Collection Baccara Band 0290
verwirklichen und einige Wochen durch die USA zu reisen.
Es rührte sie zu Tränen, dass ihr sonst so geschäftstüchtiger Vater sich einfach freinahm. Offenbar hatte er endlich erkannt, wie wichtig seine Frau für ihn war, und wollte so viel Zeit mit ihr verbringen wie möglich.
Wenn doch auch Luc verstehen könnte, dass es darum in einer Ehe ging, dachte sie, während sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Wenn er ihr doch nur sein Herz geöffnet hätte.
Plötzlich hatte sie das Gefühl, im Inneren des Hauses zu ersticken. Sie stand auf und eilte hinaus in den Garten. Die Sonne würde schon bald untergehen, und goldenes Licht lag über den Bäumen. Belinda fühlte sich auf einmal schrecklich allein und fragte sich, wie sie gerade heute auf die Idee gekommen war, die Haushälterin ihrer Eltern früher nach Hause zu schicken.
Als sie das Geräusch von Schritten auf dem Gartenweg hinter sich hörte, drehte sie sich erschrocken um.
Es war Luc!
Seine Brust schien sich zusammenzuziehen, und er blieb stehen, als er sie plötzlich sah. Vor ein paar Wochen war er sicher gewesen, Belinda nie wiederzusehen. Jetzt stand sie vor ihm, so schön wie immer, und er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen.
Sie trat einen Schritt auf ihn zu, streckte eine Hand aus und ließ sie wieder sinken.
Luc musste sich räuspern, bevor er sprechen konnte. „Du bist zurück nach Tautara gekommen?“
„Ja.“
„Warum? Ich habe dich doch gehen lassen.“
„Aber du hast nie gefragt, ob ich gehen will.“
So etwas wie Hoffnung begann in seinem Herzen zu erblühen. Wollte sie ihn etwa immer noch, nach allem, was er ihr angetan hatte?
„Ich dachte, das wäre selbstverständlich. Du liebst mich nicht mehr. Du wolltest kein Kind mit mir. Warum hättest du bleiben sollen?“
„Aber ich bin zurückgekommen, und du warst fort. Warum, Luc? Tautara ist dein Zuhause, dein Traum. Warum bist du fortgegangen?“
„Ich habe dich vermisst“, sagte er leise.
Sie stand wie vom Donner gerührt da. „Warum?“
Zunächst konnte er nicht antworten. Er konnte die Worte nicht aussprechen.
„Luc?“
„Ich liebe dich. Ich wollte es nicht. Ich wollte niemanden lieben. Ich dachte, Liebe würde mich schwach machen und anderen die Möglichkeit geben, mich zu verletzen, und mich dazu verleiten, Dinge zu tun, die ich nicht tun will.“ Er griff nach ihrer Hand. „Du hast mir gezeigt, dass das nicht stimmt. Du hast mir gezeigt, dass man stärker wird, wenn man liebt und zulässt, dass man geliebt wird. Ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen, und ich möchte es besser machen. Bitte, gib mir noch eine Chance.“
„Ich habe dich immer geliebt, Luc, aber du hast mich sehr verletzt. Ich habe mich so betrogen gefühlt, weil unsere Ehe für dich nicht mehr war als ein guter Deal. Du und mein Vater, die beiden Männer, denen ich mehr vertraut habe als allen anderen, ihr habt mich manipuliert. Immer und immer wieder habe ich mich gefragt, wieso ich dich noch liebe, obwohl du mich so behandelt hast. Ich glaube, dass es im Leben keine einfachen Antworten gibt, aber manchmal muss man die Dinge einfach so akzeptieren, wie sie sind. Man muss die Vergangenheit hinter sich lassen und nach vorne schauen.“
Sie holte tief Luft und fuhr fort: „Ich habe in den vergangenen Wochen viel nachgedacht, über Liebe und Vergebung und darüber, dass sie zusammengehören. Ich kann dir vergeben, was du getan hast, aber nur, wenn du die Vergangenheit und das, was dir zugestoßen ist, hinter dir lässt. Erst als ich in Auckland gelandet bin, habe ich verstanden, dass ich dich nicht verlassen kann. Ich kann nicht hinter mir lassen, was das Wichtigste in meinem Leben ist – du.“
„Willst du damit sagen, dass du mir wirklich eine zweite Chance gibst?“
„Du liebst mich, Luc. Das weiß ich inzwischen genau, sonst hättest du mich niemals gehen lassen.“
„Ja, ich liebe dich, ich habe dich die ganze Zeit geliebt, aber meine Vergangenheit hat mich daran gehindert, meine wahren Gefühle für dich zu akzeptieren. Wenn du uns die Chance gibst, dann werden wir noch einmal von vorn beginnen. Wir werden unsere Ehe so führen, wie wir sie von Beginn an hätten führen sollen. Was immer auch geschieht, ich liebe dich. Wir beide gemeinsam können es schaffen. Solange wir einander vertrauen“, erwiderte er.
„Ja, das können wir. Das werden wir. Oh, Luc. Ich liebe dich so sehr.“
Er zog sie in seine Arme, denn dort gehörte sie hin. Zu ihm. Eines Tages
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