Küche und Maschinen für die Tischlerwerkstatt meines Kulturzentrums gutzuheißen?“
„Ich habe in letzter Zeit wirklich eine Menge Mist gebaut. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, mir deine Gunst und dein Vertrauen zurückzukaufen.“
Sie belohnte seine Ehrlichkeit mit einem kleinen Lächeln und fragte dann: „Jetzt, da du dich versichert hast, dass Idas Geschenke gut angekommen sind … was hast du denn nun vor? Fährst du zurück nach Washington?“
„Nein.“
„Warum denn nicht? Ich dachte deine Anwesenheit bei der Anhörung im Kongress sei wichtig?“
„Dafür gibt es einen einfachen Grund, Emily“, sagte er und nahm all seinen Mut zusammen. „Ich möchte nicht dort sein. Sondern hier. Bei dir.“
Bei dir . Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und ihr wurde ein wenig schwindlig. Sie stellte das Glas Saft, das sie immer noch in der Hand hielt, zurück auf die Küchenanrichte, damit er nicht sah, wie heftig ihre Hände zu zittern begonnen hatten. Meinte er das wirklich ernst? Oder klammerte sie sich an etwas, was es gar nicht gab?
Nur mit größter Anstrengung schaffte sie es, ihre Stimme zu kontrollieren und ruhig zu fragen: „Wie lange hast du denn vor zu bleiben?“
„Das hängt ganz von dir ab.“
Ja, damit hatte er recht. Sie durfte sich nicht von ihren Gefühlen überwältigen lassen, sondern musste ihm ganz klar ihre Grenzen zeigen, damit er sie nicht wieder so verletzen konnte.
„Cole“, sagte sie und ging auf ihn zu. „Es hat mir sehr wehgetan, als du einfach so gegangen bist. Ich hatte das Gefühl, einfach nur ein Zeitvertreib gewesen zu sein. Das möchte ich nicht noch einmal erleben müssen.“
Er nickte, und es sah so aus, als ob er wirklich verstand. Dann fuhr er sanft mit der Fingerspitze über ihre Lippen. „Was muss ich tun, damit du mir eine zweite Chance gibst?“
Eine zweite Chance? Um sie erneut zu verletzen? Ihr Verstand mahnte sie, vorsichtig zu sein. Doch zugleich sagte ihr ihr Herz, dass sie ihm vertrauen konnte. Er war hier und wollte mit ihr zusammen sein. Das wollte sie auch. Für das Glück gab es keine Garantie. Erst recht nicht in der Liebe.
„Bitte, gib mir eine zweite Chance, um es diesmal richtig zu machen“, murmelte Cole und umfasste ihr Gesicht sanft mit den Händen.
Sie sah ihm tief in die Augen.
„Ich habe mich noch nie so allein und leer gefühlt wie in den letzten zwei Tagen“, gestand er ihr, und sie hörte die Aufrichtigkeit seiner Worte in seinem Tonfall. „Ich hatte das Gefühl, total neben mir zu stehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich angefangen habe, mit dir zu sprechen, nur um eine Sekunde später zu merken, dass du gar nicht da bist. Nachts bin ich aufgewacht und habe neben mich gefasst, um dich zu berühren. Aber du warst nicht da. Die ganzen Geschäfte, Verhandlungen und Gespräche … Ich konnte mich auf nichts konzentrieren, sondern habe unaufhörlich an dich gedacht. Ich hätte wahrscheinlich alles unterschrieben, nur um so schnell wie möglich wieder in deiner Nähe zu sein.“
Coles Wangen waren gerötet, und er holte tief Luft. „Emily. Ich möchte nicht den Rest meines Lebens damit verbringen, dich zu vermissen. Das würde ich nicht ertragen. Bitte, gib mir noch eine Chance. Ich möchte dir beweisen, wie sehr ich dich liebe. Jeden Tag unseres gemeinsamen Lebens.“
Emily begann zu strahlen, vor Glück wurde ihr ganz schwindlig. „Ich liebe dich aus tiefstem Herzen, Cole Preston“, flüsterte sie.
Sprachlos vor Freude zog er sie an sich, um sie nie wieder loszulassen. Er war endlich angekommen. Zuhause. Bei Emily.
– ENDE –
Debbi Rawlins
Wenn die Sonne glühend im Meer versinkt
PROLOG
An: Die Gang von Eve’s Apple
Von:
[email protected] Betreff: Geistesgestört
Ich weiß selbst nicht, warum ich euch überhaupt schreibe, mal abgesehen davon, dass es drei Uhr nachts ist und ich nicht schlafen kann. Dafür weiß ich genau, warum ich nicht schlafen kann, aber das hilft mir auch nicht weiter. Morgen Abend, quatsch (seufz), heute Abend, hat meine Schwester am Vorabend ihrer Hochzeit zu einem Essen in ein Restaurant eingeladen, und das ist super. Sie hat nämlich einen tollen Typen kennengelernt, und ich freue mich total für sie.
Das Problem ist nur, dass ich bei dem Essen Tony wiedersehen werde, einen Freund meiner Schwester. Ich bin ihm erst einmal begegnet, vor fast einem Jahr auf der Baustelle, wo sie mit ihm zusammengearbeitet hat. Damals trug er ein enges weißes T-Shirt. Mein