Collection Baccara Band 0294
wohl erfüllt. Den Rest musst du allein hinbekommen. Außerdem ist es schon spät, und gleich kommt meine Lieblingsserie im Fernsehen. Und die werde ich auf keinen Fall verpassen!“
Cole kannte seine Großmutter gut genug, um zu wissen, dass es keinen Zweck hatte weiterzufragen.“
„Gute Nacht, Grams.“
„Viel Glück!“
Er klappte sein Handy zusammen und starrte erneut aus dem Fenster. Inzwischen war es dunkel. Grams hatte ihn also mit Emily verkuppelt. Sie hatte nur so getan, als ob sie ihre Aktien verkaufen wollte, um sie Emilys Kulturzentrum zu spenden. Alles nur, um ihn nach Clearwater zu locken. Damit er verführt werden konnte … Verführt von Emily Raines!
So einfach hatte er sich also von seiner Großmutter manipulieren lassen. Für einen kurzen Augenblick wurde er wütend.
Nein. Das war nicht fair. Emily hatte von all dem nichts gewusst und war ebenso auf Grams reingefallen. Da war er sich ganz sicher. Darauf würde er sogar sein Privatflugzeug verwetten.
Wenn er darüber nachdachte, hatte Grams sich auch nicht sonderlich anstrengen müssen. Emily und er hatten sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen gefühlt. Jede einzelne Sekunde mit Emily war aufregend und erfrischend gewesen, egal ob sie sich gestritten, sich geliebt oder nur miteinander geredet hatten. Dabei hatte er alles um sich herum vergessen, sein ganzes bisheriges Leben, und für eine Zeit lang sogar seine Geschäfte. Noch nie war die Wirklichkeit so nah an seine Fantasien herangekommen. Noch nie vorher hatte er sich so … geliebt gefühlt.
Er schloss die Augen, und plötzlich traf ihn die Erkenntnis mit voller Wucht. Seine Großmutter hatte ihm ein wunderbares Geschenk gemacht. Durch sie hatte er die Liebe seines Lebens kennengelernt. Und was hatte er daraus gemacht? Er hatte sich wie ein Idiot benommen!
Er war einfach so gegangen. So, als ob ihm das alles nichts bedeuten würde. Was war er nur für ein Dussel! Er hatte es gründlich versaut.
9. KAPITEL
Emily ging einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Es sah grauenhaft aus. Das G in „Große“ war bestimmt zehn Zentimeter kleiner als das E in „Eröffnungsfeier“, und außerdem war der ganze Schriftzug total schief.
Sie seufzte und entschloss sich, das verhunzte Banner für die Eingangstür des Seniorenzentrums einfach auf die lange Liste derjenigen Dinge zu setzen, die ihr in den letzten zwei Tagen misslungen waren. Es war wirklich wie verhext. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, und nichts wollte klappen. Müde steckte sie den Pinsel in ein Wasserglas und setzte sich auf eine leere Kabelrolle, die neben der Tür stand.
Morgen würde sie einfach noch mal mit dem Banner anfangen. Vielleicht klappt es ja beim vierten Versuch. Vielleicht auch nicht. Mal sehen. Sie hoffte, dass sie dann endlich mal ausgeschlafen und ohne Kopfschmerzen aufwachen würde. Allein das wäre schon eine große Hilfe.
„Entschuldigen Sie bitte. Wo kann ich die Maschinen abladen?“
Emily sah über ihre Schulter. Vor der Ladezone des Gebäudes stand ein Mann in einem grauen Arbeitsanzug. Sein Name war auf die rechte Brusttasche gestickt, er hieß George. Links stand der Name einer großen Transportfirma. In der Hand hielt er ein Klemmbrett mit einer Menge von Papieren.
„Was denn für Maschinen?“, fragte sie verwundert und stand auf.
„Sie können sich gern die Liste ansehen“, erwiderte er und suchte nach dem Lieferschein. „Eine Drechselbank, eine Schleifbank, eine Hobelmaschine mit Hobelbank, eine Tischsäge, zwei Bohrmaschinen und jede Menge Werkzeug.“
Er zog einige Blätter hervor. „Hier steht alles drauf. Sie müssen rechts unten unterschreiben, da neben der roten Markierung.“
Erst als er ihr bereits den Stift in die Hand gedrückt hatte, gelang es ihr, einen klaren Gedanken zu fassen. „Entschuldigen Sie, da muss ein Irrtum vorliegen. Ich habe diese Sachen nicht bestellt. Das kann ich mir gar nicht leisten. Leider.“
„Die Rechnung ist schon bezahlt, hier ist die Quittierung. Tut mir leid, die hätte ich Ihnen auch gleich geben können.“
Sie sah sich die Quittung genauer an. Ihr Name und Adresse standen ganz oben als Empfänger. Ihr Blick glitt die lange Auflistung der gelieferten Teile hinunter. Bei den Preisen wurde ihr ganz schwindlig.
„Wer hat das denn alles bezahlt?“, fragte sie verblüfft und drehte das Papier um. Auch auf der Rückseite stand nichts, was auf den Käufer schließen ließ.
„Das kann ich Ihnen auch nicht sagen.
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