Collection Baccara Band 0290
damit gedroht, dir etwas anzutun. Anscheinend hat er auch meine Briefe unterschlagen.“ Jared ballte die Hände zu Fäusten. „Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Ich habe dich geliebt und wollte dich nie verlassen.“
„Das glaube ich dir niemals!“, schrie sie. „Ich will nichts mehr hören. Gar nichts! Ich gehe jetzt rein, Jared. Wir sehen uns morgen früh.“ Sie ging an ihm vorbei ins Haus. Lügen, alles Lügen! Er hatte eine dunkle Seite in sich, von der sie nichts geahnt hatte. Nicht zu fassen, dass er ihr ein solches Märchen auftischen wollte!
Hoffentlich werde ich vor Gericht recht bekommen, dachte sie. Nur wenn sie verlor, würde sie einen Umzug nach Dallas in Erwägung ziehen. Erst dann, wenn ihr wirklich nichts anderes übrig blieb.
Warum nur brachten sein Anblick und seine Berührungen sie noch immer so durcheinander? Sogar noch in diesem Augenblick begehrte sie ihn qualvoll.
Schon allein deshalb würde sie nie einer Vernunftehe zustimmen. Es war nicht länger zu leugnen; offensichtlich hatte sie sich ein zweites Mal in ihn verliebt. Ihn zu heiraten, würde sie emotional zerstören.
Megan schloss ihre Zimmertür, bereitete alles für die Nacht vor und zog sich dann kurz entschlossen einen Bademantel über. Sie würde ja doch kein Auge zutun.
Durch eine Verbindungstür betrat sie Ethans Zimmer und betrachtete ihr friedlich schlafendes Kind. Sie liebte ihn so sehr! Nie würde sie es bereuen, Jared kennengelernt zu haben, denn mit Ethan hatte er ihr die größte Freude ihres Lebens geschenkt. Zärtlich strich sie dem Jungen die schwarzen Locken aus der Stirn. Sie musste sich eingestehen, dass Jared ihn glücklich machte. In der halben Stunde, in der sie ihn bettfertig gemacht hatte, hatte er ununterbrochen über seinen Daddy geredet.
Würde Jared seine Versprechen, ihr Ethan nicht wegzunehmen und ihn nie zu verlassen, wirklich halten? Er hatte ihr Vertrauen schon einmal bitter enttäuscht. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, und sie kniete sich neben Ethans Bettchen, um ihn zu küssen.
„Ich liebe dich so sehr“, flüsterte sie. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und drehte sich um.
Jared lehnte gegen den Türrahmen und beobachtete sie.
Wütend funkelte sie ihn an, als er auf sie zukam, und wischte sich aufgewühlt die Tränen aus den Augen.
„Weine doch nicht, Meg“, murmelte er. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. „Nicht weinen. Ich will dir wirklich nicht wehtun. Ethan war heute so glücklich, und du musstest wirklich nicht lange auf ihn verzichten. Deine Tante und dein Onkel haben ihn manchmal wochenlang bei sich.“
Megan nickte und sah zu ihm auf.
Er legte seine Hände an ihre Wangen und sah sie eindringlich an. Automatisch suchte ihr Blick seinen Mund. Auch er senkte den Blick auf ihre Lippen, die zu kribbeln begannen.
„Sei doch nicht so starrköpfig“, sagte er. „Du machst es uns viel zu schwer. Dabei ist das völlig überflüssig.“
Er senkte den Kopf und küsste sie, wobei er sie an sich zog. Sofort flammte die Leidenschaft zwischen ihnen auf. Jared stöhnte, als sie eine Hand über seine Brust gleiten ließ. Sie hatte den Eindruck, er zitterte förmlich vor Verlangen, und auch sie begehrte ihn mit einer Intensität, die sie schockierte, doch diesmal siegte ausnahmsweise die Vernunft, und sie schob ihn von sich. „Jared, wir werden jetzt nicht miteinander schlafen. Ich will heute Nacht allein sein.“
Er hob den Kopf und öffnete langsam die Augen. „Aber ich will dich, Meg. Mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst.“
„Ich bin nicht die richtige Frau für dich. Die Vergangenheit wird immer zwischen uns stehen.“
Er ließ sie los, und sie trat ans Fenster und kehrte ihm den Rücken zu. „Gute Nacht“, sagte sie. Kurz darauf hörte sie, wie sich die Tür schloss, und drehte sich um. Jared war fort.
Frustriert und wütend legte sie den Kopf in ihre Hände. Was er ihr über ihren Vater erzählt hatte, war unglaublich. Nie hätte sie gedacht, dass er zu einer solchen Lüge fähig wäre.
Megan setzte sich auf einen Sessel und sah hinaus in den Mondschein. Erst kurz vor Sonnenaufgang nickte sie ein. Als sie zum Frühstück in die Küche kam, fand sie eine Nachricht auf dem Tisch. Jared war schon mit Ethan zu seiner Ranch unterwegs.
Da sie nicht hungrig war, ging sie in ihr Arbeitszimmer und bereitete alles für ihren Flug nach Chicago vor, um sich mit ihren Anwälten zu treffen.
Samstagabend
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