Collection Baccara Band 0294
‚dramatischen Kurseinbruch‘. Man lernt immer etwas dazu.“
„Sehr witzig. Du bist nicht gerade eine große Hilfe.“
„Ich weiß.“ Sie fing an zu kichern. Als sie den Schlüssel in der Tür hörte, richtete sie sich auf und heftete den Blick auf den Monitor.
„Cole!“, rief Ida erfreut, als sie zur Tür hereinkam. „Und Emily! Was für eine angenehme Überraschung, meine beiden Lieben. Was macht ihr da? Spielt Cole schon wieder so ein albernes Computerspiel?“
Emily wandte sich an ihre ältere Freundin und sagte lächelnd: „Hallo, Ida. Nein, keine Spielchen. Cole erklärt mir gerade, wie man an der Börse investiert. Bisher bin ich aber keine Musterschülerin.“
„Sie lässt sich sehr leicht ablenken“, fügte Cole hinzu, ohne vom Bildschirm aufzusehen.
„Stört es euch, wenn wir im Esszimmer Bridge spielen?“, fragte Ida, während ihre Freundinnen es sich im Nebenzimmer bequem machten. „Eigentlich wollten wir uns in der Bibliothek treffen, aber dort wurde gestern ein Gift gegen das Ungeziefer versprüht, und es riecht immer noch grauenvoll. Wir haben versucht, den Geruch zu ignorieren, aber Gladys hat nach einer Weile schreckliche Kopfschmerzen bekommen. Da haben wir beschlossen, hier weiterzuspielen.“
„Das stört uns nicht im Geringsten, Ida. Ich wollte außerdem gerade zurück ins Kulturzentrum fahren. Dort muss ich noch etwas mit den Elektrikern besprechen.“
„Ich kann dich gern hinfahren“, bot Cole an und wollte aufstehen.
Emily legte ihm die Hand auf die Schulter. „Nein, lass mal. Das kurze Stück kann ich auch laufen.“ Bevor er noch etwas sagen konnte, fügte sie hinzu: „Das ist gesund und gut für meine Ausdauer. Man kann ja nie wissen, wann der nächste Marathon ansteht.“
An der Haustür drehte Emily sich noch einmal zu dem etwas ratlos wirkenden Cole um und sagte augenzwinkernd: „Um wie viel Uhr wollten wir uns eigentlich noch mal heute Abend zum Essen treffen?“
Sein Gesicht hellte sich augenblicklich auf, und er erwiderte: „Ich glaube, wir hatten uns auf sieben Uhr geeinigt.“
„Super. Dann treffen wir uns am besten direkt bei Vito’s. Falls du mich nicht gleich erkennst: Ich werde die Dame im grünen Kleid sein.“
„In Ordnung. Ich werde einen grauen Anzug, ein weißes Hemd und eine rote Krawatte tragen. Oder ist das zu förmlich?“
„Nein, keine Sorge. Hört sich gut an.“ Sie lächelte Ida zum Abschied zu. „Na, dann viel Spaß beim Bridge! Mach sie fertig.“
Ida lachte, während Emily das Haus verließ und die Treppen hinunterging. Sie fühlte sich großartig und konnte es kaum erwarten, Cole am Abend wiederzusehen. Jetzt hoffte sie bloß, dass sie noch in ihr schickes grünes Kleid passte. Wenn nicht, musste sie wohl noch mal schnell nach Kansas City fahren und sich dort ein neues kaufen.
Auf dem Weg zum Zentrum überlegte sie, was noch alles zu tun war. Vielleicht war es eine gute Idee, das Bett frisch zu beziehen. Ein paar Kerzen und eine kalte Flasche Weißwein würden ebenfalls nicht schaden. Ihre Gedanken schweiften erneut zu ihrer Fahrstuhlfantasie. Heute Abend war es so weit. Hoffentlich würde es so gut werden, wie sie es sich vorstellte.
Nein, eine Enttäuschung kam einfach nicht infrage! Es musste perfekt werden. Bei ihrem Anblick würde Cole als Erstes der Mund offen stehen bleiben, weil sie in ihrem grünen Kleid so umwerfend aussah. Nach dem Essen würden sie sich dann gegenseitig das Tiramisu von den Fingern schlecken und es kaum erwarten können, ins Kulturzentrum zu fahren und dem Fahrstuhl einen Besuch abzustatten. Wenn sie dann erst mal die rote Stopptaste gedrückt hätten …
Das Leben war so schön, und der heutige Abend musste einfach perfekt werden! Sie würden sich die ganze Nacht hindurch lieben und sich im Morgengrauen erschöpft, aber glücklich in den Armen liegen und gemeinsam den Sonnenaufgang betrachten …
Unterdessen war sie im Zentrum angekommen und stieg die Treppen zu ihrer Wohnung empor. Sie schaute auf die Uhr. Mit Erschrecken stellte sie fest, dass sie sich ganz schön beeilen musste, um alles bis zum Abend zu erledigen. „Punkt eins: Dusche putzen“, murmelte sie vor sich hin.
Sollte das grüne Kleid nicht mehr passen, musste sie nach Kansas City fahren. Allein die Fahrt würde zwei Stunden dauern, eine weitere Stunde um das Kleid zu kaufen, und zwei Stunden musste sie für die Rückfahrt einplanen. Dann würde sie mindestens eine Stunde brauchen, um die Wohnung auf Vordermann zu
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