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COLLECTION BACCARA Band 0287

COLLECTION BACCARA Band 0287

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA LEONARD ANNA CLEARY KATHIE DENOSKY
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wusste offenbar, wie man solche Feste gebührend beging. Aber warum wunderte sie sich darüber? Während der vergangenen Wochen waren die beiden sich Stück für Stück nähergekommen und hatten festgestellt, wie gut sie miteinander auskamen. Da machte es Sophie nichts mehr aus, dass Elliot ihr immer fremd bleiben würde. Für ihn würde seine Karriere stets an erster Stelle stehen. Wenigstens blieben Sophie ihr Großvater und ihr Halbbruder Matthew, mit dem sie sich prächtig verstand.
    Pünktlich zur verabredeten Zeit fuhr die schwarze Limousine vor. Während Sophie sich von Sir Franks Fahrer durch die hereinbrechende Nacht chauffieren ließ, verwandelte sich ihre Nervosität in gespannte Erwartung.
    Sir Frank lebte in einem beeindruckenden Herrenhaus, das von schmiedeeisernen Gittern umzäunt war. Der große Garten, der das Anwesen umgab, erinnerte sie an einen Park. Bei ihrer Ankunft herrschte ein reges Kommen und Gehen, doch die Geburtstagsparty schien schon im vollen Gange zu sein. Sophie wurde von einer Frau in mittleren Jahren in Empfang genommen, die sie durch die Menschenmenge in der Vorhalle in einen Salon im hinteren Bereich des Hauses führte. Auch dort war bereits einiges los. Sophie bahnte sich einen Weg zwischen den Gratulanten hindurch, die den alten Herrn umringten. Auf einem Tischchen türmten sich die Präsente.
    Sir Frank begrüßte seinen Gast mit freudestrahlender Miene. „Ah Sophie, da bist du ja.“
    Nachdem sie ihn mit einem Kuss auf die Wange begrüßt hatte, überreichte sie ihm ihr Geschenk. Sein Gesicht war vor Aufregung gerötet.
    „Komm, mein Kind, setz dich zu mir“, forderte er sie auf und rief dann einem der geschäftig umhereilenden Kellner zu: „Hey, Kumpel, die junge Dame braucht etwas zu trinken!“
    Sofort servierte man ihr ein Glas Champagner in einem langstieligen Kristallglas. Die Freunde und die Verwandten, die sich um das Geburtstagskind geschart hatten, begrüßten Sophie mit besonderer Freundlichkeit – dabei ahnte sicher keiner von ihnen, wer sie wirklich war.
    „Elliot kommt später“, raunte der alte Herr ihr zu. Er erklärte, sein Sohn würde noch seine Frau vom Flughafen abholen. Sie war gerade aus Übersee zurückgekehrt.
    Sophie war das nur recht. Auf eine Begegnung mit Elliot war sie jetzt nicht vorbereitet. Der offensichtliche Reichtum der Familie Fraser und all der unbekannten Menschen um sie herum machte sie außerdem sprachlos. Dafür berührte sie die warmherzige Freundlichkeit des alten Herrn ganz besonders. Nach einer knappen halben Stunde Small Talk stand sie auf, weil sie fürchtete, jeden Moment in Tränen auszubrechen. Zurzeit passierte ihr das ständig. Sophie zog sich nach draußen zurück und ging auf die große Terrasse neben dem Pool.
    In der Ferne schimmerten die Lichter des Hafens. Hinter einer Balustrade erstreckte sich der Garten direkt bis zum Strand. Sanft gedimmte Lampen tauchten alles in einen warmen, goldenen Schein, der die ganze Atmosphäre geradezu märchenhaft wirken ließ. Flache Stufen führten zu einem Bootsanleger, an dem einige kleinere Jachten vertäut lagen.
    So könnte Connors Garten auch aussehen, schoss es Sophie durch den Kopf. Mit ein bisschen Pflege ließe er sich in ein ähnliches Paradies verwandeln.
    Ein weiteres Boot mit abgeblendetem Licht machte am Anleger fest. Noch ein wohlhabender Gast, der Sir Frank gratulieren möchte, dachte Sophie. Sir Frank, ihrem Großvater … Sie konnte es kaum fassen, jetzt tatsächlich hier zu stehen – noch dazu als angesehener Gast des Hauses.
    Vor wenigen Monaten hätte sie sich nichts Schöneres vorstellen können. Und jetzt? Okay, sie konnte sich glücklich schätzen. Zweifellos hatte sie allen Grund dazu: einen Job, der sie ausfüllte, Freunde, auf die sie sich verlassen konnte, einen Großvater, der sie mochte …
    Wem wollte sie hier eigentlich etwas vormachen? Ja, nach außen hin mochte sie zufrieden und manchmal sogar fröhlich wirken. Doch in ihrem Innern sah es ganz anders aus. Tiefe Verzweiflung quälte sie, und die Zukunft kam ihr trostlos vor.
    Tatsächlich bereitete ihr nichts mehr Freude. Im Gegenteil. Feierlichkeiten stimmten sie traurig. Die Gesellschaft anderer Menschen stimmte sie traurig. Das Gezwitscher der Vögel und das Strahlen der Sonne stimmten sie traurig.
    Geistesabwesend beobachtete sie, wie der neue Gast von seiner schnittigen Jacht geschmeidig auf den Anleger sprang. Die dunkle, hochgewachsene Erscheinung erinnerte sie von Weitem ein bisschen an

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