Collection Baccara Band 0292
ansehen?“
„Natürlich.“ Bridget reichte ihrer Lehrerin das pastellfarbene Modell.
Die begutachtete es mit prüfendem Blick. Ja, sie schien jedes Detail zu kontrollieren. Bis sie endlich meinte: „Hervorragend gearbeitet. Und sehr schick, sehr sexy. Ein Traum aus Seide und Spitze. Doch wie sieht’s mit der Passform aus? Ist Ihre Kundin zufrieden?“
„Absolut. Sie bestellt laufend weitere BHs bei mir und sagt, es seien die bequemsten, die sie je getragen hat.“
„Ist diese Kundin vielleicht Stripteasetänzerin?“
„Äh …“ Bridget wusste nicht recht, ob sie die Wahrheit sagen sollte. Wie konservativ war man an diesem College? Würde sie Ärger bekommen, wenn sie zugab, Teufelskostüme und sexy Tangas für die Frisky’s Kätzchen zu kreieren? Doch selbst wenn … lügen mochte sie nicht. „Ja, es stimmt. Meine Kundin ist Stripperin. Wie sind Sie darauf gekommen?“
Jennifer lächelte. „Als ich neulich durch die Klasse ging, lag eine Skizze auf Ihrem Tisch. Und die zeigte ein Fantasiekostüm, wie sie nur Exotic Dancer tragen.“
„Ja … also …“, stammelte Bridget. „Ehrlich gesagt, habe ich sogar mehrere Kundinnen, für die ich Bühnenoutfits entwerfe.“
„Wunderbar. Das beweist, wie kreativ Sie sind. Und nachdem ich dies hier gesehen habe …“, Jennifer gab ihr den rosafarbenen BH zurück, „… denke ich, dass Sie am Designwettbewerb teilnehmen sollten. Haben Sie schon davon gehört?“
„Nein.“ Bridget schüttelte den Kopf.
„Ein bekannter Dessoushersteller organisiert diesen Wettbewerb, um neue Ideen zu sammeln und junge Nachwuchstalente aufzuspüren. Es ist eigentlich nichts für Studenten der ersten vier Semester, aber bei Ihnen sieht die Sache anders aus. Sie sind ja schon Profi, wenn’s um Dessous geht.“
Ein Wettbewerb. So was könnte eine große Chance sein. Vor Aufregung begann Bridgets Herz schneller zu pochen. „Meinen Sie denn wirklich, dass ich gut genug bin, um daran teilzunehmen?“
„Ja.“ Jennifer nickte. „Kommen Sie. Ich gebe Ihnen die Unterlagen.“
Bridget folgte ihr nach vorn zum Pult, wo die Lehrerin einen braunen Umschlag aus ihrer Tasche nahm, aus dem sie ein Blatt Papier herauszog.
„Bitte … Ihr Anmeldeformular. Darauf finden Sie alle nötigen Informationen.“
„Wow!“, entfuhr es Bridget, als sie den kunstvollen Schriftzug sah. „ Richard’s on Rodeo veranstaltet die Talentsuche? Der berühmte Designer Richard?“
Jennifer schmunzelte. „Ja, nur wird der Name etwas anders ausgesprochen, nämlich: Rieschaad’s on Ro-dee-o. Die Stammboutique ist am Rodeo Drive in Beverly Hills. Und es gibt weitere Läden in allen Städten Südkaliforniens.“
„Beverly Hills? Oh, ich würde ja gern mitmachen, aber …“ Plötzlich verließ sie der Mut. „In Beverly Hills wohnen doch lauter Schauspieler und reiche Leute. Für die noble Gegend sind meine Entwürfe bestimmt nicht gut genug. Und was kann ich schon vorweisen? Nur große BHs und einige Stripperoutfits.“
„Und genau damit sollten Sie ins Rennen gehen. Richard’s verkauft sexy Unterwäsche. Und man will entsprechende Entwürfe von Ihnen sehen. Dessous, die sexy und frech und sogar provokativ sind. Also reichen Sie Ihre wunderschönen BHs ein, aber auch die Stripperoutfits. Fertigen Sie die Muster aus edlen Stoffen, nehmen Sie teure Accessoires. Dann haben Sie eine echte Chance.“
Das bezweifelte Bridget, und man sah es wohl an ihrer skeptischen Miene – denn Jennifer blickte sie eindringlich an. „Vertrauen Sie mir. Ich bin schon ewig lange Designerin und kenne mich in der Modebranche bestens aus. Nehmen Sie an diesem Wettbewerb teil. Es wird Ihnen nicht leidtun.“
„Okay.“ Bridget nickte. Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Und sie wollte Erfolg haben. „Ich bin dabei.“
„Gut. Leider bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit. Aber Sie schaffen das schon“, meinte Jennifer aufmunternd. „Sie müssen Ihre vollständige Bewerbung mit allen Skizzen und Mustern bei mir abgeben, und zwar heute in einer Woche.“
„Heute in …“ Bridget schluckte. Sie hätte gern neue Modelle entworfen, sich etwas ganz Tolles ausgedacht, damit sie im Wettbewerb eine reelle Chance hatte. Doch für neue Entwürfe reichte die Zeit nicht. Also würde sie die Muster nach ihren alten Skizzen anfertigen müssen. Und selbst das ließ sich innerhalb einer Woche nur mit größter Anstrengung schaffen.
Jennifer tippte mit dem Zeigefinger auf das Anmeldeformular. „Der Preisträger erhält
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