Collection Baccara Band 0292
meinem Ruf nur noch mehr schaden.“
„Ach, Jonas. Das ist wirklich eine schlimme Geschichte. Ich finde es sehr ungerecht. Und es tut mir wirklich leid für dich.“
„Danke.“
„Was wirst du jetzt tun?“, fragte sie.
„Das weiß ich noch nicht genau. Deshalb hat es mir gerade so gut gepasst, für Zane einzuspringen. Das bringt mich auf andere Gedanken und gibt mir Zeit zum Nachdenken.“
„Aber ziehst du eine Kündigung ernsthaft in Betracht?“, fragte sie vorsichtig. „Ich meine, machst du dir keine Sorgen um deine finanzielle Situation? Dein Sohn will doch bestimmt studieren.“ Alex hielt inne und legte sich den Finger an die Lippen. „Verzeih mir. Das geht mich nun wirklich nichts an.“
„Das ist schon in Ordnung, ich habe auch schon darüber nachgedacht. Meine Ersparnisse reichen eine Weile. Auch für Blakes Studium. Ich werde nicht zulassen, dass jemand anderer dafür aufkommt.“
Damit meinte er zweifellos den neuen und überaus vermögenden Ehemann von Claudia, dachte Alex. Jonas war mindestens ebenso stolz wie sie selbst.
„Das kann ich verstehen“, sagte Alex sanft. „Aber nun habe ich genug von deiner Zeit in Anspruch genommen. Ich wünsche dir viel Glück, Jonas. Und das meine ich ehrlich.“
„Danke, Alex. Es war sehr nett von dir herzukommen.“
„Nein. Es war selbstverständlich. Und notwendig.“
Sie zögerte. Eigentlich war dies der richtige Zeitpunkt, um zu gehen. Aber sie blieb wie angewurzelt stehen und schaute ihn an. Es war immerhin möglich, dass sie ihn heute zum letzten Mal sah. Dieser Gedanke war seltsam schmerzlich.
„Alex“, sagte Jonas und trat einen Schritt näher.
In diesem Moment hörte Alex hinter sich eine Tür aufgehen.
„Jonas!“, erklang die Stimme des jungen Mädchens von der Rezeption. „Es tut mir leid, dass ich dich stören muss. Aber ich habe hier ein Problem mit einer Buchung. Ich habe schon bei Zane angerufen, aber er ist beim Arzt zu einer Kontrolluntersuchung.“
„Ich komme sofort“, rief Jonas und wandte sich dann an Alex. „Entschuldige, aber das muss ich wohl erledigen. Möchtest du vielleicht …“
„Ich bin ohnehin spät dran“, unterbrach Alex ihn hastig. „Ich kann den Hund nicht so lange alleine lassen. Pass auf dich auf, Jonas. Mach’s gut.“
Noch bevor er etwas erwidern konnte, war sie schon zum Wagen gegangen und eingestiegen.
„Nun stell dich nicht so dumm an, Alexandra Carmel“, murmelte sie, während sie versuchte, mit zitternden Händen den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken.
Sie hatte erreicht, was sie sich vorgenommen hatte. Sie hatte sich entschuldigt, und er hatte ihr vergeben. Jetzt konnten sie beide ohne böse Erinnerungen ihr jeweiliges Leben weiterleben. Alex hätte zufrieden sein müssen.
Für den dumpfen Schmerz in ihrem Inneren fand sie keine Erklärung. Ohne sich noch einmal umzudrehen, fuhr sie vom Flughafengelände.
4. KAPITEL
Ein technisches Problem? Was für ein technisches Problem, dachte Alex mit klopfendem Herzen.
Sie war mit einem Korb voll Wäsche gerade auf dem Weg in den Wirtschaftsraum, als der Nachrichtensprecher im Radio ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie blieb stehen, um zuzuhören.
„Gerade kam die Meldung herein, dass einer von den in Sedona so beliebten Doppeldeckern sehr wahrscheinlich notlanden muss. Wo diese Landung stattfinden wird, ist noch unklar. Zu diesem Zeitpunkt ist nur gewiss, dass der Pilot aufgrund eines technischen Problems vermutlich keine andere Wahl hat. Wie uns ein Sprecher des verantwortlichen Unternehmens mitteilte, befinden sich derzeit keine Passagiere an Bord. Das zumindest ist eine gute Neuigkeit. Wir halten Sie auf dem Laufenden.“
Eine gute Neuigkeit für wen? Alex presste eine Hand auf den Mund. Der Pilot in dieser defekten Maschine war Jonas, das wusste sie mit absoluter Sicherheit. Es gab noch zwei andere Firmen, die Rundflüge anboten. Aber die eine besaß nur Hubschrauber, und die andere flog mit gelben Cessnas. Es gab keinen Zweifel. Jonas steckte in ernsthaften Schwierigkeiten.
Ihre Knie fühlten sich an wie Gummi, und ihr wurde schwarz vor Augen. Sie stellte den Wäschekorb ab und ging zu einer lederbezogenen Couch neben dem Kamin. Doch sie konnte sich nicht darauf niederlassen, denn Grace hatte sie bereits mit Beschlag belegt.
Alex hockte sich vor der Hündin auf den Boden und strich ihr über die lange schmale Schnauze. „Komm, meine Süße. Wir gehen schnell nach draußen. Und dann muss ich dich für eine halbe Stunde allein
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