Collection Baccara Band 0292
so, wie es ist. Ich bin alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen. Ich mache weiter, bis du wieder einsatzfähig bist.“
Nach dem Telefonat schickte Jonas Miranda nach Hause und sah sich die havarierte Maschine noch einmal gründlich an. Was sonst sollte er auch tun? Zane und seine Frau Betty führten vermutlich gerade eine ebenso lautstarke wie leidenschaftliche Diskussion darüber, wie es mit der Firma weitergehen sollte. Dafür waren Ruhe und Privatsphäre nötig. Ganz bestimmt konnten sie dabei keinen Jonas gebrauchen, der im Gästezimmer saß und versuchte, sich auf ein Buch zu konzentrieren.
Nachdem er die Untersuchung des Flugzeugs abgeschlossen hatte, kam ihm eine verführerische Idee. Er rief noch einmal bei Zane an, um ihm zu berichten, dass der Schaden relativ leicht zu beheben war und die Maschine bald wieder flugtüchtig sein würde. Bei dieser Gelegenheit äußerte er seinem Freund gegenüber eine Bitte.
Es dauerte nicht lange, bis Zane zurückrief und ihn mit der gewünschten Information versorgte. Wie Jonas gehofft hatte, trug Alex’ Cousine den gleichen Familiennamen wie sie selbst. Zane hatte lediglich bei einem befreundeten Verwaltungsangestellten der Stadt einen Gefallen einfordern müssen, um die Adresse in Erfahrung zu bringen. Jonas schloss das Büro ab und machte sich auf den Weg.
Während er den schmalen Weg zu Parke Carmels Grundstück entlangfuhr, wurde sein Blick von der eigenwilligen Bauweise des Lehmziegelhauses und der spektakulären Landschaft mit ihren bizarren roten Felsformationen gefangen genommen. Bis seine Augen auf eine schlanke Brünette fielen, die mit einem hochbeinigen Hund um einen Geländewagen herumrannte.
Das konnte unmöglich Alex sein, die da mit einem Windhund Fangen spielte. Denn diese war weder besonders sportlich noch eine ausgesprochene Hundeliebhaberin. Doch als er näher kam, erkannte er, dass es tatsächlich Alex war, die dort selbstvergessen mit dem Hund um einen Gummiknochen raufte.
Als er anhielt und den Motor ausschaltete, blieb sie abrupt stehen. Ungläubig betrachtete sie den roten Mustang. Der Hund hockte sich vor ihr auf den Boden und warf begehrliche Blicke auf den Gummiknochen in ihrer Hand. Jonas zögerte einen Augenblick. Doch da er den Eindruck hatte, dass das Tier durchaus wohlerzogen war, stieg er aus.
„Ach, du bist es“, sagte sie, als er näher kam.
„Ja.“ Jonas warf einen Blick auf den Hund, der ihn neugierig ansah. „Kann ich ihn streicheln?“
„Sie. Ihr Name ist Grace. Sie ist am Anfang immer etwas zurückhaltend. Aber wenn sie dich erst in ihr Herz geschlossen hat, ist sie sehr freundlich und zugänglich.“
Er beugte sich hinunter und streckte die Hand aus. „Hallo, Grace. Man sieht dir an, dass du aus einem guten Stall kommst. Und du scheinst deine Babysitterin wirklich zu mögen.“
„Niemand wundert sich mehr darüber als ich“, sagte Alex.
Grace beschnupperte Jonas’ Hand und ließ sich dann gnädig von ihm streicheln.
Während er Grace unterm Kinn kraulte, wanderte sein Blick zu Alex. Ihre Wangen waren leicht gerötet, und ihr dunkelbraunes Haar schimmerte im Sonnenlicht. Sie wirkte sehr viel lebendiger und entspannter als bei ihrem letzten Zusammentreffen.
„Wie hast du mich gefunden?“, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Freunde an der richtigen Stelle“, antwortete er knapp.
„Wie meinst du das?“
„Ich habe einen Freund, der die Adresse deiner Cousine herausgefunden hat.“
„Ist es der Freund mit dem gebrochenen Bein?“
„Sagen wir, der Freund eines Freundes.“
„Einmal Polizist, immer Polizist“, erwiderte sie ein wenig schnippisch. „Findest du es nicht ziemlich unmoralisch, deine Ermittlungsmethoden auch im Privatleben anzuwenden?“
Er zuckte die Schultern. „Tu bloß nicht so, als ob du deine beruflichen Beziehungen und Fähigkeiten noch nie außerhalb einer Gerichtsverhandlung eingesetzt hättest.“
„Kein einziges Mal.“
„Es fällt mir schwer, das zu glauben.“
„Hältst du mich für eine Lügnerin?“, fragte sie aufgebracht.
Jonas beschloss, das Thema zu beenden. Er hatte sie necken wollen, nicht verärgern. Er öffnete die Beifahrertür seines Wagens und nahm einen großen Blumenstrauß vom Ledersitz. Dann trat er zu Alex und überreichte ihr das originelle Arrangement aus Sonnenblumen und Eukalyptuszweigen.
„Nein, ich halte dich nicht für eine Lügnerin“, sagte er versöhnlich. „Aber eigentlich bin ich gekommen, um dir zu
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