Collection Baccara Band 0294
beklagenswerten Zustands an, sondern fuhr geschäftig fort, sich mit dem Lösungsmittel abzurubbeln. „Jetzt erzähl schon. Was ist passiert? Hast du dich auf dem frisch geteerten Dach gewälzt?“
Sie hielt inne und sah ihn mit einem unglücklichen Blick an. „Wenn du es unbedingt wissen willst … Ich wollte nett sein und den Dachdeckern ein Blech mit frisch gebackenen Plätzchen bringen. Gerade habe ich das Blech abgestellt, da bleibe ich mit dem Fuß an einem leeren Teereimer hängen und falle mit dem Allerwertesten voran auf eine frisch geteerte Stelle.“
Er stellte sich die Szene bildlich vor und konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
Empört fuhr sie fort: „Es war wirklich unglaublich peinlich! Die Handwerker waren gerade dabei, ihre Kekse zu mampfen, und es hat etwas gedauert, bis mir überhaupt einer aufgeholfen hat. Es muss ganz schön komisch ausgesehen haben, als ich wie ein Käfer mitten im Teer lag und nicht mehr hochkam.“
Cole räusperte sich. „Na ja. Sieh es mal positiv. Wenigstens haben die Jungs heute Abend in der Kneipe was zu lachen.“
„Haha. Sehr lustig.“ Sie nahm die Dose Teerentferner in die Hand und las sich noch einmal die Hinweise auf der Rückseite durch. „Die haben mir erzählt, dass ich damit den Teer abbekommen würde. Sie hätten mir allerdings auch sagen können, dass ich mir dafür ein paar Hautschichten abschmirgeln muss.“
„Soll ich dir helfen?“
Emily schien nicht sehr begeistert von seinem Angebot zu sein, es war ihr offensichtlich peinlich.
Schnell fügte Cole hinzu: „Im Ernst. Während meines ersten Semesters an der Uni habe ich in den Ferien auf einer Baustelle gearbeitet. Da kommt so etwas öfter mal vor. Ich weiß, wie man das Zeug abkriegt, ohne sich die ganze Haut abzurubbeln.“
„Wie denn?“
„Am besten gehst du dich jetzt erst mal duschen. Das heiße Wasser weicht den Teer auf, danach lässt er sich leichter entfernen. Das kann ich dann gern übernehmen.“
Sie sah ihn verärgert an.
„Was denn? Das funktioniert wirklich. Ich würde dich doch nicht anlügen.“
Mit der Dose Lösungsmittel in der Hand, drehte sie sich um und ging ins Badezimmer. Im Hinausgehen sagte sie steif: „Denk bloß nicht, dass du mit mir in die Dusche kommen kannst, Cole Preston. Du wirst mich bestimmt nicht nackt sehen!“
Was war denn jetzt los? Er verstand überhaupt nichts mehr.
Vor den Kopf gestoßen, ließ er sich die Ereignisse des Tages noch einmal durch den Kopf gehen. Am Morgen war er ins Zentrum gefahren, um Emily zu sehen, und danach waren sie gemeinsam zu Idas Wohnung gefahren. Die ganze Zeit hatten sie sich wunderbar verstanden, und wenn nicht plötzlich Grams und ihr Bridgeklub aufgetaucht wären …
Cole seufzte. Er dachte daran, wie Emily sich verabschiedet und sich mit ihm für den Abend verabredet hatte. Und an die gemeinsame Fahrstuhlfantasie.
Und jetzt wollte sie nicht, dass er sie nackt sah? Er schüttelte den Kopf und folgte ihr.
Das Badezimmer war an das Schlafzimmer angegliedert, der Eingang befand sich direkt gegenüber von Emilys Bett. Es gab keine Tür, und die Badewanne wurde auch als Dusche verwendet. Leider hatte sie einen undurchsichtigen Vorhang. Emilys schmutzige Jeans und ihr T-Shirt lagen zusammengeknüllt davor.
Sie war gerade dabei, das Wasser aufzudrehen und sagte trotzig: „Tu bitte so, als ob da eine Tür wäre.“
Cole ignorierte die Anweisung und betrat den Raum. Neben der Badewanne befand sich die Toilette. Er klappte den Deckel nach unten und setzte sich. Um das Rauschen des Wassers und das Knacken der Rohre zu übertönen, erhob er die Stimme. „Bitte sag mir, wenn ich mich irre, aber ich dachte eigentlich, wir hätten heute Abend ein heißes Rendezvous im Fahrstuhl.“
„Haben wir auch. Nachdem wir bei Vito’s schick essen waren.“
Nun ja. Immerhin hatte sie ihm gleich geantwortet, und jetzt hörte es sich so an, als ob sie sich auf die abendliche Verabredung freute.
„Habe ich da irgendwas verpasst? Ist der Abend etwa nach der Fahrt im Fahrstuhl zu Ende?“
„Ich hoffe nicht.“
Wieder kam die Antwort prompt, und er glaubte, die Vorfreude in ihrer Stimme zu hören. Er wurde einfach nicht schlau aus dieser Frau. „Meinst du nicht, dass ich dich zu irgendeinem Zeitpunkt in dieser Nacht auch nackt sehen werde?“
„Heute Nacht auf jeden Fall“, erwiderte sie. „Aber jetzt haben wir erst Nachmittag!“
„Was macht das denn für einen Unterschied?“
„Das macht einen gewaltigen
Weitere Kostenlose Bücher