Collection Baccara Band 0293
ein Schwätzchen vorbei. Meistens ging es um Probleme in ihrem Liebesleben.
Doch Maura war heute nicht in der Stimmung, Liza zu sehen. Sie ging an die Tür, zog den Bademantelgürtel stramm und überlegte sich eine Ausrede.
Gerade als wieder geklopft wurde, drehte Maura den Schlüssel um. „Moment.“
Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit und erschrak zutiefst, als sie Dougs imposante Gestalt erblickte.
„Doug! Was machst du denn hier?“
„Ich war auf dem Weg nach Hause und dachte, ich schaue mal vorbei. Auf deiner Station sagte man mir, dass du etwas früher Feierabend gemacht hast“, fügte er hinzu. „Ich hoffe, mit dir ist alles in Ordnung.“
„Eine Kollegin ist etwas früher gekommen, deshalb konnte ich vor Ende der Schicht gehen“, erklärte sie. „Ich habe gerade ein Nickerchen gemacht.“
„Hast du schon zu Abend gegessen? Wir könnten in dem Café um die Ecke eine Kleinigkeit zu uns nehmen, wenn du magst.“
„Danke, aber ich glaube, ich bleibe heute Abend lieber hier. Ich meine, ich freue mich natürlich, dass du vorbeigekommen bist …“
„Es ist schon in Ordnung. Ich wollte nur mit dir reden. Du warst so aufgewühlt, dass ich dachte, es ist nicht gut, wenn du allein bist.“
„Ich … ich bin okay“, versicherte sie ihm. „Wirklich.“ Sie war es nicht, und beide wussten es.
„Maura?“ Doug trat einen Schritt näher an die Tür. Seine Stimme klang fest, aber besorgt. „Bitte, lass mich herein. Ich bleibe nicht lange.“
Sie holte tief Luft. Ohne ein weiteres Wort trat sie zurück und ließ ihn eintreten. Wahrscheinlich hatte er recht. Es war nicht gut für sie, allein zu sein. Vielleicht fühlte sie sich besser, wenn sie sich mit ihm unterhielt. Er kannte Scott, und er schien Verständnis für ihr Problem zu haben. Vielleicht konnte er ihr helfen, es zu lösen.
Maura schloss die Tür, dann drehte sie sich zu Doug. Eine kleine Lampe auf einem Beistelltisch tauchte den Flur in ein sanftes goldenes Licht. Schatten betonten Dougs markante Züge, seine vollen Lippen und die bernsteinfarbenen Augen.
Es war ihr plötzlich unangenehm, im Bademantel vor ihm zu stehen. Sie musste schrecklich aussehen. Ihre Haare fielen in wilden Locken auf ihre Schultern, unter den Augen hatte sie dunkle Ringe. Sie begegnete Dougs Blick, dann sah sie weg und schob sich verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Ich weiß, dass du müde bist. Ich werde nicht lange bleiben“, versprach er.
„Es ist okay. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass du hier bist. Lass uns ins Wohnzimmer gehen.“
Sie ging voran und setzte sich auf die Couch. Doug blieb ein paar Schritte entfernt stehen und runzelte die Stirn. Sie fragte sich, welche Gedanken für sein finsteres Gesicht verantwortlich waren. Dachte er vielleicht schlecht von ihr? Glaubte er, dass sie bei ihren Partnern nicht besonders wählerisch oder vorsichtig war?
Die Ironie war, dass ihre Naivität und ihr Mangel an Erfahrung mit Männern sie in diese prekäre Situation gebracht hatten. Aber das konnte Doug natürlich nicht wissen, und es erschien ihr absurd, ihm das erklären zu wollen. Ganz sicher würde er glauben, sie suchte nach Entschuldigungen.
Doug setzte sich auf den Sessel, der ihr gegenüberstand. „Du hast mir nicht verraten, was Scott wegen des Babys gesagt hat. Nur, dass er schlimm reagiert hat.“
Seufzend legte sie die Hände in den Schoß. „Wir sind nicht gerade freundschaftlich auseinandergegangen. Seit er sich von mir getrennt hat, weil er nach Minnesota ziehen will, habe ich praktisch nicht mehr mit ihm gesprochen. Als ich heute bei ihm war, um ihm von dem Baby zu erzählen, bot er an, die Kosten für eine Abtreibung zu übernehmen … aber das war alles.“
„Dieser Mistkerl.“ Dougs Augen funkelten vor Wut. „Mehr hat er nicht gesagt? Er hat dir nicht seine Hilfe während der Schwangerschaft oder finanzielle Unterstützung für sein eigenes Kind zugesagt?“
Maura hatte eigentlich die hässlichen Details der Unterhaltung für sich behalten wollen, doch jetzt beschloss sie, Doug einzuweihen.
„Nein, ganz im Gegenteil. Er sagte, wenn ich das Kind unbedingt behalten wollte, dann wäre ich auch allein dafür verantwortlich. Ich müsste ihn schon vor Gericht zerren, bevor er auch nur einen Cent Unterhalt zahlt. Weiter hat er gesagt, dass er davon ausgeht, dass ich keine große Sache daraus mache. Es wäre schlecht für meine und für seine Karriere. Und er hofft, dass ich … dass ich klug genug bin, das Richtige zu
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