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Collection Baccara Band 0293

Collection Baccara Band 0293

Titel: Collection Baccara Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHARLENE SANDS DEBBI RAWLINS KATE LITTLE
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dass er ihrem Gesichtsausdruck ansah, dass sie ihn belogen hatte. Sie war schlicht und einfach durcheinander und weinte.
    „Es scheint nichts mehr im Auge zu sein“, bemerkte er ruhig. Er ließ die Hand sinken, betrachtete Maura aber immer noch. In seinen freundlichen bernsteinfarbenen Augen las sie Sorge.
    Sie standen in einem Teil des Gangs, dessen Wände hauptsächlich aus Glas waren und einen herrlichen Blick in den Garten mit altem Baumbestand, Blumen und Bänken freigaben. Der Garten wurde hauptsächlich von Patienten und Besuchern benutzt, aber auch einige Angestellte waren draußen zu sehen, die eine kurze Pause von ihrem anspruchsvollen Job einlegten.
    „Was für ein Tag“, sagte Doug. „Manchmal hat man in dieser Stadt das Gefühl, der Winter geht nie zu Ende. Und dann plötzlich … peng, und du blickst auf, und es ist Frühling.“
    „Ja, in diesem Jahr war der Frühling wirklich ganz plötzlich da.“ Maura blickte auf die Bäume und Blumen in voller Blüte. Sie war während der letzten Wochen so deprimiert und abgelenkt gewesen, dass sie den Wandel kaum bemerkt hatte.
    „Lass uns etwas frische Luft schnappen. Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen.“ Doug nahm ihren Arm, ohne ihre Antwort abzuwarten.
    „Danke, aber ich muss wirklich zurück auf meine Station.“ Maura blickte auf ihre Uhr.
    Doch Doug ließ sie nicht so leicht entkommen. „Du kannst ein paar Minuten Pause einlegen, Maura. Wir gehen durch den Garten zur anderen Seite des Gebäudes, und du nimmst dort den Fahrstuhl. Der ist sowieso näher an deiner Station.“
    Ehe Maura sich versah, waren sie schon draußen und liefen den von Bäumen gesäumten Weg entlang. Sie fühlte die Sonne auf ihrer Haut und atmete die milde Frühsommerluft ein. Doug hatte recht: Sie fühlte sich auf Anhieb besser.
    Sie betrachtete seine markanten Gesichtszüge und seinen schlanken Körper. Er hatte die Hände in die Taschen seines weißen Arztkittels gesteckt, das Stethoskop hing wie üblich um seinen Hals. Offensichtlich genoss er die kurze Unterbrechung seines hektischen Tages. Maura hatte mit vielen ausgezeichneten und vielen sehr engagierten Ärzten zusammengearbeitet, doch es gab nur wenige, die diese beiden Eigenschaften gleichermaßen besaßen.
    Doug war mehr als engagiert. Er galt als Workaholic, doch er war ein fantastischer Arzt. Maura kannte keinen besseren. Seine Konzentrationsfähigkeit war sprichwörtlich – und seinen nachdenklichen Gesichtszügen jetzt sogar anzusehen.
    Schweigend schlenderten sie Seite an Seite durch den Garten. Es war ein angenehmes Schweigen. Maura hatte Doug als Kollegen kennengelernt, als sie sich um einen seiner kleinen Patienten kümmerte. Schnell waren sie Freunde geworden. Scott und Doug kannten sich vom College, wie sie erfuhr, und waren einst gute Freunde gewesen. Jahrelang hatten sie keinen Kontakt zueinander gehabt und sich erst wiedergetroffen, als Scott ans Chicago General kam.
    Maura hatte sich oft gefragt, wie viel Doug über ihre Beziehung mit Scott wusste und wie eng befreundet die beiden Männer wirklich waren. Scott behauptete immer, Doug zu mögen, doch er äußerte sich häufig sarkastisch über ihn. Maura vermutete, dass Scott schlichtweg eifersüchtig war. Sein Berufsziel war ebenfalls Arzt gewesen, doch er hatte das Medizinstudium schon im ersten Jahr abgebrochen, während Doug es mit Auszeichnung beendete.
    Maura selbst bezeichnete Doug zwar nicht als engen Freund, doch sie hatte immer eine unbewusste starke Bindung zu ihm verspürt. Von Anfang an hatten sie offen und ehrlich miteinander reden können. Was für Maura ziemlich ungewöhnlich war. Sie war bei Männern eher schüchtern und zurückhaltend, vor allem bei gut aussehenden. Doch in Dougs Gegenwart fühlte sie sich wohl. Er hatte etwas an sich, was ihr jegliche Scheu nahm.
    „Setzen wir uns doch einen Moment“, schlug Doug vor, als sie zu einer unbesetzten Bank kamen.
    „Gern.“ Die Bank stand im Schatten mit Blick auf einen kleinen Brunnen, der von Blumen umgeben war. Das Plätschern des Wassers, Dougs Anwesenheit und die Besonnenheit, die er ausstrahlte, beruhigten ihre gereizten Nerven.
    „Maura, was ist los. Was beschäftigt dich?“, fragte er schließlich.
    Sie drehte sich zu ihm. „Was meinst du?“
    „Ich weiß, dass du geweint hast. Und du bist kreidebleich.“
    Verlegen strich Maura eine Strähne ihrer lockigen Haare aus dem Gesicht.
    „Es ist alles in Ordnung. Es ist nur … ich bin heute irgendwie wetterfühlig.

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