COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
hier drinnen erklären“, knurrte der Mann. „Sie und Ihre Freundin mit dem grünen Haar.“
Azure griff sich ins Haar, das steif vor Farbe war.
Lee ging auf den kahlen Mann zu. Er hatte eine versöhnliche, freundliche Miene aufgesetzt. Charme, dachte Azure. Davon hat er mehr als genug. Na ja, wenn er uns damit hier rausholt, darf ich mich nicht beschweren.
Lee legte dem Mann seine Hand auf die Schulter, um ihn zur Hintertür zu führen. Dem Glatzkopf schien das ganz und gar nicht zu passen, aber Lee sah wenig bedrohlich aus und zog ihn einfach weiter.
Als sie draußen waren, seufzte Lee erleichtert auf und trat zurück. „Ich bin Lee Santori“, sagte er. „Der Laden gehört mir.“
„Ach ja? Und ich bin der Papst.“
Lee erinnerte sich plötzlich, woher er den Mann kannte, aber er wurde unterbrochen, ehe er ihn darauf ansprechen konnte.
Der Mann schob entschlossen sein Kinn vor. „Ich glaube Ihnen kein Wort. Lee Santori lebt auf einer Jacht in der Bucht.
Er fährt nicht in alten Schrottkarren herum.“ Er wies auf den Mustang. „Außerdem wird er wohl kaum mit seiner Freundin seinen Laden vandalisieren.“
„Wir kennen uns aus Dave Edelsons Büro“, sagte Lee und zog seine Brieftasche hervor, um seinen Führerschein vorzuzeigen. „Das hier bin ich“, sagte er und wies auf das Foto. „Da steht auch mein Name: Lee Santori.“
Der Glatzkopf starrte ungläubig auf das Foto, sah dann Lee an und starrte wieder auf das Bild. „Sieht Ihnen wirklich ähnlich.“ Er verengte misstrauisch die Augen. „Was geht hier vor sich?“
Lee steckte die Brieftasche wieder in seine Hose. „Wir haben nur ein bisschen Spaß“, sagte er und zwinkerte dem Mann zu. „So was hält mein Mädchen bei Laune, wissen Sie?“
Das schien der Glatzkopf noch merkwürdiger zu finden. „Sich gegenseitig anmalen?“
Lee zuckte die Achseln und warf ihm einen Männer-unter-sich-Blick zu. „Na klar.“
„Und Sie sind wirklich Lee Santori?“
„Sie haben meinen Ausweis doch gesehen.“
Nach einer langen Pause streckte ihm der Mann die Hand hin. „Ich bin Jake Gruber. Ich arbeite für Dave. Ich bin hier, um die Maler zu überprüfen, weil ich Grund zu der Annahme habe, dass sie schlampig arbeiten. Dave will, dass der Laden rechtzeitig fertig wird.“
„Das weiß ich zu schätzen“, erwiderte Lee und schüttelte Jakes Hand. Dann griff er wieder nach seinem Geldbeutel, um ein paar Hundert-Dollar-Scheine herauszuziehen, die er Jake in die Hand drückte. „Ich wüsste es außerdem zu schätzen, wenn Sie uns hier in Ruhe weiterarbeiten lassen.“
„Hey, das ist doch nicht nötig“, sagte Gruber, nahm das Geld aber trotzdem.
„Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden“, sagte Lee. „Wir wollen weiterarbeiten.“
„Verrückt“, sagte Gruber mit kaum verhohlener Bewunderung.
Lee zwinkerte ihm zu und ging zurück in den Laden. Dann schloss er die Tür hinter sich ab, damit Gruber sie nicht noch einmal stören konnte.
Nachdem Lee und der unverhoffte Besucher vor die Tür verschwunden waren, hatte Azure sich aus ihrem Anzug gepellt. Im hinteren Bereich des Raumes ging eine Tür ab, die in einen kleinen Aufenthaltsraum führte. Er hatte ein Waschbecken und einen Seifenspender. Sie fing an, sich die Farbe von den Händen zu schrubben. Als sie gerade überlegte, wie sie bloß ihre Haare sauber bekommen sollte, hörte sie Lee rufen: „Azure?“
„Ich bin hier drinnen!“, antwortete sie und öffnete die Tür. „Sind wir jetzt vorbestraft?“
Er nickte reumütig. „Für heute sind wir jedenfalls vom Dienst suspendiert.“
„Haben Sie jetzt Ärger wegen mir?“ Sie sah ihn ernst an, aber die Farbtupfer auf ihrer Stirn und ihrem Kinn verdarben den Eindruck.
„Nein, alles in Ordnung. Geht die Farbe gut herunter?“
Sie zeigte ihm das Ende ihres Pferdeschwanzes. „Was glauben Sie denn?“
Er grinste. „Ich finde, dass grünes Haar Ihnen ganz hervorragend steht.“
Sie starrte ihn an. Für einen Augenblick befürchtete er, dass sie zurückschießen würde, aber dann grinste sie ebenfalls. „Sie haben einen ausgefallenen Geschmack“, sagte sie.
„Soll ich Ihnen helfen?“, fragte er.
„Wir wissen ja jetzt, wohin es uns führt, wenn wir einander helfen.“
„Kommen Sie schon, ich wasche Ihnen die Farbe aus den Haaren.“
Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu und beugte sich dann zögernd über das Waschbecken. Lee ging um sie herum, drehte den Wasserhahn auf und drückte einige Male auf den
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