Collection Baccara Band 0292
seine Landung zu sehen. Sie war gekommen, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass ihm nichts geschehen war. Es fiel ihm auf einmal schwer zu atmen. Und er konnte sich kaum auf die Polizeibeamten und Feuerwehrmänner konzentrieren, die ihn mit Fragen bedrängten. Er war den guten Leuten von Herzen dankbar, dass sie so schnell gekommen waren. Und natürlich war er überglücklich, noch heil und am Leben zu sein.
Aber er hätte zu gern mit Alex gesprochen. Sie hatte ihm doch deutlich zu verstehen gegeben, dass ihre gemeinsame Zeit für immer beendet war. Warum machte sie sich also solche Sorgen um ihn, dass sie gleich zum Flugfeld gekommen war? Es konnte ihr doch letztlich gleichgültig sein, was mit ihm geschah. Oder war ihre Anwesenheit hier weiter nichts als noch eine versöhnliche Geste?
„Jonas!“, schrie Miranda, das Mädchen aus dem Büro, und drängte sich durch die Menge zu ihm durch.
Ihr knappes pinkfarbenes Top und die hautenge Jeans betonten ihre jugendlichen Rundungen. Das kastanienbraune Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der bei jedem ihrer hastigen Schritte wippte. Jonas war sich ziemlich sicher, dass sein Sohn Blake sich Hals über Kopf in Miranda verliebt hätte. Es hätte ihn nicht im Mindesten beeindruckt, das Miranda mindestens vier Jahr älter war als er.
Für Jonas hingegen spielte es eine große Rolle, dass er selbst um Jahrzehnte älter war als sie. Sie hätte seine Tochter sein können. Eine Affäre oder auch nur ein Flirt kamen für ihn nicht infrage. Miranda schien das allerdings etwas anders zu sehen. Ungeniert breitete sie beide Arme aus, um ihn zu umschlingen. Jonas sah ihre Absicht voraus, trat unauffällig einen Schritt zurück und ergriff sie bei den Unterarmen.
„Geht es dir gut?“, fragte sie atemlos. „Ich hatte solche Angst. Ich habe drinnen gewartet, bis du unten warst, damit ich Zane Bescheid sagen konnte. Er hat sich natürlich auch Sorgen gemacht.“
„Alles in Ordnung. Vielen Dank, dass du Zane angerufen hast. Hoffentlich hast du ihm auch erzählt, dass seine Maschine noch in einem Stück ist.“
Bestürzt schüttelte Miranda den Kopf.
„Am besten gehst du ins Büro und rufst ihn noch einmal an. Dann schläft er heute Nacht besser.“
Sein Tonfall war freundlich. Er wollte Miranda in Gegenwart von Zeugen nicht in Verlegenheit bringen. Zane saß bestimmt vor dem Fernsehapparat und hatte die guten Neuigkeiten schon erfahren. Doch es bot ihm die Gelegenheit, das Mädchen für einige Minuten loszuwerden. Erleichtert atmete er auf, als sie gehorsam im Inneren des Bürogebäudes verschwand.
Es war sehr viel mühsamer, die Presse abzuschütteln. Die Reporter waren sichtlich enttäuscht, dass der Vorfall so glimpflich ausgegangen war. Sie umlagerten ihn mit bohrenden Fragen, die er geduldig beantwortete. Nach zwanzig Minuten beschloss er, der Sache nun ein Ende zu machen, und zog sich höflich zurück. Alex konnte er zu seinem Bedauern nirgends mehr entdecken.
Während er ins Büro ging, um Zane anzurufen, überlegte er, ob seine Fantasie ihm einen Streich gespielt hatte. Vielleicht hatte er sich nur eingebildet, Alex zu sehen.
Zanes Stimme am Telefon holte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Die Ölpumpe ist noch kein Jahr alt. Sie hat mich ein Vermögen gekostet. Kann es nicht etwas anderes gewesen sein?“
„Es ist sehr erhebend, wie du deiner Freude Ausdruck verleihst. Immerhin habe ich deinen Flieger in einem Stück auf den Boden gebracht. Gern geschehen“, erwiderte Jonas sarkastisch.
„Nächstes Mal nimmst du gefälligst den Fallschirm“, brummte Zane. „Die alte Maschine ist es nicht wert, dass du dein Leben riskierst.“
„Den Fallschirm? Du hast nie erwähnt, dass Fallschirmsprünge zu unserem Arrangement gehören. Und wie ich dich und deine Sparsamkeit kenne, enthält der Fallschirmsack wahrscheinlich eine von Bettys ausrangierten Tischdecken.“
„Komm schon, Jonas. Du weißt genau, wie dankbar ich dir bin. Ich hätte es mir nie verzeihen können, wenn dir etwas passiert wäre. Lass uns unseren Deal einfach vergessen, ja? Ich mache den Laden zu, bis ich wieder fit bin. Betty war von Anfang an dafür. In dreißig Minuten bin ich da und regle das.“
„Das wirst du schön bleiben lassen“, erwiderte Jonas. „Der Arzt hat gesagt, du sollst im Moment nur auf deinem Hintern sitzen und das Bein hochlegen.“
„Der hat gut reden.“
„Aber bestimmt versteht er von Knochenbrüchen mehr als du. Wir lassen alles
Weitere Kostenlose Bücher