Collection Baccara Band 0292
ihre Karriere konzentrieren. Und sie war nicht mal bereit, auch nur den kleinsten Kompromiss zu schließen. Das fand er unfair.
Er wollte auch nicht bedrängt werden, von Daria zu erzählen. Es war schrecklich gewesen, so betrogen zu werden. Aber das Kapitel Daria war abgeschlossen, und jetzt wollte er nie wieder daran denken. Geschweige denn darüber reden.
Adam blickte auf das Foto neben seinem Computer und betrachtete Bridget.
Hoffentlich würden sie beide eine Lösung für ihr Problem finden. Er wollte Bridget nicht verlieren.
Aber er wusste, wie dickköpfig sie war. Wie hartnäckig sie ihre Ziele verfolgte. Wenn sie nach Paris ziehen wollte, tat sie es auch.
Na ja, er sollte nicht zu pessimistisch sein. Schließlich hatten sie sich nicht getrennt, sie waren nur für eine Weile auf Abstand gegangen.
Und nachdem er sieben Jahre lang auf diese Frau gewartet hatte – welche Rolle spielten da ein paar Tage?
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Eric, einer der Börsenhändler, kam aufgeregt herein. „Adam, Tom hatte einen Herzinfarkt!“
„O Gott!“ Adam sprang entsetzt auf. „Sag mir nicht, dass er tot ist.“
„Nein.“ Eric schüttelte den Kopf. „Der Notarzt ist bei ihm. Tom wird gleich ins Krankenhaus gebracht.“
„Ist seine Familie schon benachrichtigt?“
„Er hat doch niemanden.“ Eric zuckte die Achseln. „Seit der Scheidung lebt er allein. Soweit ich weiß, hat er nicht mal ’ne Freundin. Wie auch? Der hockt den ganzen Tag im Büro und versucht, genug Geld zu verdienen, damit er sich in ein paar Jahren zur Ruhe setzen kann. Der arme Kerl. Hoffentlich kommt er wieder auf die Beine.“
„Ja.“ Adam nickte. „Ich wünsche ihm von Herzen, dass er seinen Ruhestand noch genießen kann.“
Eric ging wieder. Und Adam blickte nachdenklich auf das Foto, auf Bridget.
Sie hatte recht. Er ruinierte seine Gesundheit mit diesem Job, und wofür? Für Geld. Genau wie Tom. Und wenn er Pech hatte, landete er im Krankenhaus oder auf dem Friedhof – statt auf seiner Farm in Wisconsin.
Er hatte viel zu starrsinnig an diesem Plan festgehalten. Das wurde Adam mit einem Mal bewusst.
10. KAPITEL
Die Zwischenprüfung endete mit einer großen Modenschau, die in einem Kaufhaus stattfand. Um ihre Entwürfe dort entsprechend zu präsentieren, buchten die Studenten üblicherweise Models bei einer Agentur.
Bridget hatte jedoch Sugar, Jinx und Electra gebeten, ihre Lingerie vorzuführen. Denn wer konnte das besser als diese drei? An ihnen würde jedes Dessous fantastisch aussehen, und diese Ladys wussten, wie man sich auf dem Laufsteg bewegte.
„In zehn Minuten geht’s los, Bridget.“ Jennifer trat neben sie und blickte anerkennend auf das hellgelbe Negligé, das Sugar trug. Dann ging sie weiter zur nächsten Studentin.
„Oh, ich freu mich so.“ Sugar hüpfte hin und her. „Ist ja was ganz anderes als im Frisky’s . Ich bin schon richtig aufgeregt.“
„Und ich erst“, sagte Bridget. „Drück mir die Daumen.“
Fürs gelbe Negligé hatte sie Sugars Bühnenkostüm der Elfenkönigin Titania als Vorlage genommen. Heute trug die Stripperin allerdings einen schlichten BH und Hüftslip unter dem durchsichtigen Stoff – keinen Stringtanga wie im Frisky’s .
Auch Jinx war in ihrem Teufelskostüm zu bewundern. Also, fast … Sie trug eine rote Korsage aus Vinyl. „Ich finde es langweilig, wenn man die Brustpiercings nicht sieht“, beschwerte sie sich.
„Aber es muss so sein“, erklärte Bridget noch mal. „Es dürfen keine nackten Brüste gezeigt werden. Weder absichtlich noch aus Versehen. Sonst wirkt sich das negativ auf meine Note aus – die Regeln sind da eindeutig.“
„Ach, wie prüde.“ Jinx lächelte spöttisch. „Dessous ohne nackte Haut, wie aufregend ist das denn?“
Bridget deutete auf ihr drittes Model. „Sieh dir Electra an. Ihr Körper ist fast bedeckt, trotzdem strahlt sie pure Erotik aus.“
„Danke.“ Electra trug ein langes weißes Nachthemd aus Seide. Und ihr brünettes Haar umschmeichelte in Löckchen ihr Gesicht.
„Du siehst aus wie eine griechische Göttin. Oh, ihr seht alle drei wundervoll aus“, meinte Bridget, und vor Rührung schnürte sich ihr die Kehle zu. „Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich euch dafür bin, dass ihr meine Mode auf dem Laufsteg vorführt. Es ist ein so wichtiges Ereignis für mich …“ Bei dem die wichtigsten Menschen leider fehlten. Sie schluckte.
Ihrer Familie hatte sie nichts von der Modenschau gesagt. Es war
Weitere Kostenlose Bücher