Collection Baccara Band 0297
unvermittelt von sich weg, wickelte sich in eine Decke und trat auf den Balkon hinaus. In der sternenklaren Nacht stand er da und sah in die Ferne.
„Adam?“
Er gab keine Antwort, und Josie spürte, dass sich zwischen ihnen wieder eine Wand aufbaute.
„Was ist los?“ Sie wusste so wenig über ihn, und das machte sie unsicher.
„Schlaf wieder, mein Herz. Wir reden morgen.“ Seine Stimme war leise und klang irgendwie distanziert, jetzt, da die Leidenschaft verebbt war.
Mein Herz. Wie hatte er das gemeint? War das einfach nur so gedankenlos dahingesagt, oder bedeutete es etwas?
Am liebsten hätte sie ihn ins Bett zurückgerufen. Aber sie ließ sich nur stumm in die Kissen zurücksinken.
Wenn Adam sie eines Tages vielleicht doch lieben könnte … wenigstens ein bisschen … Vielleicht wäre ihr das schon genug.
Sie gähnte und zog die Bettdecke hoch. Im nächsten Augenblick war sie eingeschlafen und merkte gar nicht, dass Adam nicht ins Bett zurückkam.
11. KAPITEL
Josie wachte mit einem Lächeln auf. Von draußen drang weiches Morgenlicht in ihr Schlafzimmer, und es roch verlockend nach Toast und gebratenem Speck.
Sie zog Adams Kopfkissen an sich und versteckte das Gesicht darin. So wunderbar hatte sie sich lange nicht gefühlt.
Wo mochte er sein? Ob er schon unten beim Frühstück saß und seine Rolle als perfekter Schwiegersohn und Schwager spielte?
Ihr Ärger auf ihn war längst verraucht, und sie fand es eher liebenswert, dass er sich so bemühte, einen guten Eindruck auf ihre Familie zu machen.
Sie bekam Hunger und stand auf. In ihrer Ungeduld, Adam zu sehen, zog sie die erstbesten Sachen an, die sie fand, und das waren dummerweise ihre alten Jeans. Das Bürsten ihrer Haare sparte sie sich ganz.
Sie lief die Treppe hinunter, und im selben Moment kam Adam ihr schon entgegen. Allein sein Anblick machte sie unglaublich glücklich – und schüchtern zugleich.
Er blieb stehen, aber seine Augen waren so kalt, dass Josie der Atem stockte.
„Guten Morgen, mein Herz.“ Seine Stimme klang angespannt, und ihr Puls begann zu rasen.
„Ist etwas passiert?“
„Es tut mir leid wegen gestern Nacht. Ich fürchte, ich hatte zu viel getrunken. Wenn ich mich ungebührlich benommen habe, möchte ich mich entschuldigen.“
„N…nein. Du hast dich nicht …“ Sie starrte ihn an und wollte sagen, wie sehr sie die Nacht genossen hatte, aber sie brachte kein Wort heraus. Stattdessen fühlte sie sich verloren und verlassen. Wie schon einmal. Würde sie für ihn denn immer die Frau bleiben, die er hatte heiraten müssen, weil sie schwanger war?
„Es tut mir leid.“ Seine Züge waren angespannt. „Es wird nicht wieder passieren. Versprochen.“
Auf dem Weg vom Flughafen hatte hauptsächlich Bob geredet. Josie hoffte, dass ihm ihr und Adams angespanntes Schweigen nicht auffiel. Seit ihrer letzten Begegnung auf der Treppe in ihrem Elternhaus hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt, und Josie war so unglücklich, dass sie alle Verrichtungen nur mechanisch tat.
„Sir, ich musste Ihrer Frau Mutter zwar versprechen, Ihnen nichts zu verraten, aber ich sollte Sie vielleicht doch warnen …“
Sie fuhren die Congress Avenue hinunter auf das Kapitol zu.
Adam beugte sich vor. „Wovor?“
„Sie hat eine Willkommensparty für Sie arrangiert.“
„Das hat mir gerade noch gefehlt!“
Josie umklammerte die Armlehnen.
„Ich kann nur hoffen, dass es eine informelle Angelegenheit ist und nicht eine ihrer gefürchteten Riesenpartys.“
„Sir, vielleicht darf ich zur Verteidigung Ihrer Frau Mutter sagen, dass sie über Ihre Eheschließung wahrscheinlich so begeistert war, dass sie …“
„Das ist höchst unwahrscheinlich“, gab Adam zurück, während Bob den Mercedes vor einem ausladenden Tor anhielt, auf dem ein geschwungenes R zu sehen war.
Die Flügel schwangen auf und gaben den Blick auf das Haus frei. Auf dem Rasen davor stand ein enormes weißes Partyzelt. Dutzende von Luxuslimousinen glänzten in der Sonne, und Horden livrierter Diener eilten hin und her.
„Ich – ich hätte mich umziehen sollen“, sagte Josie unglücklich, als jemand Hunderte roter Luftballons in den blauen Himmel aufsteigen ließ. Im nächsten Moment brach die Partygesellschaft aus dem Teezelt aus und kam ihnen entgegen.
„Wo zum Teufel hat sie nur all diese Leute aufgetrieben?“ Adam stieß eine leise Verwünschung aus.
„Ich habe versucht, es ihnen auszureden, Sir, aber …“
„Ihnen?“
„Ihrer Mutter und
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