Collection Baccara Band 0293
von dem Essen auf den Pappteller und ergriff die Plastikgabel. Das richtige Geschirr überließ er ihr. Auch Julia musste lächeln. Für einen Cowboy hatte er erstaunlich gute Manieren.
Als Trent am nächsten Morgen zu den Pferdeställen kam, fand er Julia bei Pete in der Sattelkammer. Schon von draußen konnte er ihr helles Lachen hören. Er ärgerte sich maßlos darüber. Julia hatte zwar eindeutig erklärt, wie sie zu Pete stand, der vertraute Umgang der beiden war ihm trotzdem ein Dorn im Auge.
„’n Morgen“, unterbrach Trent ihr angeregtes Gespräch.
„Guten Morgen“, grüßte Julia freundlich zurück.
Pete nickte Trent zu. Nachdem sie ein paar Worte gewechselt hatten, stand Pete auf und ging, um die beiden allein zu lassen.
„Bist du fertig für den Ausritt?“
„Na klar. Sieht man das nicht?“ Julia stellte sich vor ihn hin. Sie trug Jeans und ein derbes Baumwollhemd und hatte das Haar nach hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihr Gesicht war ungeschminkt und wirkte frisch wie der junge Tag. Trent liebte diese natürliche Schönheit. Er hatte an ihr schon früher bewundert, dass sie immer attraktiv und sexy aussah, egal, ob sie ein elegantes Abendkleid, oder ein schlichtes Bürokostüm trug. Oder wie jetzt als Rodeo Queen auftrat.
„Okay, lass uns aufbrechen“, meinte er. Sie hatten sich verabredet, um nach Shadow Ridge zu reiten, wo Julia ihm an Ort und Stelle erläutern sollte, wie sie sich die Ausritte für die Gäste vorstellte.
„Du scheinst es ja sehr eilig zu haben heute Morgen. Wo brennt’s denn?“, neckte sie ihn.
Trent fasste sie um die Taille und zog sie mit Entschlossenheit an sich. Als er ihren schlanken, warmen Körper zu fühlte, ließ das von einem Moment auf den anderen heiße Erregung in ihm aufsteigen. „Wenn wir nicht gleich gehen, brennt hier die ganze Hütte, Darling.“
„Oh“, stieß Julia nur hervor. Auch sie konnte deutlich spüren, was mit ihm vorging.
Einige Sekunden standen sie so und sahen sich in die Augen. Die Luft schien vor Spannung zu knistern. Dann ließ er sie los.
„Gut, lass uns … gehen“, stammelte sie.
Trent fluchte still in sich hinein. Was macht diese Frau bloß mit mir, dachte er bei sich. Er durfte es nicht so weit kommen lassen, dass sie ihn um den Finger wickelte und mit ihm machte, was sie wollte.
Sie gingen hinaus, und Trent schlug den Weg zur Koppel ein, auf dem seine Pferde standen. Pete hatte Duke und Honey Girl bereits gezäumt und gesattelt und führte sie heran. Trent nahm ihm die Zügel aus der Hand und bedankte sich.
Bevor sie aufstiegen, wandte Pete sich an Julia. „Ich bin nachher im Büro, wenn du mich noch brauchst. Wünsche einen guten Ritt.“
Trent und sie schwangen sich in den Sattel und machten sich auf nach Shadow Ridge. Auf dem Weg redete Trent nicht viel, sondern hörte lieber zu, während er seinen Blick über die flammend roten Berge des Crimson Canyon schweifen ließ, auf denen vereinzelte Säulenkakteen standen. Dennoch registrierte er sehr genau, was Julia ihm als ihr neues Konzept auseinandersetzte. Allmählich verflog sein Ärger.
„Wie bist du auf die Idee mit den Malkursen gekommen?“, fragte er nach.
„Malkurse – das klingt mir eigentlich zu platt. Ich meine ja nicht die üblichen Feld-, Wald- und Wiesenkurse, wie man sie überall bekommt. Mir schwebt vor, einen anerkannten, aufstrebenden Künstler zu engagieren. Wir könnten eine Galerie einrichten, in der wir seine Bilder ausstellen. Und er könnte mit Gästen, die Interesse haben, auf Exkursion gehen, mit ihnen die schönsten Plätze der Gegend erkunden und draußen zeichnen und malen.
Ich habe mir die früheren Gästelisten angesehen. Es sind erstaunlich viele darunter, die an Kunst und Musik interessiert sind. Da ist es doch naheliegend, sie mit dem zu locken, was sie mögen. Wir müssen im Auge behalten, dass Tempest West keine Durchgangsstation ist, nicht einfach ein Hotel, in dem man übernachtet, um zu irgendeinem anderen Ziel weiterzureisen, sondern das Ziel selbst. Die Gäste sollen herkommen, um zu bleiben, weil sie alles finden, was das Herz begehrt.
Wenn wir das erreichen, kommen sie gar nicht erst auf die Idee, woandershin zu fahren. Naturschönheit, Abgeschiedenheit und Entspannung kombiniert mit Unterhaltung und ein bisschen Abenteuer, so stelle ich mir die richtige Mischung für ein exklusives Ferienangebot vor. Und mit exklusiv meine ich exklusiv , sprich konkurrenzlos.“
Trent zog die Zügel an. Sie
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