Collection Baccara Band 0292
okay?“
„Natürlich.“ Sie blickte ihm nach, während Adam zur Tür ging. Es war das erste Mal, dass er ihr einen Kuss verweigerte. Seine Ex schien ihn ja reichlich durcheinandergebracht zu haben.
Da wollte Bridget doch hoffen, dass er diese Frau schnell wieder vergaß.
„Mein Gott, ist es hier drinnen heiß.“ Bridget zog sich die Daunenjacke aus, dann wischte sie sich den Schweiß von der Stirn.
„Du hast dich neulich nach sommerlichen Temperaturen und grünen Pflanzen gesehnt“, sagte Adam lächelnd. „Darum dachte ich, das Gewächshaus im Lincoln Park könnte dir gefallen.“
„O ja, es ist wundervoll.“ Begeistert schaute sie sich um, während sie langsam durch den „Urwald“ schlenderten.
Als sie eine besonders schöne rosafarbene Orchidee entdeckte, blieb sie jedoch stehen. „Sieh mal, ist die nicht traumhaft?“ Bridget seufzte. „Irgendwann hätte ich gern ein Treibhaus, um Orchideen zu züchten.“
„Mir scheint, sosehr du die Großstadt magst … richtig wohl fühlst du dich auf dem Land, oder?“
„Nicht, wenn alles unter Schnee und Eis begraben ist. Nein. Aber im Sommer werde ich meine Blumen vermissen.“
„Ach ja … all die Blumenbeete auf der Farm, die gehören ja dir. Und wenn ich mich recht erinnere, hast du auch einen Mondscheingarten angelegt.“
„Vor der Veranda. Weil ich es liebe, abends draußen zu sitzen und auf die Sterne zu schauen, während es herrlich nach Blumen duftet.“
Adam deutete auf eine weiße Orchidee. „Die würde in deinem Treibhaus bestimmt wunderbar gedeihen.“
„Das bezweifle ich“, meinte Bridget, als sie die Information las. „Hier steht, die Angraecum sesquipedale ist die seltenste aller Orchideen. Sie stammt aus Madagaskar und wächst nur im Regenwald. Eine so empfindliche Blume habe ich noch nie gezüchtet.“
„Aber ich glaube, du könntest es. Du hattest ja auch noch nie ein Stripperoutfit genäht, bevor du nach Chicago kamst.“
„Sag das Wort ‚Stripper‘ nicht so laut“, bat sie flüsternd. „Hier sind doch viele Leute.“
Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Was ich meinte, war: Du schaffst einfach alles, was du dir vornimmst.“
„Danke.“ Ein warmes Gefühl durchströmte Bridget – und das lag nicht an der hohen Temperatur in diesem Gewächshaus.
Adam schaute ihr lächelnd in die Augen, dann verschränkte er die Finger mit ihren, und Bridget und Adam gingen langsam weiter.
„Sag mal“, er blickte sie von der Seite an, „was ist eigentlich der Grund dafür, dass du dein Studium erst im letzten Jahr begonnen hast? Deine Brüder sind doch gleich nach der Highschool auf die Uni gegangen.“
Ja, das war ein unerfreuliches Thema. Es konnte Bridget glatt die gute Laune verderben. „Ich wollte unbedingt Modedesign studieren. Am liebsten in Chicago. Und ich hatte auch eine Zusage der Schule, an der ich jetzt bin.“
„Aber?“
„ Du willst allein in Chicago wohnen? Nein, Kind, du bist erst achtzehn. Das kommt gar nicht infrage! Und Modedesign? Um Gottes willen, den Unsinn schlag dir mal schnell aus dem Kopf. Die Originalworte meiner Eltern.“
„Ach ja, das kann ich mir vorstellen.“
„Außerdem waren sie damals knapp bei Kasse. Sie mussten die Kredite tilgen, die sie fürs Studium meiner Brüder aufgenommen hatten. Darum blieb für meine Ausbildung kein Cent übrig.“
Ihr bitterer Ton verriet Adam anscheinend, wie sehr ihr diese Ungerechtigkeit noch immer zu schaffen machte, denn er drückte mitfühlend ihre Hand.
„Also habe ich beschlossen, fleißig zu sparen. Sobald ich die Highschool hinter mir hatte, habe ich alle möglichen Jobs angenommen. Im Supermarkt an der Kasse gesessen, am Wochenende Kinder gehütet. Kleider für Schulbälle geschneidert und so weiter. Ja, eigentlich habe ich sechs Jahre lang ununterbrochen gearbeitet. Bis ich genügend Geld auf dem Konto hatte, um mir dieses Studium leisten zu können. Es ist ein privates College, die Gebühren sind ziemlich hoch.“
„Und dann waren deine Eltern einverstanden?“
„Nein. Aber ich hab gesagt, es gibt keine weiteren Diskussionen. Ich bin vierundzwanzig, und da ich meine Ausbildung allein bezahlen muss, entscheide ich auch selbst, wo und was ich studiere.“
„Wirklich beeindruckend, wie hartnäckig du deine Ziele verfolgst, Honey.“ Wieder küsste Adam zärtlich ihre Hand. „Wenn du etwas willst, gibst du nicht auf, bevor du es bekommst.“ Er zwinkerte ihr zu. „Das weiß ich ja spätestens, seit du mich
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