Collection Baccara Band 0292
auf die Uhr.
„Genau jetzt. Sonst siehst du die Braut in ihrem Kleid vor der Hochzeit. Du weißt, dass das Unglück bringt. Ihre Limousine ist gerade vorgefahren.“
„Alex hatte recht. Wir hätten durchbrennen sollen.“
„Mach schon“, erwiderte Dylan ungerührt. „Sonst kommst du zu spät, und Parke schubst dich aus Rache in den Fahrstuhlschacht. Diese Frau ist noch aufgeregter als Eva.“
„Ist Blake schon da?“
„Ja, er fährt mit den Freemans.“
Jonas freute sich sehr, dass sein Sohn ihm die Ehre gab und bei seiner Hochzeit anwesend war. Blake war seit der Verlobung schon einmal zu Besuch gewesen und hatte Alex und die Familie Freeman kennengelernt. Er fand Alex sehr sympathisch und verfolgte sie gelegentlich mit bewundernden Blicken. Aber von Harold Freeman war Blake völlig hingerissen. Seit er gestern angekommen war, hatten die beiden sich nahezu pausenlos über Computer, Software und Handys unterhalten.
Als Ausgleich zu dem großen Empfang, der ihrer Trauung folgen würde, hatten Jonas und Alex sich für die Zeremonie eine kleine Kirche ausgesucht. Jonas ließ beim Betreten des Altarraums den Blick über die voll besetzten Kirchenbänke schweifen. Er war erfreut, sehr viele seiner ehemaligen FBI-Kollegen unter den Hochzeitsgästen zu entdecken.
Besonders aber rührte es ihn, dass die Freemans neben Blake in der ersten Reihe auf der Seite des Bräutigams saßen. Unweit dieser Bank konnte Jonas auch die beiden Bodyguards ausmachen, die er für diesen Tag zum Schutz der Familie abgestellt hatte.
Jonas umarmte seinen Sohn und schüttelte Harold die Hand. Dann ging er hinüber zur Brautseite und küsste Eva auf die Wange. Sie sah entzückend aus in ihrem zartrosa Seidenkleid und war umringt von ihren sauber gewaschenen und herausgeputzten Sprösslingen.
„Deine Hände sind eiskalt“, flüsterte sie ihm zu.
Er grinste. „Und meine Knie zittern. Wie geht es Alex?“
„Genau wie dir. Sie ist ein Wrack.“
Außer Eva saßen noch viele von Alex’ Freundinnen, Bekannten und Anwaltskollegen in den Bankreihen. Auf der anderen Seite hinter den Freemans entdeckte Jonas sogar den Bürgermeister und den texanischen Gouverneur.
Jonas ging zum Altar zurück, um den Pastor zu begrüßen. Kaum hatte er dessen Hand losgelassen, als die Orgel mit dem Brautmarsch einsetzte. Die Braut war also angekommen.
Jonas ballte die Fäuste, um das Zittern seiner Hände zu unterdrücken, und wandte den Blick zum Eingang der Kirche.
Alex hatte entschieden, dass sie den Gang durch die Kirche allein antreten würde. Parke, die als Brautjungfer voranschritt, war ein bezaubernder Anblick. Sie trug ein glänzendes grünes Kleid, das ihr rotes Haar, die graugrünen Augen und die langen Beine hervorragend zur Geltung brachte.
Dann erblickte er Alex und vergaß zu atmen. Sie war kein Wrack. Ganz im Gegenteil. Sie war so weit davon entfernt, wie es nur möglich war. Gehüllt in einen Traum aus schimmernder Seide, die zwischen Perlmutt und Silber changierte, schritt Alex über die Schwelle.
Jonas fühlte sich an Mondlicht erinnert. Das Kleid war perfekt geschnitten und betonte ihre hinreißende Figur. Ihr Schleier war elegant und bescheiden. Die weißen Perlen, die darin eingearbeitet waren, bildeten einen reizvollen Kontrast zu ihrem dunklen Haar. In der Hand hielt sie einen Strauß aus zarten weißen Rosen. Sie sah wie eine Göttin aus.
Jonas trat einen Schritt vor, als könne er es nicht mehr abwarten, an der Seite seiner Braut vor den Altar zu treten. Dies wurde hier und da von den Hochzeitsgästen mit einem verhaltenen Kichern kommentiert. Dann blickten Jonas und Alex einander tief in die Augen. Von diesem Augenblick an nahmen die beiden während der Zeremonie nichts anderes mehr wahr. Ihre Gelöbnisse waren eigentlich nur noch eine Formalität.
Nachdem Alex es endlich geschafft hatte, in die Limousine zu steigen, ohne ihr Kleid zu sehr zu zerknittern, stieß sie einen erleichterten Seufzer aus. Sobald Jonas sich neben sie gesetzt hatte, nahm sie seine Hand.
„Hallo, Ehemann.“
„Hallo, geliebte Ehefrau.“
Als der Wagen sich in Bewegung setzte, um sie für den Empfang zum Hotel zurückzubringen, tauschten sie einen innigen Kuss.
Erst als sie vor dem Hotel anhielten, lösten sie sich voneinander.
„Wollen wir einfach abhauen und die Party schwänzen?“, schlug Jonas vor.
Alex lachte. „Keine schlechte Idee. Aber nun ist es zu spät. Der Gouverneur hat sein Erscheinen angekündigt. Die nächsten Wahlen
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