Collection Baccara Band 0305
gar nicht, was ich sagen soll.“
„Habe ich dich in Verlegenheit gebracht?“ Zärtlich strich er mit dem Daumen über die zarte Haut ihrer Wange. „Noch ein Pluspunkt für dich, Abby Morrison. Ich mag deine natürliche Art.“
Abby fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem sehnlichen Wunsch, sich einfach treiben und ihn weitermachen zu lassen, und der mahnenden Stimme in ihrem Kopf, die laut Stopp rief.
Sie schluckte. „So, jetzt muss ich mich aber umziehen.“ Mit wild klopfendem Herzen drehte sie sich um und floh förmlich in ihr Zimmer. Nachdem sie die Tür fest hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich schwer atmend dagegen.
Himmel, wie sollte das bloß werden? Wollte Cade nur mit ihr ins Bett, oder ging sein Interesse tiefer? Bis sie die Antwort auf diese Frage nicht sicher wusste, beschloss sie, ihre eigenen Gefühle tunlichst für sich zu behalten.
Was kam bloß immer über ihn, sobald er mit Abby allein war? Je näher seine Hochzeit rückte, desto intensiver schien er ausgerechnet an seine Sekretärin denken zu müssen. Verrückt! Wohin sollte das führen?
Um sich abzulenken, griff er nach seinem Handy und rief seinen Schwiegervater an, um ihn über den erfolgreichen Geschäftsabschluss zu informieren. Wie erwartet, reagierte Phillip Tremane begeistert. Nach dem Gespräch fühlte Cade sich unerklärlicherweise aber noch unwohler. Er fragte sich, wieso er eigentlich nicht als Erstes seinen Bruder angerufen hatte.
Die Antwort lag auf der Hand. Zum einen, weil er sich selbst daran erinnern wollte, dass er verlobt war. Zum anderen, weil er es versäumt hatte, vor dem Deal Bradys Einverständnis einzuholen. Ein leises Schuldgefühl stieg in ihm auf. Tat er wirklich das Richtige? War es nicht falsch, seinen Bruder und besten Freund bei einem so wichtigen Geschäftsabschluss zu übergehen?
Auch das sah ihm eigentlich gar nicht ähnlich: eine einmal gefällte Entscheidung anschließend zu hinterfragen.
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es Zeit wurde, Abby abzuholen. Gut so. Von seinen unbequemen Gedanken fühlte er sich sowieso gerade überfordert.
Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht schon wieder ein halb durchsichtiges Kleid anhatte.
Pass auf, was du dir wünschst.
Auf sein Klopfen hin öffnete Abby die Tür und stand in einem trägerlosen blassgelben Kleid vor ihm, das ihr nur knapp bis zu den Knien reichte. Das Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten im Nacken zusammengeschlungen. Zartrosa Lipgloss und ein wenig Mascara waren ihr einziges Make-up. Ihre zierlichen Füße steckten in goldfarbenen Riemchensandaletten.
„Stimmt was nicht?“ Sie nahm die Hand vom Türknauf.
Er räusperte sich. „Du siehst umwerfend aus.“ Und das hatte sie in nur fünfzehn Minuten vollbracht. Wirklich erstaunlich.
Sie schloss die Tür ab und verstaute den Zimmerschlüssel in ihrer kleinen goldfarbenen Abendhandtasche. „Wenn du so weitermachst, werde ich noch eingebildet“, scherzte sie.
Cade stand jetzt ganz dicht vor ihr, und ihm fehlten buchstäblich die Worte. Was sollte er auch sagen, wenn ihre zart schimmernden Lippen geradezu darum flehten, geküsst zu werden? Und in Abbys Blick lag ein unwiderstehliches Feuer. Wieso hatte er das all die Monate nie bemerkt? Dazu der blumige Duft ihres Parfüms … Es war wie ein Sog, aus dem er sich nicht befreien konnte.
Am erstaunlichsten aber war, dass ihr überhaupt nicht bewusst zu sein schien, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Und sicher nicht nur auf ihn, sondern auch auf andere Männer. Warum war ihm das vorher nie aufgefallen?
„Bereit?“ Aus ihren großen grünen Augen sah sie ihn fragend an.
Bereit, ihr das Kleid vom Leib zu reißen? Ja. Bereit, sie mit aufs Zimmer zu nehmen und mit ihr zu schlafen? Ja.
Bereit, auf einen millionenschweren Deal zu verzichten? Noch vor einer Woche hätte er das entschieden verneint. Jetzt allerdings war er sich nicht mehr so sicher.
Er machte eine einladende Geste Richtung Treppe. „Gehen wir.“
Distanz. Das war das Zauberwort. Er brauchte bloß Distanz zu wahren, körperlich wie auch emotional. Am besten, er mied allzu private Themen und konzentrierte sich aufs Geschäftliche und die Fortschritte, die die Hochzeitsplanung machte.
Obwohl, über Letzteres wollte er eigentlich gar nicht reden. Stattdessen brannte er darauf, mehr über Abby zu erfahren. Am liebsten hätte er alles gewusst, was diese ungewöhnliche Person ausmachte.
Als sie nach draußen vor die Tür traten, standen ihm bereits winzige
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