COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
Tag bewunderte Mack diese Frau mehr und mehr.
Sie lächelte ihn an und rief zurück: „Ich finde es fantastisch.“
Vor ihnen lag der Gletscher, weiß und beeindruckend in seiner eisigen Schönheit. Mack hatte ihn schon tausend Male gesehen, aber dieser Anblick erfüllte ihn immer wieder mit Ehrfurcht.
Der Helikopter flog tief über dem Wasser. Camryn lachte laut, als sie einige Seehunde auf dem Treibeis entdeckte. Und als Mack sie auf einen Buckelwal aufmerksam machte, schnappte sie nach Luft.
„Oh, es ist wunderschön.“ Plötzlich liefen ihr Tränen über die Wangen.
„Alles in Ordnung?“ Er tätschelte ihr Bein.
Sie nickte. „Ich bin nur traurig, weil ich Alaska bald verlassen muss.“
Mack landete den Hubschrauber auf einer vereisten Hochebene, die sich zwischen den Bergmassiven versteckte. Beide schlüpften in ihre Thermokleidung und verstauten alles, was sie für die Wanderung brauchten, in ihren Taschen und im Rucksack.
Cammie Jo fühlte sich so abenteuerlustig wie nie. Sie konnte es kaum erwarten, loszulaufen. Als Mack ihr aus dem Helikopter half, bekam sie jedoch erst mal einen Schreck – ihr schlug eiskalte Luft entgegen. Und doch genoss sie es, denn dies war Alaska, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Das Eis unter ihren Füßen war allerdings sehr rutschig, und sie wäre wohl auch hingefallen, hätte Mack sie nicht festgehalten. Aber mit ihm an ihrer Seite und dem Talisman, der an ihrer Brust ruhte, hatte sie ja nichts zu befürchten.
Mack schlang die Arme fest um ihre Taille, er hielt sie und gab ihr Sicherheit. In diesem Moment begriff Cammie Jo, dass sie nirgendwo auf der Welt lieber wäre als in Alaska bei diesem Mann. Hiervon hatte sie ein Leben lang geträumt. Und immer befürchtet, dass ihr Herzenswunsch niemals in Erfüllung gehen würde.
Jetzt durfte sie ihren Traum leben.
Doch für wie lange?
Als hätte Mack ihre wehmütigen Gedanken erraten, drückte er die Lippen sanft auf ihre Stirn.
Cammie Jo blickte ihm in die Augen. Sie würde Bear Creek in zwei Tagen verlassen. Gab es eine Chance auf eine Fernbeziehung? Ja, gab es überhaupt eine Chance, dass Mack McCaulley die wirkliche Cammie Jo lieben könnte?
Sie lächelte mit gespielter Fröhlichkeit. „Lass uns gehen. Ich will den Gletscher erobern.“
„Das ist das, was ich am meisten an dir liebe – deine Abenteuerlust.“
Ja, genau das hatte sie befürchtet.
Egal. Sie verscheuchte ihre trüben Gedanken, straffte die Schultern und marschierte mutig auf das Eisfeld hinaus. Es war wie ein Spaziergang durch einen Tiefkühlschrank. Bei jedem Schritt knirschte es unter ihren Füßen, doch mit ihren Steigeisen kam sie prima voran. Und sie fürchtete sich vor nichts.
Kaum zu glauben, dass sie die Cammie Jo war, die sich als Kind hinterm Sofa versteckt hatte, wenn Besuch kam. Nicht mal mit Süßigkeiten hatte man sie herauslocken können, so ängstlich war sie gewesen.
Aber jetzt wanderte sie unerschrocken über ein Eisfeld in Alaska. Ein lang gehegter Traum erfüllte sich damit und versetzte sie in einen wahren Rausch. Sie hatte sich noch nie so frei gefühlt, so lebendig wie in diesem Moment.
„Sei vorsichtig“, warnte Mack. „Auf einem Gletscher lauern viele Gefahren.“
Ha! Cammie Jo kannte keine Angst. Weder vor Gletschern noch vor Polarbären.
Mack beeilte sich, um sie einzuholen. Ihm wurde ganz übel, weil Camryn wie eine Verrückte über die Eisfläche lief. Sie passte ja nicht mal auf, wohin sie trat.
Er hatte sich eine mutige Frau gewünscht. Ja. Eine Frau, die sich in der Wildnis Alaskas wohlfühlte. Aber jetzt kamen ihm die ersten Zweifel, ob seine Wunschliste eine gute Idee gewesen war. Abenteuerlust wurde manchmal zur Tollkühnheit. Mut zu Übermut. Und Camryn war heute definitiv zu übermütig.
„Warte auf mich!“, rief er. „Du könntest in eine Gletscherspalte fallen.“
„Fang mich doch, wenn du kannst“, sang sie – und rannte los.
Oh Gott! Aus Angst um Camryn beschleunigte Mack seinen Schritt und folgte ihr so schnell, wie es die Vorsicht erlaubte. „Bitte. Es war kein Scherz. Es gibt hier tiefe Spalten im Boden. Bleib stehen.“ Gespenstisch hallte seine Stimme von den Bergwänden zurück. Und die frische Luft, die er sonst so liebte, erschien ihm heute viel zu eisig.
Camryn war schon zwanzig Meter vor ihm und sah sich vergnügt die Berge an. „Sei doch kein Spielverderber, Mack. Ich möchte etwas Spaß haben. Nun komm schon, fang mich!“
War die Frau denn völlig meschugge? Begriff
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