Collection Baccara Band 0294
von ihrer Familie getrennt war.
„Ich brauche dringend Koffein!“
Tony blickte auf und hätte fast seine Tasse fallen lassen. Durch das durchsichtige Tuch, das sie sich umgeschlungen hatte, konnte er etwas Gelbes erkennen. Einen winzig kleinen Bikini.
Das hatte er nur Dallas zu verdanken. Mann, er war ihr wirklich etwas schuldig!
„Ist das da mein Kaffee?“, fragte Dakota und nahm ihre Tasse.
„Ja.“
Sie nahm das kleine silberne Kännchen und goss sich etwas Milch ein, wobei sie es hartnäckig vermied, Tony anzusehen. „Rieche ich da etwa Bananenbrot?“
„Ich glaube, es ist welches im Korb.“ Allmählich dämmerte Tony, was los war. Dakota war total verunsichert. Warum eigentlich? Sie war doch perfekt!
Während Dakota weiterhin damit beschäftigt war, Tony nicht anzusehen, warf Tony einen Blick auf ihre langen Beine. Was sollte er nur sagen, damit sie sich etwas unbefangener fühlte? Falls er überhaupt ein Wort herausbekam. Ihr Anblick machte ihn nämlich total heiß.
Dakota legte sich eine Scheibe Bananenbrot auf den Teller, brach ein Stückchen ab und steckte es sich in den Mund. „Mm, himmlisch!“
Dann ging sie zur Couch und setzte sich mit dem Teller auf dem Schoß hin. Tonys Blick wanderte über ihre Waden zu den schmalen Füßen und den leuchtend roten Zehnägeln.
„Ich gehe mal lieber duschen“, sagte er und lief direkt zur Badezimmertür. Diesmal war er es, der ihrem Blick auswich.
Dakota verschlang den Rest ihres Bananenbrots und holte sich noch eine Scheibe. Wenn sie deprimiert war, aß sie nie, dafür aber umso mehr, wenn die Nerven mit ihr durchgingen.
Was machte sie hier eigentlich? Sie hätte schon vor einer Stunde im Büro sein müssen. Noch nie hatte sie sich samstags freigenommen. Sie würde sofort die Rezeption anrufen und fragen, wann der nächste Flug nach New York ging. Panisch sah sie sich nach dem Telefon um.
Aber plötzlich musste sie wieder an Tonys muskulösen Oberkörper denken. Eigentlich war sie ja seinetwegen gekommen. Himmel, was war sie nur für ein Feigling!
Gerade als sie die Hand nach dem Telefon ausstrecken wollte, begann es zu klingeln.
„Hey!“ Es war Dallas.
„Wo steckst du?“
„Noch in New York.“
„Ist das ein Witz?“
„Mitnichten. Wie läuft es denn so?“, fragte Dallas.
„Tony hat uns unter euren Namen angemeldet. Aber Tom hat sich bisher noch nicht blicken lassen.“
„Gut. Anscheinend hatte seine Frau da die Finger im Spiel. Sie hat nämlich auch allmählich die Nase voll von seinen Scherzen.“
„Wird ja auch höchste Zeit.“ Warum bin ich nur so enttäuscht, fragte Dakota sich. Sie hatte sich doch selbst gerade eben zur Abreise entschlossen. „Dann brauchen wir ja nicht länger zu bleiben.“
„Dakota!“
„Was ist?“
„Sei nicht so feige.“
„Wovon redest du da?“ Meinte Dallas etwa in Bezug auf Tony? Dakota dämmerte es allmählich.“Dallas?! Was hast du da bloß getan?“
„Nichts.“
„Wollte Tom eure Hochzeitsreise etwa gar nicht sabotieren?“
„Hör mal, Dakota …“
„Warum mischst du dich ungefragt in mein Leben ein?“
„Tu ich doch gar nicht. Ich habe dich nur um einen Gefallen gebeten. Du hättest schließlich auch Nein sagen können.“
Dakota holte tief Luft.
„Ich muss jetzt auflegen“, verkündete Dallas hastig. „Wir fliegen nämlich heute Nachmittag noch nach Budapest. Wir machen eine vierzehntägige Kreuzfahrt nach Amsterdam.“
„Wow! Zwei Wochen?“ Dakota hatte plötzlich keine Lust mehr, sich mit ihrer Schwester zu streiten, vor allem nicht vor deren Hochzeitsreise.
„Allerdings! Nach all den Auseinandersetzungen mit Mom wegen der Hochzeitsfeier ist ein langer Urlaub jetzt genau das, was wir brauchen.“
Für Dakota wäre es unvorstellbar, so lange nicht ins Büro zu gehen. „Na ja, ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß.“
„Den werden wir haben. Und du auch. Entspann dich, okay? Niemand beobachtet dich. Und du könntest keinen Besseren finden als Tony.“ Unvermittelt legte Dallas auf.
Seufzend kontrollierte Dakota den Sitz ihres Tuchs. Vielleicht würde es ihr am Strand leichter fallen, sich zu entspannen. Zumindest würde sie sich unter den anderen halb nackten Menschen nicht mehr so entblößt vorkommen.
Sie schlenderte zur Balkontür. Die Vorhänge waren noch immer zugezogen. „Niemand beobachtet dich“, hatte Dallas gesagt. Dieses Wochenende war also die perfekte Gelegenheit, endlich mal das zu tun, was sie sich schon lange vorgenommen hatte. Auch
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