Collection Baccara Band 0292
Sorgen“, bat Bridget am Telefon. „Wir kommen schon klar. Ich kenn mich auf der Farm aus. Das weißt du doch, Mom.“
Anscheinend nicht, denn ihre Mutter hörte nicht auf, ihr Instruktionen zu geben.
„Mom, bitte! Ihr könnt ganz beruhigt sein. Wir haben hier alles im Griff.“
Schließlich verabschiedeten sie sich. Bridget legte den Hörer auf.
„Wie geht es Jenna?“, fragte Adam besorgt. „Und dem Baby?“
„Es sieht gut aus. Für beide. Jenna hat eine Blasenentzündung. Vermutlich wurden dadurch die Wehen ausgelöst. Jetzt bekommt sie Medikamente, die verhindern sollen, dass ihr Baby zu früh kommt. Es sind ja noch fast neun Wochen bis zum Geburtstermin.“
„Gott, war das ein Schreck.“ Adam seufzte. „Wurden Jennas Eltern schon informiert?“
„Ja. Sie sind auf dem Weg hierher. Aber sie wohnen in Branson. Also werden sie erst übermorgen da sein.“
„Und wie geht’s Colin?“
„Der ist ein Nervenwrack, sagt meine Mutter. Er ist fast durchgedreht, als die Ärzte ihm erklärten, dass seine Frau in die Spezialklinik in Madison verlegt werden muss. Er macht sich solche Vorwürfe, weil er ihre Beschwerden nicht ernst genommen hat. Also, Colin bleibt bei Jenna im Krankenhaus. Und Dane leistet ihm Gesellschaft.“
„Aber Dane muss doch heute Abend wieder in Menomonie sein, weil dort eine Messe eröffnet wird.“
„Ja, leider. Er fährt direkt von Madison aus hin. Wäre ja ein Riesenumweg, erst hierherzukommen. Und meine Eltern bleiben mit den Kindern in Colins Haus, damit mein Vater die Kühe melken kann. Bis Jennas Eltern eintreffen.“
„Und wer melkt eure Kühe?“
Bridget grinste. „Na, wer wohl? Wir beide.“
„Was soll ich jetzt tun?“ Adam blickte hilflos auf die schwarz-weiße Kuh, die in aller Ruhe ihr Futter fraß.
Bridget reichte ihm ein Tuch. „Das Euter reinigen. Und zwar so.“ Sie demonstrierte es an einer anderen Kuh.
Er versuchte es ja, aber das Tier wollte nicht stehen bleiben. Dafür schlug es kräftig mit dem Schwanz nach ihm. „Sind die immer so nervös?“
„Unsere Emma ist nicht halb so nervös wie du.“ Bridget grinste. „So, als Nächstes wird sie an die Melkmaschine angeschlossen. Sieh her. Du musst einen Melkbecher um je eine Zitze des Euters legen.“
„Ja, gut.“ Nein, nichts war gut. Adam bemühte sich, es so zu machen, wie Bridget es ihm gezeigt hatte. Nur wollte es ihm nicht so recht gelingen.
Er seufzte. Wie eine Melkmaschine funktionierte, wusste er natürlich. Aber die Theorie war das eine, und hier im Stall schien alles viel komplizierter zu sein.
„Beeil dich, Adam. Wir haben noch hundert weitere Kühe vor uns.“
„Oje. Und das macht dein Vater zweimal am Tag?“
„Ja.“ Bridget schmunzelte. „Genau das ist die Arbeit eines Milchbauern. Freu dich doch. Jetzt darfst du mal richtig in deinen Traumberuf hineinschnuppern.“
Traumberuf? Adam ließ den Blick über die vielen Kühe im Stall wandern – und fragte sich zum ersten Mal, ob er sich wirklich zum Milchbauern eignete.
Am Ende des nächsten Tages hatte sich diese Frage erübrigt. Er kannte die Antwort. Adam hing erschöpft im Sessel, während ihm jeder Muskel wehtat, und sein einziger Wunsch war, nie wieder einen Kuhstall betreten zu müssen.
Doch leider half weder Jammern noch Hoffen – morgen früh um vier würde die Schufterei gnadenlos weitergehen.
Als er nur daran dachte, stöhnte Adam laut auf.
„So schlimm?“ Bridget setzte sich auf seinen Schoß und legte ihm den Arm um die Schultern. „Ich hab dir zu viel zugemutet, nicht wahr?“
„Ach, du hast doch die meiste Arbeit allein gemacht. Ohne mich wärst du wahrscheinlich sogar schneller fertig gewesen, weil ich dir sowieso nur im Weg stand.“
„Das stimmt nicht.“ Sie streichelte seine Wange. „Im Gegenteil. Du hast mich ziemlich beeindruckt, weil du alles so schnell begreifst.“
„Mit dem Kopf, ja. Aber würden nur meine Muskeln begreifen, wozu sie da sind. Mir tut jede Bewegung weh“, meinte Adam stöhnend. „Warum bist du nicht so erledigt?“
„Weil ich’s gewohnt bin, auf der Farm zu helfen. Genau wie Colin, Dane, Jenna. Wir kennen jeden Handgriff, der hier zu tun ist. Schon aus der Kindheit.“
„Ja. Ihr seid damit aufgewachsen. Aber ich werde es nicht mehr lernen.“
Bridget sah ihn forschend an. „Heißt das, du wirst dir keine Farm kaufen?“
Er nickte. „Ich fürchte, es war eine dumme Idee von mir. Ich hab total unterschätzt, wie anstrengend die Arbeit auf einem Bauernhof
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