Collection Baccara Band 0293
Türknauf, drehte Mitch sich langsam um. Dem Hilfssheriff fielen fast die Augen aus dem Kopf, während er zwischen ihm und Harding hin- und herblickte. Mitch lächelte. „Keine Sorge, Harding. Wie Sie schon sagten, sind die Viehdiebe ja längst über alle Berge.“
„Hallo, Kate, was machst du denn hier?“ Marjorie Meeks stellte ein mit leeren Gläsern beladenes Tablett auf den Tresen. „Ich dachte, du würdest nach all dem Trubel bei euch einen Monat lang schlafen.“
„Ich musste in die Stadt und dachte mir, ich könnte auch gleich die Sachen zurückbringen, die vom Picknick dageblieben sind.“ Kate öffnete eine Plastiktüte und ließ die Wirtin hineinschauen. „Das hier ist deine Auflaufform, nicht?“
„Richtig. Das ist meine.“ Marjorie nahm ihr die Tüte ab und legte sie auf die Theke. „Möchtest du ein Glas Eistee oder einen Burger? Das geht natürlich aufs Haus.“
Kate lehnte dankend ab. Das Lokal war voll, und an den Billardtischen im Nebenraum herrschte reger Betrieb.
„Ach komm, Schätzchen. Diese Jungs beißen nicht“, sagte Marjorie mit einem Augenzwinkern. „Sie sind noch nicht allzu alkoholisiert.“
Kate lächelte. Das Letzte, was sie ängstigte, war ein Rudel Cowboys, zumal sie viele von ihnen kannte. „Okay, ich nehme einen Eistee, aber nur, wenn du nicht zu viel zu tun hast.“
„Mach dir keine Gedanken. Ich hab Ashley angerufen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass nach all dem Rummel am Wochenende so viele in die Stadt kommen würden.“
„Ich glaube, unsere Männer haben einen halben Tag frei bekommen“, sagte Kate. „Clint und Joe sind etwas angeschlagen und müssen sich erholen.“
Barney rief von hinten, dass eine Bestellung fertig sei, und Marjorie verdrehte bei dem Gebrüll ihres Mannes die Augen. „Ich bringe dir deinen Tee sofort.“
„Nur keine Hast.“ Kate rutschte auf einen Barhocker und blickte sich um. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal hier gewesen war. Normalerweise fuhr sie nur in die Stadt, wenn Maria etwas brauchte. Außerdem war Barney’s Bar das Lieblingslokal der Rancharbeiter, und sie wollte die Sugarloaf-Leute nicht durch ihre Anwesenheit hemmen.
„Hallo, Kate.“ Ashley kam aus der Küche und begann, einen Krug mit Bier zu füllen. „Das war eine tolle Party bei euch. Vielen Dank.“
„Freut mich, dass du Spaß hattest.“ Kate sah der Serviererin erstaunt bei ihrer Tätigkeit zu. „Sag mal, seit wann bist du alt genug, um Bier zu servieren?“
Ashley lachte. „Also wirklich! Ich werde nächsten Monat zweiundzwanzig. Höchste Zeit, dass ich anfange, Moms Nachtcreme zu benutzen.“
„Das finde ich auch. Deine Haut sieht total welk aus.“
Die hübsche Blondine kicherte. „Bin gleich wieder da.“
Kate blickte ihr nach, wie sie mit dem Tablett in der Hand zu den Jungs an den Billardtischen stolzierte. Ashleys Jeans und ihr T-Shirt waren knalleng, und die Männer, an denen sie vorbeiging, wechselten bedeutungsvolle Blicke. Verlegen schaute Kate fort, dann riskierte sie einen Seitenblick und sah Ashley schamlos mit ihren Kunden flirten.
Sie beneidete Ashley um ihre Ungehemmtheit, und eigentlich war überhaupt nichts Anstößiges an ihrem Benehmen. Ihr Geflirte war spielerisch und harmlos, aber sie strahlte eine natürliche Sinnlichkeit aus, und das machte sie, Kate, wehmütig. So wie Ashley könnte sie nie sein, und dieses rote Kleid, das sie gekauft hatte, würde sie ganz bestimmt nicht in eine Sexgöttin verwandeln. Sie würde es zurückbringen und gegen etwas Vernünftigeres umtauschen.
„Hey, Kate.“ Ashley kam mit dem leeren Tablett zurück. „Die Jungs möchten wissen, ob du an einem Spiel interessiert bist.“
„Wie bitte?“ Kate zwang ein Lachen heraus. „Die blödeln doch nur.“
„Das glaube ich nicht“, meinte Ashley. „Jedenfalls nicht Brad. Er ist der Niedliche da drüben, der mit dem langen dunklen Haar. Arbeitet auf der Reynolds-Ranch.“
Kate wagte einen Blick in die Richtung der Billardtische. Brad tippte an die Krempe seines Stetsons und warf ihr ein sexy Lächeln zu.
„Na los, nun geh schon“, ermunterte Ashley sie. „Ihr habt doch zu Hause einen Billardtisch. Ich würde zu gern sehen, wie du die Jungs vertrimmst.“
Kate schluckte. „Ich weiß nicht …“
Ashley gab ihr einen sanften Schubs. „Ein einziges Spiel wird dich nicht umbringen. Ich bring dir einen Schnaps und ein Bier.“
Mitch ließ seinen Pick-up stehen, und schlenderte die Main Street hinunter. Beim
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