Collection Baccara Band 0300: Ein Kuss für fünf Millionen / Meine Liebe kannst du nicht kaufen / Gefährlich sexy - verboten reich / (German Edition)
sie hatte keine Wahl.
Der einzige Trost waren ihre Nächte mit Jeff, die sie jetzt, da sie verheiratet waren, ausleben konnte. Sie musste dabei nur darauf achten, dass sie sich nicht von Jeffs Charme einspinnen ließ und sich auch noch in ihn verliebte. Denn das hieße, das Chaos perfekt zu machen.
Am Sonntagabend erhielt Jeff einen Anruf. Holly hörte nicht hin, was er sagte. Als er aufgelegt hatte, erklärte er ihr, dass er hinausfahren müsse. „Eine von den Kühen kalbt, und offenbar gibt es da Schwierigkeiten. Wenn du möchtest, kannst du mitkommen. Es dauert bestimmt nicht lange.“
„Ist die Kuh denn nicht hier im Stall?“
„Nein, sie ist draußen auf der Weide. Anscheinend ist niemandem aufgefallen, dass sie schon so weit war.“
„Na gut, dann komme ich mit.“ Holly hatte keine rechte Vorstellung, was sie erwartete, aber sie hatte Lust, mit Jeff zusammen zu sein. „Kann ich so gehen?“
Er warf einen bewundernden Blick auf ihre langen Beine, die in Shorts steckten. „Natürlich. Du siehst großartig aus.“
Sie fuhren in Jeffs Pick-up bei offenen Fenstern. Es war noch warm an diesem Sommerabend, und der Fahrtwind war angenehm kühl. Hinter einer Gruppe von Büschen sahen sie zwei Männer mit Taschenlampen und einer Stalllaterne, die sich über einen Tierkörper beugten.
„Hast du schon mal ein Kalb zur Welt gebracht?“, fragte Holly.
„Aber sicher. Mehr als eines. Du kannst mitkommen und es dir ansehen, wenn du möchtest. Oder du bleibst hier und setzt dich auf die Ladefläche. Da ist es nicht so stickig wie hier im Wagen.“
„Ich bleibe lieber hier“, meinte sie. Ganz geheuer war ihr das Unternehmen nun nicht mehr.
Dennoch konnte sie von ihrem Platz gut beobachten, was geschah. Denn auch wenn sie ein etwas beklommenes Gefühl dabei hatte, war sie doch zu neugierig, um wegzuschauen. Die beiden Cowboys begrüßten Jeff und traten zurück, um ihn an die Kuh zu lassen. Jeff zog einen langen Gummihandschuh an, der ihm fast bis an die Achsel reichte. Dann kniete er sich hin und griff von hinten in das Tier.
Holly hatte genug gesehen. Es reichte ihr schon, dass sie die Kuh fast unausgesetzt brüllen hörte. Sie stand auf, stellte sich hinter den Pick-up und wartete. Sie würde nie begreifen, wie man freiwillig ein Leben auf einer Ranch führen konnte.
Jeff sah zufrieden aus, als er nach getaner Arbeit zurückkam. „Nur ein bisschen Geburtshilfe, der Rest ging wie von allein. Möchtest du den Nachwuchs sehen?“
Holly hatte kein Interesse. Ihr war noch immer etwas flau im Magen.
„Wenn es dir nichts ausmacht, machen wir noch einen kleinen Abstecher, bevor wir nach Hause fahren. Die Männer haben mir erzählt, dass der Weidezaun an einer Stelle zerstört ist, und ich würde gern nachsehen, ob sich inzwischen jemand darum kümmert.“
Holly machte es nichts aus. Sie war froh, dass sie nicht Zeugin einer weiteren Niederkunft sein musste. Die Fahrt am Zaun entlang ging querfeldein, und sie wurden tüchtig durchgeschüttelt. Schließlich entdeckten sie im Scheinwerferlicht ein paar Rancharbeiter, die mit der Reparatur des Zauns beschäftigt waren.
Jeff fuhr heran, stoppte und stieg aus, um mit seinen Leuten zu reden. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis er wieder neben Holly im Wagen saß.
„Ist das immer so, dass am laufenden Band Probleme auftauchen?“, erkundigte sie sich.
„Manchmal kommt es mir so vor. Aber so schlimm ist es auch wieder nicht.“
„Das ist doch nicht normal, dass jemand einen solchen Job macht, wenn er es wesentlich bequemer haben könnte. Bei Wind und Wetter bist du Tag und Nacht auf Trab. Es ist anstrengend und manchmal sogar gefährlich.“
„Du hast das gut beschrieben“, meinte er schmunzelnd. „Das sind genau die Gründe, warum ich das Leben hier so liebe.“ Er sah sie mit jenem Funkeln in seinen grauen Augen an, das sie allzu gut kannte. „Aber jetzt ist Schluss für heute. Wenn wir zu Hause sind, kommen wir zum gemütlichen Teil des Abends.“
Der Tag darauf war ein Montag – der Tag in der Woche, an dem Jeff im Firmensitz in Dallas arbeiten musste. Holly sah Jeff gern in seinem dunklen Anzug, den er dort im Büro trug. Abgesehen von den unvermeidlichen Cowboystiefeln, die unter den Hosenaufschlägen hervorschauten, sah er tatsächlich aus wie ein seriöser Geschäftsmann.
Am Nachmittag erschien er bei Holly und eröffnete ihr: „Ich habe mit dem Präsidenten der Western Living eine Besprechung in Phoenix. Es wäre schön, wenn du dabei
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