Collection Baccara Band 0292
Ich hab Hunger. Holen wir uns was vom Chinesen?“
„Ach nein.“ Adam setzte sich in den Sessel. „Lass uns lieber selbst kochen.“
„Gut. Worauf hättest du Appetit?“
„Na, wenn ich ans Essen deiner Mutter denke …“ Er lächelte versonnen. „Koteletts, Bohnen in Specksoße, Bratkartoffeln, Apfelkuchen. Oder … ja, ein Schweinebraten mit Kruste würde mir heute Abend gefallen.“
„Mir auch. Du weißt, wie man den zubereitet?“, fragte sie hoffnungsvoll. Schließlich konnte er kochen. Auch wenn er sich auf einfache Gerichte beschränkte.
„Ich?“ Adam sah sie erstaunt an. „Nein, aber du.“
„Sicher. Nur habe ich weder Zeit noch Lust, lange in der Küche zu werkeln.“
„Ach, komm. Wir gehen gemeinsam einkaufen, und dann helfe ich dir auch.“
„Nein, du weißt doch, dass ich lernen muss“, erwiderte Bridget gereizt. „Ich bin schon ganz nervös wegen der Prüfung. Und du isst gern chinesisch. Also, warum nicht heute?“
„Weil mir gute Hausmannskost besser schmeckt.“
Ach so. Und darum sollte sie die nächsten Stunden in der Küche verbringen?
„Hast du ’ne Ahnung, wie lange man am Herd steht, bis so ein Schweinebraten fertig ist?“, fragte sie genervt. „Übrigens … bei deinem hohen Blutdruck solltest du gar nicht so viel Fleisch essen. Wer auf der Farm arbeitet, braucht deftige Kost. Aber ein Börsenmakler wird davon nur krank.“
Adam zuckte die Achseln. „Der Stress an der Börse macht ohnehin krank. Darum wird’s auch Zeit, dass ich endlich aufs Land ziehe.“
„ Wie bitte? “ Bridget bekam einen Schreck. „Du willst doch aufs Land?“
„Ja.“ Adam nickte.
„Aber gestern Abend hast du gesagt, du hättest deine Pläne aufgegeben.“
„Das war übereilt. Es lag auch nur daran, dass ich so fertig war. Heute geht’s mir wieder bestens. Und natürlich kaufe ich mir eine Farm. Diesen Traum aufzugeben, nur weil’s am Anfang ein bisschen anstrengend werden könnte, wäre ja verrückt.“
Na toll! Er wollte sein hart verdientes Geld also doch in eine Kuhherde investieren. Nicht mal die störrischen Kühe hatten ihn davon abgebracht. Bridget fluchte im Stillen. Wie’s aussah, hatte sie sich gestern Abend zu früh gefreut.
Adam griff zum Telefon, das auf dem Tisch lag, wählte eine Nummer und horchte einen Moment. Dann reichte er das Gerät an Bridget weiter. „Ein Anruf auf der Mailbox. Für dich.“
Erstaunt blickte sie ihn an, bevor sie die Nachricht abhörte: „Hallo, Adam. Hier ist Helen Weiss. Ich wollte mich nur erkundigen, ob ihr gut angekommen seid. Bridget, ich nehme an, du bist noch bei Adam. Rufst du bitte kurz durch, um mir zu sagen, wie eure Fahrt war. Ob’s irgendwelche Probleme gab? Ich hab euch lieb, beide.“
„Wie ich befürchtet hatte … Mom hat uns durchschaut. Sie hat bemerkt, dass wir ein Paar sind.“
„Und sie scheint nicht gerade unglücklich darüber zu sein.“
„Das dürfte sich ändern, wenn sie erfährt, dass ich seit Wochen in deinem Bett schlafe.“
„Trotzdem …“ Adam schüttelte den Kopf. „Wir sollten deiner Familie nichts vorspielen. Ich finde das langsam albern. Wir sind erwachsen und müssen uns doch nicht verstecken.“
„Als wüsstest du nicht, was für altmodische Ansichten sie haben.“
„Ja, sie werden nicht vor Begeisterung jubeln. Aber deine Eltern werden schon akzeptieren, dass wir beide zusammenleben. Da bin ich mir sicher. Immerhin mögen sie mich – und es ist ja nicht so, als wäre ich irgendein Loser, der dich in einer Bar aufgerissen hat. Also, warum sagen wir ihnen nicht einfach die Wahrheit?“
„Weil du die Lage falsch einschätzt“, erklärte Bridget gereizt. „Meine Mutter würde sofort anfangen, unsere Hochzeit zu planen. Ja, die ganze Familie würde uns mit diesem Thema nerven und erst Ruhe geben, wenn wir verheiratet sind.“
„Und das wäre so schrecklich?“ Adam sah sie forschend an. „Kannst du dir nicht vorstellen, mit mir verheiratet zu sein?“
„Doch. Aber wie sollte unsere Ehe funktionieren?“ Solange Adam von einem Leben inmitten grüner Wiesen träumte? „Unsere Vorstellungen von der Zukunft könnten ja nicht unterschiedlicher sein. Du willst ein viktorianisches Farmhaus mit weißem Gartenzaun – ich will mein Diplom und meine Karriere.“
„Ja. Und wo ist das Problem? Du studierst noch einige Jahre. Dann könnten wir nach Wisconsin ziehen, wo du freiberuflich als Designerin arbeitest.“
Na, das stellte er sich ja sehr einfach vor.
„Meinst du, ich
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