern. Als er die Schlüssel in die Tasche zurücksteckte, hob sich ihre Stimmung jedoch. Seite an Seite schlenderten sie über den hölzernen Steg und überquerten die schmale Grasfläche, die den Strand begrenzte. Rasch schlüpfte sie aus den Schuhen und bohrte die nackten Zehen wohlig in den kühlen Sand. „Herrlich!“, rief sie. „Willst du nicht auch die Schuhe ausziehen?“
„Wozu?“
Lachend warf sie die Arme in die Luft und wirbelte im Kreis herum. „Na, um das alles hier so richtig zu genießen.“ Tief atmete sie die salzige Seeluft ein. „Dieser Geruch, das
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