Collection Baccara Band 0292
ist, den du je getragen hast.“
„Ein risikofreies Angebot.“ Sugar streifte sich ihr weißes T-Shirt über. „Da kann ich nicht Nein sagen.“
„Gut.“ Bridget lächelte. „Welche Farbe würde dir gefallen?“
„Elfenbeinfarbene Spitze.“
„Okay. Vielleicht schaffe ich es noch in dieser Woche.“
„Das wäre toll, aber mach dir deswegen keinen Stress“, bat Sugar, während sie in ihre Jeans schlüpfte. Als sie sich anschließend die Sneaker zuband, meinte sie seufzend: „Der Orthopäde hat mir geraten, High Heels nur während der Show oder bei einem Date zu tragen. Sonst könnte ich schnell eine Muskelzerrung bekommen oder eine Entzündung der Achillessehne.“
„Was in deinem Job eine Katastrophe wäre.“
„Absolut.“ Die Blondine kicherte. „Wer will schon eine Stripteasetänzerin sehen, die mit schmerzverzerrtem Gesicht über die Bühne humpelt?“ Sie griff in ihre Handtasche, dann reichte sie Bridget ein paar Dollarnoten. „Eine Anzahlung.“
„Äh … das ist nicht nötig.“
„Doch, hör auf mich: Du solltest immer im Voraus kassieren. Schließlich verauslagst du das Geld für die teuren Stoffe, investierst deine kostbare Zeit in die Entwürfe. Also, nimm das Geld bitte.“
Oh, solche Kundinnen wünschte man sich. „Danke.“ Sie schrieb eine Quittung aus. „Wann möchtest du das silberfarbene Set abholen? Am Freitag?“
„Ja. Gegen sieben.“
Bridget begleitete Sugar noch zur Tür, dann ging sie zurück ins Arbeitszimmer. Ihr Apartment bestand aus zwei Räumen. Den kleineren hatte sie als Wohn- und Schlafzimmer eingerichtet, den größeren als Modeatelier.
Hier hatte sie eine Ecke durch einen Vorhang abgetrennt und so eine Umkleidekabine geschaffen. Auch wenn viele Kundinnen – wie Sugar zum Beispiel – diese gar nicht nutzten. Vor dem Fenster, wo das Licht am besten war, stand ein langer Tisch, an dem Bridget ihre Entwürfe zeichnete und die Stoffe zuschnitt. An der anderen Wand stand ein weiterer Tisch mit der Nähmaschine, daneben der hohe dreiteilige Spiegel für die Anproben.
Mit Ausnahme des Spiegels stammten alle Möbel aus ihrem Elternhaus, denn für neue Sachen fehlte ihr das Geld. Aber das störte sie nicht weiter. Der Tisch am Fenster, zum Beispiel, der war sehr schön. Ein altes Erbstück – massiv Eiche – und so schwer, dass ihr Dad, Adam und ihre beiden Brüder laut geflucht hatten, als sie ihn mit vereinten Kräften in den zweiten Stock getragen hatten.
Bridget setzte sich an die Nähmaschine. Doch statt zu arbeiten, dachte sie wieder mal an Adam. Er hatte beim Umzug geholfen, aber sicherlich nur, um Colin einen Gefallen zu tun. Mit ihr hatte er jedenfalls kaum ein Wort gewechselt, sie höchstens mal gefragt, wo er diese oder jene Kiste hinstellen sollte. Und dann war er auch schnell verschwunden, weil seine Freundin auf ihn wartete.
Er hatte ständig neue Freundinnen – das erzählte Colin zumindest –, und angeblich war eine schöner als die andere.
Bridget seufzte. Sie sollte diesen Mann endlich vergessen. Er hatte sich doch nie für sie interessiert.
Sie war siebzehn gewesen, als er das erste Mal nach Wisconsin gekommen war, um ihren Bruder zu besuchen. Adam war eine Woche lang bei ihnen auf der Farm geblieben, und sie hatte sich unsterblich in ihn verliebt. Ihn heimlich angehimmelt. Denn sie war zu schüchtern gewesen, um mit ihm zu flirten. Und er hatte sie mehr oder weniger ignoriert. Für Adam war sie nur „Colins kleine Schwester“ – damals wie heute.
Ach, ihre ganze Familie behandelte sie wie ein Kind. Von allen wurde sie bevormundet, das nervte sie schon seit Jahren. Weder ihre Brüder Dane und Colin noch ihre Mom oder ihr Dad wollten begreifen, dass sie längst erwachsen war.
Doch vor sechs Monaten war sie dem Landleben entflohen und nach Chicago gezogen. Hier durfte sie endlich ein eigenes Leben führen und das werden, wovon sie schon lange geträumt hatte: eine erfolgreiche Modedesignerin.
Ihr Plan stand bereits fest: Nach dem Studium würde sie sich auf Dessous spezialisieren. Sie wollte hübsche Unterwäsche entwerfen, und zwar für all die Frauen, die etwas üppiger waren. Für Frauen, die in den Läden nie etwas Schönes fanden, weil die meisten Markenartikel ja leider nur den mageren Models passten.
Bridget blickte in den Ausschnitt ihrer roten Bluse. Wieso trug sie eigentlich immer diese schlichten weißen BHs? Dazu einen Hüftslip aus dem Supermarkt? Das hatte sie doch gar nicht nötig.
Entschlossen griff sie zum
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