Collection Baccara Band 0292
„Und ich will nicht über sie sprechen.“
„Wieso nicht? Was hat sie dir getan? Du warst neulich schon so komisch, als sie anrief. Und warum besucht sie dich? Nun sag schon! Raus mit der Sprache, was ist zwischen euch? Seht ihr euch immer noch?“
„Nein.“ Adam blickte sie grimmig an. „Können wir das Thema wechseln?“
Warum wollte er nicht über Daria reden? Das kam ihr ja nun sehr verdächtig vor. Wenn er nichts zu verbergen hatte, könnte er ihr doch die Wahrheit sagen.
„Okay, wenn’s dir so wichtig ist, ein Geheimnis aus deiner Daria zu machen.“
„Sie ist nicht meine Daria! Können wir jetzt endlich das Thema wechseln?“
„Wozu?“, fragte Bridget erbost. „Damit wir uns weiter über die Zukunft streiten können? Das bringt doch nichts. Du willst deine Farm. Und damit ist für dich ja schon alles entschieden.“
„Ach, und was ist mit dir?“ Adam funkelte sie böse an. „Du träumst davon, eine berühmte Designerin zu werden. Und ich finde deine Pläne fantastisch. Ich bewundere dein Können, ich unterstütze dich. Aber du bist nicht bereit, mir zuliebe einen kleinen Kompromiss zu schließen. Nicht den kleinsten Kompromiss.“
„Du ja auch nicht, Adam. Du hältst eisern an deinem Plan fest, auch wenn’s dir schadet.“
„Wieso sollte es mir schaden?“
„Wieso? Du arbeitest an der Börse, um möglichst schnell ein Vermögen zu machen. Und mit diesem stressigen Job ruinierst du deine Gesundheit. Ich weiß doch, wie hoch dein Blutdruck ist.“
„Ach, in zwei, drei Jahren höre ich da auf …“
„Schön. Und dann kaufst du dir eine Farm in Wisconsin. Und möchtest eine Frau, die nicht nur im Kuhstall hilft, sondern dir auch jeden Mittag Schweinebraten und Apfelkuchen serviert. Aber genau das wollte ich nie!“ Bridget stampfte mit dem Fuß auf. „Ich will meinen Traum nicht aufgeben, um deinen zu leben.“
„Musst du ja auch nicht“, widersprach Adam. „Wie ich schon sagte, es gibt für dich Möglichkeiten, von zu Hause aus …“
„Ach, lass das“, unterbrach sie ihn wütend. „Ich weiß doch, wie es auf einer Farm läuft. Da würde ich nie die Ruhe haben, Dessous zu entwerfen. Weil ich nämlich von morgens bis abends im Stall und in der Küche gebraucht werde.“
„Unsinn. Das lässt sich alles irgendwie regeln. Man kann Leute einstellen.“
„Vielleicht.“ Bridget atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Hör zu … In einigen Tagen ist meine Zwischenprüfung am College. Und die ist sehr wichtig für mich. Ich brauche dafür einen klaren Kopf. Und dieser Streit hilft mir überhaupt nicht.“
„Stimmt.“ Adam nickte. „Tut mir leid, dass wir uns überhaupt gestritten haben“, meinte er versöhnlich. „Ich schlage vor, du legst dich jetzt aufs Sofa und ruhst dich ein wenig aus. Und ich hol uns was vom Chinesen. Was möchtest du?“
„Nichts.“ Ihr war der Appetit vergangen. Die letzte halbe Stunde hatte sie total deprimiert. Zuerst der Schreck, dass Adam doch eine Farm wollte. Dann die grässliche Daria. Der Streit. Es reichte Bridget. „Ich geh jetzt zu mir, Adam. Und ich bleibe während der nächsten Tage in meinem Apartment. Nach der Zwischenprüfung sehen wir weiter. Aber bis dahin möchte ich allein sein.“
Um sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, auf ihre erste große Prüfung am College. Danach würde man weitersehen. Und was die Zukunft anging, ließ sich hoffentlich für jedes Problem eine Lösung finden.
Doch wie auch immer … jetzt brauchte Bridget erst mal ein paar Tage Abstand von Adam.
Adam starrte auf den Computermonitor. Es fiel ihm jedoch schwer, sich auf die Börsenkurse zu konzentrieren, und das schon seit Tagen. Seit Bridget fort war, genauer gesagt. Seitdem wälzte er sich nachts im Bett herum, statt gut zu schlafen.
Bridget hatte sich bisher nicht ein einziges Mal gemeldet. Doch fairerweise musste er zugeben, dass er sie auch nicht angerufen hatte.
Adam lehnte sich auf dem Stuhl zurück und rieb sich müde die Augen. Vielleicht sollte er Urlaub beantragen. Ihm standen ja noch einige Wochen zu, die er immer wieder aufschob. Er könnte im Juni oder Juli ins Gebirge fahren, sich eine Blockhütte mieten, fischen und wandern. Das wäre fantastisch.
Aber allein? Das war die Frage.
Er vermisste Bridget unendlich, doch wie es mit ihnen beiden weitergehen sollte, wusste er nicht.
Sie verlangte einfach zu viel von ihm. Er sollte seinen Traum aufgeben – aber sie wollte ihre Pläne verwirklichen. Sich hundertprozentig auf
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