Collection Baccara Band 0292
müsste nur dasitzen und die Aufträge schneien ins Haus? So läuft das in der Branche nicht. Ich muss Kontakte pflegen, mich umsehen. Und zunächst einige Jahre bei einem der großen Hersteller angestellt sein.“
„Wozu gibt es das Internet? Du arbeitest zu Hause und schickst deinem Arbeitgeber die Entwürfe per E-Mail. So was ist doch heutzutage gang und gäbe.“
„Mag sein. Aber wenn ich in der Modebranche Erfolg haben will, darf ich nicht als verheiratete Frau in Wisconsin leben. Ja, es kann sein, dass ich nach dem Studium nicht mal in Chicago bleibe.“
„Aha!“ Adam blickte sie böse an. „Und wo ziehst du hin? New York? Paris? Hast du schon alles geplant? Nett, dass ich das mal erfahre.“
„Ach, jetzt tu nicht so überrascht“, gab Bridget empört zurück. „Du weißt genau, dass Designer dort arbeiten, wo große Modefirmen ansässig sind. Und das ist nicht in der Einöde von Wisconsin!
Wer weiß?“, fügte sie hinzu, um ihn ein wenig zu ärgern. Aus süßer Rache, weil ihm seine Kuhherde so wichtig war. „Vielleicht gewinne ich den Wettbewerb. Dann ziehe ich nach Los Angeles und arbeite für Richard’s on Rodeo .“
„O ja, was für ein schöner Traum.“ Adam lachte spöttisch. „ Rie-schaa holt dich in die Glitzerwelt von Beverly Hills, wo du sexy Dessous für die Frauen nähst, die abends bei ihren Männern zu Hause sind – während du allein im Bett liegst.“
Oh, spöttisch lächeln konnte sie auch. „Wer sagt, dass ich in Beverly Hills allein im Bett liegen müsste?“
„Und wer sagt, dass ich dich heiraten würde?“, konterte Adam. „Ich kann mich nicht entsinnen, dir einen Antrag gemacht zu haben.“
„Solltest du auch besser nicht“, fauchte sie. „Ich würde ohnehin Nein sagen.“
Ach, Mist! Sie wollte sich nicht mit Adam streiten. Es war auch das erste Mal, dass so etwas vorkam. Aber sie war eben müde. Und nervös wegen dieser wichtigen Zwischenprüfung am College. Und enttäuscht, weil er jetzt doch wieder von seiner Farm träumte. Hätte sie ihn am Wochenende bloß härter arbeiten lassen, dann wäre er jetzt vermutlich kuriert.
Das Telefon klingelte. Doch Adam rührte sich nicht.
„Willst du nicht rangehen?“
„Nein. Es wird irgendein Callcenter sein. Die können auf den Anrufbeantworter sprechen.“
„Hallo, Darlink , ich bin’s, Daria.“ Die rauchige Stimme klang wie die von Bonnie Tyler.
„Callcenter? Ja, klar“, meinte Bridget süffisant. „Ich kann mir auch gut vorstellen, was für eins. Wenn dich eine Frau mit russischem Akzent anruft und dich Darlink nennt.“
„Sie ist Polin.“ Adam erhob sich aus dem Sessel, wohl um den Anrufbeantworter auszustellen, doch Bridget war schneller. Sie sprang auf und versperrte ihm den Weg. Diese Nachricht wollte sie sich bis zum Ende anhören.
„Es ist deine Exfreundin.“ Das Bademoden-Model, auf das Bridget immer rasend eifersüchtig gewesen war. Nach der Beschreibung ihrer Brüder, die sehr von dieser Frau schwärmten, war Daria bildschön, superschlank und wahnsinnig sexy. „Was will die von dir? Ich dachte, ihr habt euch getrennt.“
„Haben wir auch“, sagte Adam schroff. „Lass mich das Telefon ausstellen.“
Nein, sie wollte jetzt wissen, was zwischen den beiden lief.
Natasha plapperte weiter: „Wie sieht’s aus, Darlink ? Bist du die blasse Farmerstochter inzwischen leid? Diese fette Blondine?“
„ Was? “, kreischte Bridget. „ Fette Blondine? Das ist ’ne Frechheit. Und woher weiß die, dass ich Farmerstochter bin?“
„Bridget …“ Adam hob beide Hände. „Ich habe ihr nichts über dich erzählt.“
„Ach nein? Und woher weiß sie es dann?“ Bridget kämpfte mit den Tränen. „Du hast mich mit ihr betrogen!“
„Nein!“ Adam blickte sie schockiert an. „Wie kannst du mir so was zutrauen?“
Sie stieß mit dem Finger hart gegen seine Brust. „Und ich bin nicht fett.“
„Honey, das hab ich auch nie gesagt …“
„Ach nein?“, fauchte sie. „Und wie kommt dieses dumme Model darauf?“
„Ruf mich an“, bat Natasha . „Sobald du von der drallen Bauerntochter genug hast, okay? Ciao , Darlink .“
„Adam …“ Bridget stützte die Hände in die Hüften und fuhr ihn wütend an: „Sag mir jetzt sofort die Wahrheit! Woher weiß diese Daria etwas über mich?“
„Sie war neulich in meinem Büro. Da hat sie dein Foto gesehen.“
„Und wieso hast du mir nichts von ihrem Besuch erzählt?“
„Weil diese Frau total unwichtig ist“, entgegnete er barsch.
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